Finanzkrise im Überblick: Showdown in Zypern!
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Wochenende, 16./17. März:
Bundesbank-Präsident Weidmann: "Wenn in Italien wichtige politische Akteure über eine Umkehr der Reformen oder gar den Austritt Italiens aus der Währungsunion diskutieren und in der Folge die Zinsen für italienische Staatsanleihen steigen, dann kann und darf dies kein Grund für Interventionen der Notenbank sein." ("Focus")
Die Finanzminister der Euroländer haben sich auf ein Hilfspaket für Zypern geeinigt. Das Land soll bis zu 10 Milliarden Euro aus dem Euro-Krisenfonds ESM erhalten, muss im Gegenzug aber diverse Auflagen erfüllen. So soll die Unternehmenssteuer von derzeit 10 Prozent auf 12,5 Prozent angehoben werden.
Zypern: Bankkunden müssen sich mittels einer Zwangsabgabe am Rettungspaket beteiligen. Bei Einlagen bis 100.000 Euro soll die Sonderabgabe 6,75 Prozent betragen, bei Sparvermögen über 100.000 Euro werden 9,9 Prozent fällig, sofern das zyprische Parlament zustimmt. Eine Mehrheit ist unsicher.
Am Samstagmorgen ist es in Griechenland zu einem großen Andrang bei Banken gekommen. Nach der Zwangsabgabe für Sparer in Zypern hat eine große Anzahl von Bankkunden versucht, möglichst viel Geld von ihrem Konto abzuheben.
Montag, 18. März:
Nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Peter Bofinger könnte die Entscheidung, die Sparer in Zypern an der Rettung des Landes zu beteiligen, fatale Folgen haben. Diese Quasi-Enteignung der Anleger gefährde nicht nur das Bankensystem in Zypern, sondern wäre eine Bedrohung für das Finanzsystem im gesamten Euro-Raum", sagte er der "Passauer Neuen Presse".
S&P-Deutschlandchef Torsten Hinrichs sieht die Reformfähigkeit in Südeuropa skeptisch. "Die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien, Italien und Frankreich birgt sozialen Sprengstoff. Für Sparmaßnahmen muss es einen sozialen Konsens geben", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Zypern: Der neue Präsident Nikos Anastasiadis warnte vor einem Kollaps des zypriotischen Bankensystems und einem ungeordneten Austritt aus der Eurozone und rief dazu auf, die geplante Beteiligung der Sparer politisch zu unterstützen. Dies sei nötig, um internationale Rettungshilfen zu bekommen. Andernfalls drohe dem Land der Bankrott mit "schmerzhaften" Konsequenzen.
Laut Moody's hat die Zwangsabgabe der zyprischen Bankkunden Folgen für alle Sparer in Europa. Sie signalisiere den Willen der Politik, die systemische Unterstützung für Bankgläubiger in ganz Europa zu begrenzen oder ganz zu entfernen.
Kreise: Russland hat noch nicht entschieden, ob der Kredit an Zypern in Höhe von 2,5 Milliarden Euro um 5 Jahre verlängert und die Konditionen neu verhandelt werden.
Regierung in Zypern macht neue Vorschläge für die Belastung der Sparer: Konten mit bis zu 100.000 Euro sollen mit 3 Prozent, Guthaben bis 500.000 Euro mit 10 Prozent und Guthaben über 500.000 Euro mit 15 Prozent belastet werden +++ In einer Telefonkonferenz der Euro-Gruppe soll der Vorschlag abgesegnet werden.
Zyprischer Zentralbankchef: Die EZB hat versprochen, dass Zypern die erforderliche Liquidität erhält, wenn das Parlament die Zwangsabgabe auf Sparguthaben beschließt.
EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen: Es ist illusorisch zu glauben, dass man die Schuldenkrise mit noch mehr Schulden bekämpfen kann.
Japan: Der stellvertretende Finanzminister Nishimura geht davon aus, dass die BoJ in ihrer April-Sitzung eine geldpolitischen Lockerung beschließen wird.
EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen: In anderen Ländern droht keine Zwangsabgabe auf Sparguthaben. Die Situation in Zypern und im Bankensektor des Landes sei ein Einzelfall.
Die SPD kritisiert die Beteiligung der Kleinsparer an der Zypern-Rettung. Mit der Entscheidung werde das Vertrauen in der gesamten Euro-Zone untergraben: "Was stellt sich wohl der Einleger in Portugal und Spanien vor?", sagte der haushaltspolitische Sprecher Carsten Schneider.
Nach Ansicht von Jim Reid, Kreditstratege bei der Deutschen Bank, wird mit einer Beteiligung von Kleinsparern an den Rettungskosten für Zypern eine "rote Linie" überschritten. Alle Sparer müssten sich nun Gedanken über alternative Aufenthaltsorte für ihr Geld machen.
Laut "Handelsblatt" stößt die Vermögensabgabe auf zyprische Sparkonten in der jetzigen Form in allen Parteien in Zypern auf Widerstand. Die Eurozone erwäge deshalb, die Bedingungen des Kreditpakets zu modifizieren. Die Parlamentsabstimmung über die Zwangsabgabe wurde bereits verschoben.
Credit Suisse: Die Zwangsabgabe für zyprische Sparer schafft einen Präzedenzfall, der das Vertrauen in bereits geschwächte Finanzinstitute weiter belastet.
Kreise: Die zyprische Regierung denkt darüber nach, Guthaben bis 20.000 Euro von der Zwangsabgabe zu befreien.
Zypern: Für den ehemaligen Eurogruppenchef Juncker ist es nicht nachvollziehbar, warum die Sonderabgabe auch bei Klein- und Kleinstsparern angewendet werden soll.
Zyperns Zentralbank: Die Banken des Landes bleiben bis Donnerstag geschlossen.
In Portugal droht laut Zentralbankchef Carlos Costa keine Zwangsabgabe wie in Zypern: "Die Anleger können darauf vertrauen, dass wir derzeit eines der stabilsten Finanzsysteme und eines mit den besten Kapitalreserven in Europa haben".
Citigroup-Chefvolkswirt Willem Buiter: Die Zwangsabgabe in Zypern schafft einen Präzedenzfall, der in den nächsten Jahren vielfach wiederholt werden wird, auch wenn die Troika jetzt beteuert, dass Zypern ein Sonderfall sei.
Phoenix Capital Research: Europäische Banken sind mit 26:1 gehebelt und haben einen Kapitalbedarf von mindestens 1 Billion Euro. Ein Bankrun würde die Eurokrise enorm beschleunigen.
EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen: Notenbank wird weiterhin alles tun, was im Rahmen ihres Mandats möglich ist, um die Eurozone zusammenzuhalten.
Dirk Müller: Es gibt klare Interessen, Zypern und Griechenland von der Eurozone abzutrennen.
Zypern: Die Euro-Finanzminister haben Änderungen bei der umstrittenen Zwangsabgabe auf Kontoguthaben gebilligt, um Kleinsparer zu schonen. Sie haben sich dafür ausgesprochen, Bankeinlagen bis 100.000 Euro nicht zu besteuern. Über diesem Level müsste die Besteuerungsquote dann bei 15,6 Prozent liegen. Die Regierung in Zypern will nur Guthaben bis 20.000 Euro von der Zwangsabgabe befreien, damit die großen Vermögen nicht übermäßig besteuert werden müssen.
Dienstag, 19. März:
Nach Informationen der "Welt" haben sich die Bankguthaben in Zypern seit Ende Januar von 68,4 Milliarden Euro auf rund 65 Milliarden Euro verringert. Der bereits zuvor zu beobachtende Kapitalabfluss habe im Februar und März angehalten, so das Blatt.
Fitch überprüft die zyprischen Banken auf eine mögliche Abstufung.
Bundesfinanzminister Schäuble: Spareinlagen bis zu 100.000 Euro müssen von den Ländern geschützt werden. Bei einer Staatspleite ist nationaler Einlagenschutz aber nicht möglich - dann verlieren Anleger Geld.
Bundesfinanzminister Schäuble: Wenn die Bundesrepublik Deutschland zahlungsunfähig wäre, dann würde die von der Bundeskanzlerin Merkel abgegeben Garantieerklärung für deutsche Bankeinlagen nichts nützen.
Tim Adams, Chef des Internationalen Bankenverbandes IIF, hat die Zwangsabgabe auf zyprische Bankguthaben scharf kritisiert. Das widerspreche der bisherigen Praxis, dass Guthaben in Europa unangreifbar und garantiert sind, sagte er zu Reuters. Mit einem derartigen Tabubruch würden viele destabilisierende Effekte ausgelöst.
ESM-Chef Klaus Regling: "So klein Zypern ist, zum gegenwärtigen Zeitpunkt würde ein unkontrollierter Bankrott des Landes den Euro insgesamt in Gefahr bringen." ("Bild"-Zeitung).
Zypern scheue eine stärkere Besteuerung der Großanleger, weil das Land einen massiven Geldabfluss befürchte, sagte ein Vertreter des griechischen Finanzministeriums der "Bild"-Zeitung. Zwei Drittel der Einlagen seien aus dem Ausland.
Zypern: Die Regierung arbeitet nach den Worten des Verteidigungsministers an einem "Plan B".
Nach Angaben der spanischen Zentralbank ist der Anteil der faulen Kredite bei den spanischen Geschäftsbanken im Januar auf 10,78 Prozent (Dezember: 10,44 Prozent) gestiegen.
Zypern: Neuer Gesetzentwurf sieht für Konten mit einem Guthaben bis 20.000 Euro eine Befreiung von der Zwangsabgabe vor. Bis 100.000 Euro sollen weiterhin 6,75 Prozent, ab 100.000 Euro 9,9 Prozent abgezogen werden.
Zypern: Nach Angaben von Notenbankchef Demetriades wird mit den derzeitigen Plänen, Kleinsparer von der Zwangsabgabe zu befreien, der erforderliche Hilfsbeitrag von 5,8 Milliarden Euro nicht erreicht.
Zypern: Der Zentralbankchef des Landes geht davon aus, dass die Banken innerhalb weniger Tage Geldabflüsse in Höhe von 10 Prozent verkraften müssten, wenn die Zwangsabgabe für Kontoinhaber kommt.
ZEW: Die politische Lage in Italien und das Hilfspaket für Zypern haben die Gefahr erhöht, dass sich die Schuldenkrise im Euroraum erneut verschärft.
Intensive Gespräche in Zypern: Übereinstimmenden Agenturmeldungen zufolge findet sich im Parlament keine Mehrheit für die geplante Zwangsabgabe auf Sparguthaben. Zyperns Präsident Nikos Anastasiades geht ebenfalls davon aus, dass das Parlament die Zwangsabgabe auf Bankeinlagen ablehnen wird. Am Abend soll über das Gesetz abgestimmt werden.
Das Parlament in Zypern hat das umstrittene Rettungspaket klar abgelehnt. 36 Abgeordnete stimmten dagegen, 19 enthielten sich. Es gab keine Stimme für das Rettungspaket.
Eurogruppen-Chef Dijsselbloem: Das Angebot für Hilfen in Höhe von 10 Milliarden Euro an Zypern steht noch, es wird jedoch keinesfalls aufgestockt.
Mittwoch, 20. März:
Zypern: Hoffnungen ruhen auf Russland. Nur wenigen Minuten nach der gescheiterten Parlamentsabstimmung über die Zwangsabgabe telefonierte Präsident Nikos Anastasiades mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin. Sie haben sich auf ein Treffen geeinigt.
Kreise: Die zyprischen Behörden und die EZB arbeiten offenbar an Notfallplänen, um einen massiven Kapitalabfluss zu verhindern. Dazu sollen auch Kapitalverkehrskontrollen gehören, in deren Rahmen die täglichen Kontoabhebungen und Überweisungen ins Ausland begrenzt werden. Wann die Banken des Landes wieder öffnen, ist derzeit noch ungewiss.
FAZ: Nach Einschätzung von Ökonom Robert Eisenbeis drohen der US-Notebank Fed Verluste in Milliardenhöhe oder sogar die Insolvenz, wenn sie ihre lockere Geldpolitik wieder zurücknehmen will. Der Grund: Bei wieder steigenden Zinsen verlieren die Staatsanleihen in der Bilanz der Fed an Wert.
Österreichs Finanzministerin Fekter: Die zyprischen Banken werden keine weiteren Mittel von der EZB erhalten, solange keine neuen Vorschläge unterbreitet wurden.
Zypern hofft auf Finanzhilfen aus Russland: "Wir hoffen auf ein gutes Ergebnis, aber wir können es nicht wirklich vorhersagen", sagte Finanzminister Michalis Sarris mit Blick auf die Gespräche in Moskau.
Kreise: Banken in Zypern bleiben voraussichtlich noch bis Dienstag (26. März) geschlossen. Anschließend soll es Beschränkungen für Auslandsüberweisungen geben.
Spaniens Ministerpräsident Rajoy geht davon aus, dass die aktuellen Konjunkturprognosen für 2013 gesenkt werden müssen.
Nach einer Untersuchung der Europäischen Bankenaufsicht EBA und dem Baseler Ausschuss haben die 44 Großbanken in Europa noch eine Kapitallücke von knapp 112 Milliarden Euro um auf eine harte Kernkapitalquote von 7 Prozent zu kommen. Diese muss bis 2019 erreicht werden.
Zyprischer Regierungssprecher: Die Parteien sprechen über einen Plan B.
Nach Ansicht von Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer wird Zypern versuchen, das Rettungsprogramm neu zu verhandeln. Er glaubt aber nicht, dass die Troika Zugeständnisse machen wird. Bei der Höhe des Eigenanteils sieht er keinen Verhandlungsspielraum.
Die EZB könnte Zypern die für das Land überlebenswichtigen Hilfskredite entziehen, wenn eine Einigung auf ein Hilfspaket nicht zustande kommt, wie Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen der Wochenzeitung "Zeit" sagte.
Großbritannien/BoE-Minutes: Die Mehrheit der Ratsmitglieder hat für ein unverändertes Wertpapierkaufprogramm gestimmt. Sie äußerten Sorgen, dass weitere Käufe die Inflationserwartungen nach oben treiben könnten.
Nach Ansicht von FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle wäre eine Pleite Zyperns für den Rest des Euroraums beherrschbar.
Zypern: Im Gegenzug für einen neuen Kredit soll Russland Gerüchten zufolge Anteile an zyprischen Banken und eine Beteiligung an den Erlösen künftiger Rohstoffverkäufe erhalten.
Großbritannien senkt Wachstumsprognosen für 2013 und 2014. Fitch kündigt infolgedessen an, das AAA-Rating zu überdenken.
FOMC-Meeting: Die US-Notenbank will ihre Niedrigzinspolitik und das
Anleihekaufprogramm wie bisher fortsetzen.
US-Notenbank Fed senkt BIP-Prognosen für 2013 auf 2,3-2,8 Prozent (bisher 2,3-3,0 Prozent) für 2014 auf 2,9-3,4 Prozent (bisher 3,0-3,5 Prozent) und für 2015 auf 2,9-3,7 Prozent (bisher 3,0-3,7 Prozent).
Der weltgrößte Anleiheinvestor Pimco hat sein Investment in den Euro zurückgefahren. "Wir haben unser Exposure im Euro reduziert", sagte Geschäftsführer Saumil Parikh im Interview mit Handelsblatt Online. Insbesondere eine mögliche Beteiligung von Bankkunden an der Rettung Zyperns stößt bei Pimco auf Unverständnis. "Dies hat signifikante Auswirkungen für Ausländer, die in Europa investieren. Das System basiert auf dem Vertrauen, dass das Geld sicher ist, sobald es auf einem Konto liegt", sagte Parikh.
Wie aus den Konjunkturprojektionen der US-Notenbank Fed hervorgeht, rechnen die FOMC-Mitglieder mehrheitlich mit einer Straffung der Geldpolitik bzw. Anhebung der Leitzinsen im Jahr 2015.
Fed-Präsident Bernanke: Mehrheit der FOMC-Mitglieder hält Risiken von QE für kontrollierbar. Stopp von QE führt nicht unmittelbar zu einer Leitzinserhöhung.
Fed-Präsident Bernanke: Zwangsabgabe auf Bankeinlagen in den USA "extrem unwahrscheinlich".
Donnerstag, 21. März:
Zypern: Präsident Nikos Anastasiades will den Parteivorsitzenden heute ein neues Rettungsprogramm vorstellen. Kreisen zufolge soll es eine gemilderte Zwangsabgabe für Bankeinlagen beinhalten, bei dem Guthaben bis 100.000 nicht angetastet werden. Falls es zu einer Einigung kommt, könnte schon am Abend im Parlament darüber abgestimmt werden.
Nach Angaben des zyprischen Zentralbankchefs braucht das Land 6 bis 10 Milliarden Euro für die Rekapitalisierung der Banken.
Zypern: Die Börsen bleiben bis Ende der Woche geschlossen.
Der russische Ministerpräsident Medwedjew hat das Vorgehen der EU in der Zypern-Krise kritisiert. "Alle Fehler, die gemacht werden konnten, wurden gemacht, einschließlich der Untergrabung des Vertrauens in die Finanzinstitute als Ganzes, nicht nur der zyprischen", sagte er der FAZ.
Die Bundesregierung hat sich gegenüber Zypern auf eine harte Verhandlungslinie festgelegt. Nach Informationen des Handelsblatts sieht man in Berlin kaum Spielraum für Zugeständnisse.
Die EZB will das aktuell Niveau der ELA-Kreditlinie für Zypern nur noch bis zum 25. März aufrechterhalten. Danach werden Notfallkredite nur gewährt, wenn ein Rettungsprogramm steht.
Eurogruppenchef Dijsselbloem sieht von Zypern definitiv ein systemisches Risiko ausgehen.
Zypern verhandelt mit Russland über Kooperationen im Banken- und Erdgassektor.
Fitch kritisiert das europäische Krisenmanagement in Zypern. Das Vorgehen verdeutliche das ständige "Durchwursteln" in der Euro-Schuldenkrise, so die Ratingagentur. Zudem bestehe die Gefahr, dass mit der geplanten Belastung zyprischer Spareinlagen ein Präzedenzfall geschaffen werde.
Zypern: Notenbankchef Panikos Demetriades ist sich sicher, dass bis Montag ein Rettungsprogramm stehen wird.
Zypern: Nach Angaben eines Sprechers wird ein Schuldenschnitt nicht diskutiert.
Zypern: Heute wird nicht mehr über den "Plan B" abgestimmt, wie der Vize-Chef der Regierungspartei betonte.
Pimco geht davon aus, dass die EZB die Geldpolitik weiter lockern wird. Neben einer Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent rechnet der weltgrößte Anleiheinvestor auch mit ersten Schritten in Richtung nicht-sterilisierter Wertpapierkäufe nach dem Vorbild der US-Notenbank Fed.
BoJ-Präsident Kuroda: Die geldpolitischen Unterstützungsmaßnahmen müssen in zweierlei Hinsicht ausgeweitet werden: Einerseits was das Volumen der Käufe, andererseits was die Wertpapierarten betrifft.
Zypern: Der Präsident und die Parteivorsitzenden haben sich nach Angaben eines Sprechers auf einen Fonds geeinigt, der Staatsanleihen ausgibt. Er soll mit Geldern von der Rentenkasse und der Kirche sowie anderen Institutionen gebildet werden.
Zypern: Die Regierung schließt Zwangsabgaben auf Bankguthaben aus. In den aktuellen Krisengesprächen sei das kein Thema mehr, sagte Parlamentspräsident Yiannakis Omirou.
Sprecher des Bundesfinanzministeriums: Voraussetzung eines Hilfsprogramms für Zypern ist die Schuldentragfähigkeit und die Verringerung von Risiken. "Das Programm muss glaubhaft geeignet sein, die Probleme Zyperns auf Dauer zu lösen."
Zyperns Zentralbank hat Pläne vorgelegt, die Popular Bank (Laiki Bank) in eine funktionsfähige und eine "Bad Bank" aufzuspalten. Damit soll das Institut vor dem Zusammenbruch bewahrt werden. Unversicherte Einlagen sollen in eine Bad-Bank ausgelagert und angeblich einem 40 Prozent-Haircut unterzogen werden. Auch ein Limit für Geldautomaten ist im Gespräch.
S&P hat Zypern von "CCC+" auf "CCC" abgestuft. In beiden Fällen handelt es sich um Ramsch-Status.
Freitag, 22. März:
Zypern erhält nach den Worten seines Finanzministers keine finanzielle Unterstützung von Russland. Es gebe kein Interesse an den Vorschlägen, sagte der russische Finanzminister Anton Siluanow.
Zypern: In den geplanten Solidaritätsfonds sollen sämtliche Vermögenswerte des Landes gebündelt werden, darunter auch die künftigen Einnahmen aus Erdgasvorkommen.
Die EZB bereitet laut "Handelsblatt" Kapitalverkehrskontrollen vor, um für den Fall einer Verschärfung der Krise eine Kapitalflucht aus Zypern zu verhindern. Demnach sollen die Zyprer für längere Zeit nur einen begrenzten Betrag an Geldautomaten abheben können. Zusätzlich sei im Gespräch, die Spareinlagen vollständig einzufrieren und Überweisungen nur mit vorheriger Genehmigung der nationalen Zentralbank zu erlauben.
Bundesfinanzminister Schäuble äußert sich skeptisch zum neuen Rettungsplan von Zypern. Mit "Kosmetik alleine ist es nicht getan", wird er laut "Bild"-Zeitung von Sitzungsteilnehmern des Koalitionsausschusses zitiert. Zypern müsse sich "bewegen und ernsthaft sparen".
Einem russischen Medienbericht zufolge hat US-Außenminister John Kerry mit dem zyprischen Finanzminister über Rettungshilfen im Gegenzug für Gas gesprochen.
Unionsfraktionschef Volker Kauder und Bundesfinanzminister Schäuble wollen den Vorschlag Zyperns, für den Solidaritätsfonds auch die Rentenkassen heranzuziehen, nicht akzeptieren. Ich glaube nicht, dass das ein Vorschlag ist, der zielführend wird", sagte Kauder im ARD-"Morgenmagazin".
Pimco-Anlagestratege Saumil Parikh: Am Beispiel Zyperns zeigt sich, wie ernst es Europa mit der Währungsunion ist. Ohne eine fiskalische und politische Union kann ein gemeinsamer Währungsraum nicht funktionieren. "Wenn Europa dazu nicht bereit ist, dann wird der Euro auf lange Sicht nicht überleben." ("Handelsblatt").
Nach Ansicht von Unionsfraktionsvize Michael Meister haben die neuen Pläne Zyperns zwei entscheidende Schwachstellen. Zum einen steige dadurch die Verschuldung, was die Schuldentragfähigkeit gefährde. Zu anderen werde die Sanierung des überdimensionierten Bankensektors nicht angegangen.
Bundesfinanzminister Schäuble fordert eine Beteiligung der zyprischen Bankengläubiger am Rettungspaket. Der Finanzsektor müsse einen Beitrag leisten, sagte er in einem Zeitungsinterview.
Nach Ansicht von Luxemburgs Finanzminister Luc Frieden muss eine Staatspleite Zyperns dringend verhindert werden. "Jedes Land der Eurogruppe ist systemrelevant. Eine Pleite würde eine schwere Schockwelle nach sich ziehen", sagte er im rbb-Inforadio.
Bundeskanzlerin Merkel warnt Zypern davor, die Geduld der Troika auszureizen. Es könne nicht sein, dass die Regierung in Nikosia die Grenzen der Euro-Partner austesten wolle.
EZB-Ratsmitglied Kranjec: Slowenien kann einen Bailout nach wie vor verhindern. Der Präsident der slowenischen Notenbank ist sich sicher, dass Slowenien nicht in eine Situation wie Zypern geraten wird.
Kreise: In einer Sondersitzung der Unionsfraktion hat Bundeskanzlerin Merkel Zyperns Plan B zurückgewiesen.
Marktgerüchte: Die Troika hält den geplanten Solidaritätsfonds in Zypern für zu vage.
Der zyprische Zentralbankchef hat angekündigt, dass noch heute über einen Verbleib im Euro entschieden wird.
Bundesfinanzminister Schäuble: Schuldentragfähigkeit Zyperns muss wiederhergestellt werden. Voraussetzung für Notfallliquidität von der EZB ist ein Rettungsprogramm.
Kreise: EU und IWF wollen noch heute ein Gesetz für Kapitalverkehrskontrollen in Zypern beschließen. Die Kapitalkontrollen könnten mehrere Monate lang gelten.
Zyperns Regierungssprecher Christos Stylianides: Die Verhandlungen befinden sich an einem heiklen Punkt. In den nächsten Stunden müssen schwierige Entscheidungen getroffen werden.
EU prüft Plan von Zypern für einen Solidaritätsfonds. Laut Regierungssprecher Steffen Seibert hält die Bundesregierung den Vorschlag für den falschen Weg.
Kreise: Zypern denkt nun doch wieder über eine Zwangsabgabe für Konten über 100.000 nach. Parlamentspräsident Yiannakis Omirou hatte dies zuletzt ausgeschlossen.
Bild-Zeitung: Zyperns Regierung berät über einen Schuldenschnitt in Höhe von 5 bis 7 Prozent.
Marktgerücht: EZB lehnt neue Rettungspläne Zyperns vorerst ab und fordert Nachbesserungen.
Bundesfinanzminister Schäuble: Finanzmärkte sind auf die Zypern-Krise gut eingestellt, die Turbulenzen halten sich in Grenzen.
Der italienische Präsident Napolitano hat Bersani das Mandat zur Regierungsbildung übergeben.
Großbritannien: Fitch will das Kreditrating bis Ende April überprüfen.
Die Troika fordert von Zypern nun eine Eigenleistung von 6,7 Milliarden Euro. Bisher waren es nur 5,8 Milliarden Euro. Die zusätzlich geforderten 900 Millionen Euro sind als "Sicherheitspuffer" gedacht.
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück: "Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass der zyprische Plan B jene Lösung ist, die die Unterstützung der SPD findet. Wir wollen einen Beitrag der Eigentümer und der großen Gläubiger der Banken. Zypern muss sich entscheiden, ob sein Schwerpunkt innerhalb der EU und der Währungsunion liegt."
Zypern: Bankeinlagen über 100.000 Euro sollen laut "Reuters" mit 10 Prozent besteuert werden.
Kreise: Angeblich fehlen Zypern noch 3,5 Milliarden Euro um einen Deal zu besiegeln.
Zypern: Laut "CYBC" wird das Parlament noch heute über 9 Gesetzesvorlagen abstimmen und sich morgen wieder einfinden, um über die Zwangsabgabe zu beraten.
Die Finanzminister der Eurogruppe werden sich am Sonntag in Brüssel treffen.
Zypern: Das Parlament hat mit der Abstimmung über ein Sparpaket begonnen und mehrheitlich für Einschränkungen im Kapitalverkehr und die Bildung eines Solidaritätsfonds zur Rekapitalisierung der Banken gestimmt. Später sollte auch die Spaltung der Laiki-Bank abgesegnet werden. Morgen steht die Abstimmung über die Zwangsabgabe auf dem Programm, welche Voraussetzung für weitere EU-Hilfen ist.
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