Fester Verbrauch sichert solides Wachstum
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In der letzten Woche kletterten die US-Märkte nach oben. Dem waren positive Konjunkturdaten und ein guter Start in die neue Quartalsberichtssaison vorausgegangen. Deutlich zuversichtlicher schätzten Anleger den Ausblick für das zweite Halbjahr ein, gestützt durch die im Juni markant gestiegene Industrieproduktion und den Umsatz im Einzelhandel. Vor dem Hintergrund des stärkeren Wirtschaftswachstums blieb der Inflationsdruck gering. So stagnierte der US-Verbraucherpreisindex (CPI) im Juni gegenüber Mai, während die Herstellerpreise sogar leicht nachgaben. Zu den wichtigen Unternehmenszahlen der letzten Woche gehörten die von Apple sowie die des weltweit größten Konzerns General Electric (GE), die beide über sprunghaft gestiegene Gewinne berichteten.
Die Aktienmärkte Japans schlossen ebenfalls mit Zugewinnen. Von der besseren Stimmung in den USA profitierten Exportwerte, allen voran Technologietitel. Aus einem Bericht der Bank von Japan geht hervor, dass das Wirtschaftswachstum immer unabhängiger vom Export wird. Die Zahlen zur Binnenwirtschaft aber lassen zu wünschen übrig: So sind die Umsätze der Tokioter Kaufhäuser im Juni um 1,1% gesunken.
Auch die meisten europäischen Märkte schlossen mit positiven Vorzeichen, die sie vor allem der größeren Zuversicht in puncto US-Nachfrage verdankten. Der CAC-40 stieg um 1,7%, während der DAX 2,5% an Wert gewann. Auf der Stelle trat der FTSE 100. Kursgewinne zum Wochenauftakt wurden durch anschließende Verluste bei Energiewerten ausgelöst durch niedrigere Ölpreise zunichte gemacht.
Mit kräftigen Zugewinnen schlossen auch die Aktienmärkte in der Region Asien-Pazifik. Koreas Aktienmärkte legten um 3,7 % zu, die taiwanesischen um 3,4%. Zwei der größeren Technologiewerte aus der Region, Samsung Electronics und LG Electronics (der viertgrößte Mobiltelefonhersteller der Welt) aus Korea, sorgten letzte Woche für lange Gesichter. Beide mussten deutlich niedrigere Quartalsgewinne einräumen.
In der letzten Woche stiegen die Kurse an zahlreichen Emerging Markets, die ebenfalls von den besseren USKonjunkturdaten profitierten. Brasiliens Bovespa-Index legte 3,3% zu, denn die Anleger reagieren zunehmend gelassen auf den anhaltenden Korruptionsskandal, in den wohl auch Mitglieder der Lula-Regierung verwickelt sind. Mexikos Bolsa-Index stieg moderat um 0,6%. Ein Plus von 1,7% erzielte die Warschauer Börse. Fallende Ölpreise setzten dem russischen RTS-Index zu, der 0,4% verlor.
Einen Teil ihrer jüngsten Kursgewinne büßten die Rentenmärkte in der letzten Woche wieder ein. Starke US-Konjunkturdaten ließen die US-Treasury-Renditen steigen, deren Pendants in der Eurozone und Japan den US-Vorgaben folgten.
Nach längerer Gewinnsträhne schwächte sich der US-Dollar zum Wochenanfang wieder ab. Er konnte im weiteren Wochenverlauf jedoch Boden gutmachen, denn US-Handelsdefizit und USKonjunkturdaten sorgten für positive Überraschung.
Nachdem die Angst vor Versorgungsunterbrechungen durch Hurrikans im Golf von Mexiko nachließ, die zur vorübergehenden Stilllegung der Öl- und Gasproduktion in der Region geführt hatte, verbilligte sich Öl wieder. Metalle hingegen verteuerten sich, wobei der Goldpreis angesichts des zum Wochenschluss stärkeren US-Dollar Federn lassen musste.
Fest tendierender Verbrauch sichert solides Wachstum
Die aktuellen US-Konjunkturdaten stützen unsere Erwartung, dass der solide US-Verbrauch am Übergang zum zweiten Halbjahr weltweit für fest tendierendes Wachstum auf Trendniveau sorgen wird. Wegen des soliden Wachstums dürfte der Inflationsdruck steigen, den Inflationsausblick insgesamt aber schätzen wir positiv ein. Unsere Hauptsorge gilt nach wie vor den Gewinnaussichten. Weltweit liegen die Gewinnzuwächse deutlich über dem Trend, so dass sie den Zenit inzwischen erreicht haben könnten. Für die Aktienmärkte ist daher für den Rest des Jahres entscheidend, wie hoch das künftige Gewinn- und Ertragswachstum ausfällt und wie lange es noch anhält.
Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Merrill Lynch Investment Managers (MLIM) wurde 1976 gegründet und ist mittlerweile eine der größten Investmentfirmen der Welt. Das verwaltete Vermögen beträgt 473 Mrd. US-Dollar (per 31. März 2005). Als das Tochterunternehmen für Vermögensverwaltung von Merrill Lynch verfügt MLIM über eine breite Auswahl an prämierten Anlagefonds und umfassenden Einblick in die Märkte.
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