Kommentar
16:03 Uhr, 19.11.2002

Fidelity - Wochenrückblick Europa

• Die europäischen Aktienmärkte legten trotz schlechter Konjunkturdaten zu.
• Die EU-Kommission senkte ihre Wachstumsprognose für den Euroraum auf 0,8 Prozent in diesem und 1,8 Prozent im nächsten Jahr. Hintergrund war die Schwäche des privaten Konsums. Für Deutschland wird lediglich ein Wachstum von 1 Prozent im Jahr 2003 erwartet. Bestätigt wurde die gesenkte Prognose auch durch neue Zahlen, wonach Italiens BIP im dritten Quartal nur 0,3 Prozent höher war als im zweiten.
• In Frankreich stiegen die Verbraucherpreise im September um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Unternehmen hatten generell Schwierigkeiten, Preiserhöhungen durchzusetzen. Die französischen Exporte sanken im dritten Quartal, was zur Folge hatte, dass der Außenhandelsüberschuss des Landes von 1,5 Mrd. $ im August auf 523 Mio. $ im September schrumpfte.
• Die Schweizer Großbank CSFB und die deutsche Allianz-Gruppe verzeichneten hohe Verluste von 1,44 Mrd. $ beziehungsweise 2,51 Mrd. $. Beide Unternehmen litten unter den Kursverlusten an den Aktienmärkten und einer ungünstigen Geschäftsentwicklung in der Versicherungssparte.
• E.ON teilte mit, sein Reingewinn werde 2002 wahrscheinlich sinken. Der deutsche Energiekonzern hatte den Wert seiner britischen Tochter um 2,4 Mrd. $ nach unten korrigiert; Verluste steuerte zudem die Beteiligung an der HypoVereinsbank bei.
• Das italienische Ölunternehmen ENI meldete für das dritte Quartal einen Gewinnrückgang um 9 Prozent im Vorjahresvergleich. Als Grund wurden Verluste im Raffinerie- und Chemiebereich genannt. Italgas verzeichnete ebenfalls Verluste; sie waren hauptsächlich auf die Abwertung des argentinischen Peso zurückzuführen, der die Erlöse der Geschäftstätigkeit des Unternehmens in Lateinamerika schrumpfen ließ. Der größte europäische Kabelhersteller Pirelli gab bekannt, im dritten Quartal sei ein Verlust von 360 Mio. $ entstanden und es sollten deshalb 2400 Stellen gestrichen werden. Die Belegschaft des
Unternehmens ist in diesem Jahr bereits um 1900 verkleinert worden.
• Erfreulicher war die Meldung, dass die Schweizer Großbank UBS ihren Gewinn im dritten Quartal auf 942 Mio. SFr steigern konnte - von 903 Mio. SFr im Vorjahr. Die Gründe waren Kosteneinsparungen und bessere Ergebnisse im Kreditgeschäft verglichen mit der Konkurrenz. Die größte niederländische Telefongesellschaft KPN meldete ihren ersten Quartalsgewinn seit zwei Jahren. Dazu trugen neben einem Schuldenabbau niedrigere Akquisitionsausgaben bei. Deutschlands größter Elektro- und Maschinenbaukonzern Siemens erzielte im dritten Quartal einen Gewinn von 53,4 Mio. $, hauptsächlich durch den Verkauf von Tochtergesellschaften. Das Jahr 2003 wird aus Sicht des Unternehmens jedoch "ein schwieriges Jahr" werden.
• Die Aktie des irischen Glas- und Porzellanherstellers Waterford Wedgwood zog kräftig an, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, sein Gewinn sei im ersten Halbjahr auf 34,5 Mio. $ gestiegen, was einer Verdreifachung entsprach. Der größte Teil der Erlöse war auf Immobilienverkäufe, Kosteneinsparungen und eine Kreditumwandlung zurückzuführen.

Quelle: Fidelity

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