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13:12 Uhr, 04.06.2009

Fiat weiterhin an Opel interessiert

München (BoerseGo.de) - Auch nachdem der kandaisch-österreichische Zulieferer Magna zum bevorzugten Bieter für Opel ausgewählt wurde, lassen der italienische Autohersteller Fiat und der chinesische Rivale BAIC nicht locker. Sollten die Verhandlungen mit Magna scheitern, sei man bereit, wieder über den Einstieg zu reden, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) unter Berufung auf Fiat-Kreise. Auch der chinesische Autohersteller BAIC gehöre weiter zum Bieterkreis. Sein Angebot lasse aber noch viele Fragen offen. Eine BAIC-Delegation hatte sich der SZ zufolge am Dienstag mit Vertretern des Wirtschaftsministeriums und des Kanzleramts in Berlin getroffen.

Unterdessen fühlt sich Fiat bei den Verhandlungen um Opel ausgetrickst. Man sei sehr verärgert, dass die Bundesregierung am Dienstag einen Notkredit von 300 Millionen Euro an Opel angewiesen habe, den ursprünglich Magna übernehmen sollte, hieß es. Wegen dieser zusätzlichen 300 Millionen Euro, die von den Investoren verlangt worden seien, sei man in der vorigen Woche aus den Verhandlungen ausgestiegen. Es sei seltsam, dass nun die Bundesregierung die Zahlung übernommen habe. "Diese Lösung hätten wir auch bieten können", zitiert die "Süddeutsche Zeitung". Offenbar sei in den Verhandlungen mit "gezinkten Karten" operiert worden, so der Vorwurf von Fiat. Der Darstellung, der italienische Konzern sei bei den Verhandlungen über den Tisch gezogen worden, wurde in Regierungskreisen vehement widersprochen. Nicht der Bund, sondern General Motors (GM) habe Fiat aussortiert, hieß es.

Grund sei, dass Fiat anders als Magna und der amerikanische Finanzinvestor Ripplewood Opel vollständig von GM habe lösen und den Konzern auf dessen Heimatmarkt Nordamerika gemeinsam mit dem amerikanischen Konkurrenten Chrysler habe attackieren wollen. Das könne naturgemäß nicht im Interesse von GM sein.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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