Kommentar
09:00 Uhr, 12.02.2003

Fidelity - Marktrückblick Großbritannien

Der britische Aktienmarkt beendete die Woche nach starken Schwankungen mit einem positiven Ergebnis. Die Kurse fielen, nachdem die Bank of England die Zinsen um einen Viertelprozentpunkt auf 3,75 Prozent und damit auf das niedrigste Niveau seit 1955 gesenkt hatte. Von Seiten der Notenbank hieß es, die Konjunkturaussichten seien im In- und Ausland etwas ungünstiger als vorausgesehen. Viele Anleger reagierten besorgt, weil sie glaubten, der Schritt der Bank of England signalisiere einen wirtschaftlichen Abschwung in Großbritannien.

Royal Dutch/Shell, der zweitgrößte börsennotierte Ölkonzern der Welt, meldete einen Rückgang seines Jahresgewinns um 23 Prozent auf 9,2 Mrd. $. Für die Marktteilnehmer war das keine Überraschung - sie hatten ein eher noch schlechteres Ergebnis erwartet.

Der Lebensversicherer Standard Life senkte die Bonusgutschriften zum drittenmal in nur etwas über einem Jahr. Das Unternehmen kündigte an, die Inhaber seiner "With-Profits"-Policen müssten auf weitere schlechte Nachrichten gefasst sein.

Die sechstgrößte britische Bank Abbey National teilte mit, sie habe durch den Verkauf ihrer Verbraucherkreditsparte First National an das US-Unternehmen General Electric einen Erlös von 848 Mio. £ erzielt. Abbey National sieht in dem Verkauf den ersten Schritt zur Umsetzung ihrer Strategie, sich von Bereichen zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

In der Verarbeitenden Industrie dauerte die Flaute an. Nach Angaben des britischen Statistikamts (Office for National Statistics) sank die Industrieproduktion im Jahr 2002 um 4 Prozent. Das war der stärkste Rückgang seit 1991. Der britische Arbeitgeberverband CBI (Confederation of British Industry) teilte mit, die Stimmung in der Industrie habe sich in allen Regionen des Landes verschlechtert. Hintergrund sei die schwache Auslandsnachfrage.

Der vom Chartered Institute of Purchasing and Supply/Reuters ermittelte Konjunkturindex für den Dienstleistungssektor fiel im dritten Monat in Folge, und zwar von 53,2 im Dezember auf 52,3 im Januar. Der Dienstleistungssektor hat einen Anteil von 44 Prozent an der Gesamtwirtschaft.

Quelle: Fidelity

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