Fed-Protokoll: Preisdruck noch nicht im Abwärtstrend
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1. Die Sitzungsprotokolle zeigen, dass sich die Einschätzungen und Sorgen der Fed zwischen der Sitzung im März und Anfang Mai nicht verändert haben. Der Wortlaut der Protokolle lässt zudem nicht erkennen, dass auf dem nächsten Treffen am 27. und 28. Juni eine stärkere Veränderung der Kommunikationsstrategie erwogen werden könnte. Diese wäre nur bei einem sich schnell verbessernden Inflationsausblick möglich. Die Kerninflation wird aber als unangenehm hoch bezeichnet und der Preisdruck sei nicht auf einem überzeugenden Abwärtstrend, wenngleich es Anzeichen für geringere Unterkunftskosten gäbe. Zudem sieht das FOMC die Gefahr, dass die aktuell hohen Inflationsraten zu permanent höheren Inflationserwartungen führen könnten. Diese wieder zu reduzieren, hätte hohe volkswirtschaftliche Kosten. Auch der enge Arbeitsmarkt und die höheren Rohstoffkosten werden angeführt, sodass auch nur auf Zweijahressicht davon gesprochen wurde, dass der Kern-PCE-Deflator wieder zurückgeht.
2. Neben der derzeit aus Inflationssicht geringen Möglichkeit für Leitzinssenkungen, scheint aber auch die Notwendigkeit dafür nicht als sehr hoch eingeschätzt zu werden. Die Fed sieht die Risiken für das Wachstum zwar eher auf der unteren Seite, die schwache Entwicklung des ersten Quartals wird aber als untypisch angesehen. Die Mitglieder des FOMC merken an, dass sie tendenziell sogar etwas optimistischer sind als die Prognosen der Fed-Mitarbeiter, die für dieses Jahr aufgrund von Belastungen der Bauwirtschaft noch mit einem Wachstum leicht unterhalb des Potenzials rechnen. Als positiv herausgestellt wurden die Aussichten für eine in den nächsten Quartalen wieder anziehende Investitionstätigkeit. Für einen stabilen privaten Konsum würden das starke Beschäftigten- und Einkommenswachstum sowie steigende Aktienkurse sprechen. Ein Risiko entstünde allerdings bei deutlich fallenden Hauspreisen.
3. Insgesamt bestätigen die Protokolle unsere Einschätzung, dass derzeit nicht mit Leitzinssenkungen zu rechnen ist. Wir bleiben daher bei unserer Prognose konstanter Leitzinsen bis Ende 2008. Die negative Steilheit der Zinsstrukturkurve im Bereich 3-Monate und 2-Jahre erachten wir daher als übertrieben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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