Analyse
13:44 Uhr, 17.07.2019

Fibo-Trade der Woche: BITCOIN

Allein in den letzten acht Handelstagen ist der Preis für Bitcoin fast 30% eingebrochen. Nach der Renaissance der Goldgräberstimmung und einer Rally, die die Kryptowährung fast auf 14.000 USD führte, ist die Katerstimmung groß. Aber ist sie auch begründet oder haben die "Hodler" das bessere Ende für sich?

Erwähnte Instrumente

  • Bitcoin BTC/USD
    ISIN: XC000A2YY636Kopiert
    Kursstand: 9.453,79980 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Bitcoin BTC/USD - WKN: A2YY63 - ISIN: XC000A2YY636 - Kurs: 9.453,79980 $ (Bitfinex)

Das im letzten Fibo-Trade der Woche Mitte Mai für Bitcoin (BTC/USD) anvisierte entferntere Kursziel bei 10.550 USD wirkt in Anbetracht eines zwischenzeitlichen Anstiegs auf 13.880 USD geradezu lächerlich. Dennoch war die damalige Einschätzung richtig, dass der Widerstand bei 8.533 USD eine harte Nuss für die Bitcoin-Bullen sein dürfte und erst darüber ein prozyklischer Einstieg mit eben diesem Kursziel sinnvoll gewesen wäre. Der finale Ausbruch über die Hürde setzte Anfang Juni die Kaufwelle frei, die BTC/USD über das 61,8 %-Retracement der gesamten Abwärtsbewegung seit dem Allzeithoch (13.346 USD) und fast bis an die 423,60 %-Ausdehnung des initialen Anstiegs von 3.337 USD bis 5.466 USD bei 14.086 USD antrieb. Nach der dort einsetzenden scharfen Korrektur konnte sich der Wert im Juni nochmals erholen, aber nicht über das neue Hoch bei 13.880 USD ausbrechen. Seither dominiert eine weitere Verkaufswelle. Sind die Tage der Bullen gezählt?

Die Key-Facts:

  • Die Korrektur bei Bitcoin könnte kurzfristig bis an die Zielregion bei 8.934 USD zurückführen
  • Ausgehend von dieser Zone wäre mit einer starken Aufwärtsbewegung zu rechnen, Startsignal wäre der Ausbruch über 10.375 USD
  • Darüber liegen die nächsten kurzfristigen Ziele bei 11.685/11.801 USD und 13.200 USD
  • Unterhalb von 8.850 USD droht dagegen ein Einbruch bis 7.364 USD
  • Aufgrund der enormen Volatilität wird auf die Vorstellung eines Hebelprodukts verzichtet - eine Auswahl passender Hebelprodukte finden Sie hier

Der Anstieg über 13.346 USD hat die Türe geöffnet

Um die aktuelle Lage besser beurteilen zu können, sollte man zunächst den mittelfristigen Verlauf analysieren, ehe man sich auf die Abwärtsbewegung seit 13.880 USD konzentriert.

Im Februar startete eine massive Aufwärtsbewegung, die ausgehend vom Bruch der Oberseite einer kurzfristigen Dreiecksformation über die großen Retracements der Baisse seit dem Allzeithoch bei 19.666 USD führte: Im Mai wurde das 76,4 %-RT bei 7.026 USD überschritten, im Juni gelang der Ausbruch über das 38,2 %-RT bei 9.441 USD und zuletzt auch der Anstieg über das 61,8 %-RT bei 13.346 USD. Damit wurde auch der gesamte Abwärtstrend seit Ende 2017 formal neutralisiert und im Prinzip die Weichen für eine langfristige Rally in den kommenden Jahren gestellt, die durchaus über 20.000 USD führen kann. Das nächste mittelfristige Widerstandsniveau, das auf dem Weg zum Rekordhoch durchbrochen werden muss, liegt entsprechend bei 15.761 USD, dem 76,40-RT des 2018er-Crahs.

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Korrektur vor dem Abschluss?

Betrachtet man jetzt die Abwärtsstrecken seit dem Jahreshoch, so fallen zwei Dinge sofort auf:

Zum einen wurde der erste Abverkauf Ende Juni durch die anschließende Erholung fast wieder komplett korrigiert. Zum anderen weisen die beiden Abwärtsstrecken beinahe die gleiche Länge auf bzw. erreichen diese bei 8.934 USD. Somit bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder endete der Aufwärtstrend seit Februar erst ein Hoch weiter rechts bei 13.200 USD oder beide Abwärtsbewegungen gehören zusammen und bilden eine dann abgeschlossene Korrekturphase.

Für den zweiten Fall kann also davon ausgegangen werden, dass weitere kurzzeitige Abgaben bis an den Unterstützungs- und Zielclusterbereich bei 8.850 bis 9.015 USD völlig normal wären und dort dann die nächste übergeordnete Aufwärtsbewegung starten kann. Um nicht ins fallende Messer greifen zu müssen, sollte man sich gerade bei einem ultravolatilen Wert wie Bitcoin auf prozyklische Einstiege konzentrieren. Der erste wäre ein Anstieg über 10.375 USD. Damit wäre das letzte Teilstück der Abwärtsstrecken für ein bullisches Signal hinreichend retraced. Ein konservativerer Einstiegspunkt wäre dann knapp über 11.080 USD. Und die gesamte Abwärtsphase wäre anschließend bei Kursen über 12.200 USD überstanden. Dann käme es "nur noch" darauf an, dass auch das Jahreshoch bei 13.880 USD überschritten wird und der Weg bis 15.400 und 15.761 USD wäre frei. Darüber läge das nächste Ziel am Zwischenhoch bei 17.234 USD. Aber auch die direkte Ausweitung der Rally bis 17.800 USD wäre möglich.

Sollte dagegen die Bodenbildung im Bereich von 8.850 bis 8.934 USD ausbleiben, dürfte BTC/USD bis 8.436 USD und darunter bereits bis 7.730 und 7.364 USD durchgereicht werden. Hier hätten die Käufer nochmals die Chance, das Ruder herumzureißen und eine Rally im zweiten Halbjahr zu starten. Darunter wäre der Aufwärtstrend seit Februar allerdings gestoppt und damit weitere 2.000 USD Abwärtspotenzial generiert. Um sich einen solchen Einbruch zu ersparen, könnte ein Stop knapp unter der 8.800 USD-Marke gesetzt werden.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

Mehr über Thomas May
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