Fundamentale Nachricht
08:25 Uhr, 09.04.2015

Fed zeigt kaum Interesse für Dreh an der Zinsschraube

Die Fed zeigt laut März-Protokoll wenig Lust auf Zinserhöhungen, das Börsenumfeld bleibt weiter positiv gestimmt.

Spannend wurde es gestern Abend als die Federal Reserve das Protokoll zur jüngsten Zinsentscheid-Sitzung veröffentlichte. Es zeigte sich: Die Meinungen der US-Währungshüter über eine erste Zinsanhebung im Juni waren bei ihrer Sitzung im März geteilt. Einzelne Vertreter waren der Meinung, dass der Juni der richtige Zeitpunkt sei. Andere hatten Bedenken: Der Rückgang der Energiepreise und der starke Dollar würden die Inflation gering halten. Die Zinsen sollten deshalb nahe null verharren, wie aus dem Protokoll der Fed-Sitzung Mitte März hervorgeht. Grundsätzlich zeigte sich bei den Fed-Vertretern vor vier Wochen offenbar keine besonders ausgeprägte Neigung für höhere Zinsen. Nach der kontinuierlichen Verschlechterung am US-Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten und zuletzt immer wieder schwachen Konjunkturdaten könnte damit eine Zinswende vorerst weiter verschoben werden.

Auch heute bleibt es spannend: Wie hält es Griechenland mit der Rückzahlung von 448 Mio. Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF)? Griechische Politiker hatten in den vergangenen Wochen für Unruhe gesorgt, weil sie den Zahlungstermin infrage gestellt hatten. Doch nach dem überraschenden Besuch von Finanzminister Varoufakis bei IWF-Chefin Christine Lagarde könnte heute ein nachösterliches Wunder eintreten – und Griechenland die Tranche tatsächlich überweisen, woher auch immer die Griechen das Geld dafür nehmen.

Nachdem der Dow Jones gestern hauchdünn im Minus geschlossen hat, zeigt sich der DAX vorbörslich etwas fester. Positive Stimmung herrscht bei Anlegern in Asien: Hier geht die Kursrally an der Börse in Hongkong weiter. Der Hang-Seng-Index landete mit einem mächtigen Satz von 3,7 Prozent nach oben bei 27.194 Punkten - ein neues Siebenjahreshoch. Auch der Nikkei-Index in Tokio kann weiter bis ganz knapp unter die Schwelle von 20.000 Punkten zulegen: Er ist um 0,8% auf 19.941 Punkte gestiegen.

Die Ölpreise erholen sich im frühen Handel etwas von den Vortagesverlusten. Brent-Öl kostet am Morgen $57,27 (+$0,10), WTI-Öl $51,01 (+$0,14) Der überraschend starke Anstieg der Rohöllagerbestände in den USA hatte die Ölpreise am Mittwoch belastet.

Was einzelne Aktien angeht, sollten Anleger Aktienhändlern zufolge weitere Übernahmen im Blick haben. Nach der gestrigen Ankündigung von Royal Dutch Shell für 64 Mrd. Euro den Energiemarktteilnehmer BG Group zu übernehmen, dürften Aktienhändlern zufolge auch in der Pharma-Branche Fusionen anstehen.

Deutschlands Produzierendes Gewerbe legt zu

Deutschland: Erzeugung im Produzierenden Gewerbe im Februar +0,2%. Erwartet wurden +0,1% nach revidiert +0,4% (+0,6%) im Vormonat (m/m).

Deutschlands Exporte steigen deutlich

Deutschland: Exporte steigen im Februar um 3,9% gg Vj auf €95,7 Mrd, Importe um 0,8% gg Vj auf €76,5 Mrd.

Frankreich senkt BIP-Prognose

Frankreich senkt BIP-Prognose für 2016 auf +1,5% (bisher +1,7%) und für 2017 auf +1,5% (bisher +1,9%). Die BIP-Prognose für 2015 (+1,0%) wurde bestätigt.

Frankreich erwartet niedrigeres Haushaltsdefizit

Frankreich erwartet 2016 nur noch ein Haushaltsdefizit von 3,3% (bisher 3,6%). 2017 will das Land wieder die EU-Grenze von 3% einhalten. Für dieses Jahr rechnet Paris weiterhin mit einer Defizitquote von 3,8%.

Alcoa-Aktie gibt nach

Der Aluminiumkonzern Alcoa ist im ersten Quartal deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt. Allerdings konnte er beim Umsatz nicht die Erwartungen erfüllen. Der Konzern profitierte vor allem von den Sparten, die die Automobil- und die Luftfahrtindustrie beliefern. Anleger reagierten aber enttäuscht, die Aktie fiel im nachbörslichen Handel über 3 Prozent.

12 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Da die Verschuldung immer noch weiter steigt ist wohl kaum mit einer Erhoehung zu rechnen. Alles nur bluff.

    13:26 Uhr, 09.04.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Ausserdem war ja dieses Protokoll von " vorgestern " . Die aktuellen Zahlen vom Arbeitsmarkt im März sind ja da nicht berücksichtigt . Dann zählt ja dieses Gesülze ja noch weniger !

    12:13 Uhr, 09.04.2015
  • mkgeld
    mkgeld

    es sollte doch jedem klar sein das die Zinsen nie mehr erhöht werden und erhöht werden können bei diesen Schuldenbergen. Wie soll man die denn abtragen können oder weniger werden.

    10:09 Uhr, 09.04.2015
  • whynot
    whynot

    Washeißt denn "zeigt kaum Interesse" - de Meinungen innerhalb des Fed-Gremiums waren durchaus geteilt.

    09:28 Uhr, 09.04.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Jeder der jetzt noch Aktien kauft sollte stock picking betreiben , denn Dax , Dow Nikkei und co sind mittlerweile gnadenlos überbewertet .

    09:05 Uhr, 09.04.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Der einzige Analyst der die amerikanische Wirtschaft so darstellt wie sie wirklich ist und das schaut nicht rosig aus ist Herr Hellmeyer ! Hut ab für ihre knallharten aber extrem guten Recherchen !

    09:03 Uhr, 09.04.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Die einzigen Assets die man jetzt kaufen sollte sind Edelmetalle in welcher Form auch immer !

    08:59 Uhr, 09.04.2015
    1 Antwort anzeigen
  • Austrochris
    Austrochris

    Und wer zahlt die Zeche für 19 000 Milliarden Schulden ! bei 2 % Zinsen wären das mal locker 380 Milliarden im Jahr ! Es gibt nur zwei Möglichkeiten für die Zukunft : Möglichkeit 1 : sehr lange niedrige Zinsen oder es kommt zu einem Crash der 2008 in den Schatten stellen wird und dann wird auf den Reset Knopf gedrückt um das korrupte , stinkende , wucherende mafiaartige Finanzsystem zu ändern !!!!

    08:57 Uhr, 09.04.2015
  • Austrochris
    Austrochris

    Kann die Fed überhaupt die Zinsen erhoehen ! Nein ! Gestern wurde erwähnt seitens der Fed , dass der starke Dollar die Wirtschaft bremse ! Ja was passiert dann bei einer Zinserhoehung !

    Der Dollar würde weiter steigen ! Das heisst wenn die Fed die Zinsen erhoeht, dann muss sie danach dann noch mehr jammern über einen starken Dollar ! Also 1 + 1 = 2 und das heisst keine Zinserherhoehung ! Da kann man sich jedes andere Gesülze ersparen !

    08:53 Uhr, 09.04.2015