Kommentar
16:38 Uhr, 09.08.2013

Finanzkrise im Überblick: Frankreich größtes Sorgenkind der Fed!

Wochenende, 3./4. August:

Die Niedrigzinspolitik der EZB schmälert die Ersparnisse in Deutschland, wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Berechnungen der Postbank berichtet. "Durch den Anstieg der Inflation bei anhaltend niedrigen Zinsen wird sich die reale Vermögensentwertung beschleunigen", so Postbank-Chefstratege Marco Bargel.

Griechenland: Ministerpräsident Samaras weist Befürchtungen um drohende Haushaltslücke von bis zu 4 Milliarden Euro im Jahr 2015/16 zurück. "Der von EU und IWF genannte Fehlbetrag beruht auf einer Arbeitshypothese“, so Samaras zur Zeitung "Ta Nea".

Montag, 5. August:

Griechenland: Finanzminister Stournaras erwartet keinen weiteren Schuldenschnitt.

Dienstag, 6. August:

DIW-Präsident Marcel Fratzscher rechnet mit einem weiteren Schuldenschnitt in Griechenland. Das Thema komme spätestens zum Jahresende auf den Tisch, sagte er der dpa.

Zyperns Banken haben per Ende Juni ELA-Notkredite in Höhe von 11 Milliarden Euro in Anspruch genommen.

Die Ausleihungen der portugiesischen Banken bei der EZB sind im Juli auf ein Rekordniveau von 50,15 Milliarden Euro gestiegen. Im Vormonat waren es 49,4 Milliarden Euro.

Im Fall einer Banken-Pleite sollen Einlagen unter 100.000 verschont werden. Der Kollaps einer Bank kann aber auch für Kleinsparer Folgen haben. Wie die "Börsen-Zeitung" aus einem Arbeitspapier der litauischen EU-Ratspräsidentschaft zitiert, sollen die Kunden maximal 100 bis 200 Euro pro Tag abheben können.

Steuer-Boykott in Griechenland: Allein in den Monaten Mai und Juni wurde Steuern in Höhe von 613 Millionen Euro nicht bezahlt. Dadurch sind die Steuer-Außenstände Griechenlands per Ende Juni auf 59,77 Milliarden Euro gestiegen.

Mittwoch, 7. August:

Bank of England (BoE): Solange die Arbeitslosenquote nicht auf 7 Prozent sinkt, wird es keine Zinserhöhung oder Anleiheverkäufe geben.

Die Target2-Forderungen der Deutschen Bundesbank sind im Juli geringfügig von 575,5 Milliarden Euro im Vormonat auf 576,5 Milliarden Euro gestiegen.

Fitch bestätigt Top-Bonität von Deutschland mit "AAA", Ausblick "stabil".

Fitch warnt vor den hohen Risiken in den Bilanzen der portugiesischen Banken. Der Ratingagentur zufolge werden die faulen Kredite wegen der Rezession und der hohen Arbeitslosigkeit auch im kommenden Jahr weiter zunehmen.

Donnerstag, 8. August:

EZB bekräftigt ihr Versprechen, die Leitzinsen für längere Zeit auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau zu halten.

Einer Übersicht des Bundesfinanzministeriums zufolge haften die Bundesbürger derzeit für 86 Milliarden Euro an ausgezahlten EFSF-Hilfen.

US-Notenbanker Richard Fisher: Wir machen uns mehr Sorgen um Frankreich als um jedes andere Land der Euro-Zone.

Freitag, 9. August:

US-Notenbanker Richard Fisher will so schnell wie möglich die Geldpolitik der rotierenden Druckerpresse beenden. "Wir sollten im September mit der Reduzierung der Anleihekäufe beginnen, wenn sich die Konjunkturdaten nicht deutlich verschlechtern", sagte er im Interview mit dem "Handelsblatt". Die Risiken der Maßnahme seien größer als ihr Nutzen.

Japan: Die Staatsverschuldung ist Ende Juni erstmals über die Marke von 1 Billiarde Yen gestiegen.

Griechenland: Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler sieht keine Notwendigkeit für einen Schuldenschnitt. "Ein solcher Schritt würde das gerade neu gewonnene Vertrauen in die Eurozone erschüttern und den Reformdruck von den Krisenländern nehmen", sagte er der dpa.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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