Fed leitet Zinswende ein
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Die US-Konjunkturerholung verstetigt sich immer mehr. Nach einem annualisierten Wachstum von rund 4 Prozent im ersten Quartal hat sich der Trend im zweiten Quartal fortgesetzt. Inzwischen treten die privaten Investitionen immer stärker in den Vordergrund und stabilisieren die Entwicklung. Steigende Arbeits-, Zins- und Dividendeneinkommen, zusammen mit positiven Vermögenseffekten aus Aktien- und Grundbesitz, sorgen dafür, dass der Private Verbrauch trotz ausbleibender Steuergeschenke stabil bleibt und das Risiko einer nachhaltigen Konsumschwäche gering ist. In den ersten Monaten des Jahres wurden durchschnittlich 238.000 Stellen pro Monat geschaffen. Das Verarbeitende Gewerbe trägt seit vier Monaten zunehmend zum Stellenaufbau bei.
Der rückläufige, aber noch immer hohe Rohöl - preis belastet das Wachstum. Wir erwarten wei - terhin eine hohe Endnachfrage, die auch in den kommenden Monaten für einen anhaltenden Preisauftrieb sorgen wird. Die derzeit guten wirtschaftlichen Aussichten werden jedoch erst bei einem länger anhaltenden Anstieg über 50 US-Dollar pro Barrel gefährdet. Unter diesen Rahmenbedingungen sind die historisch gesehen nach wie vor sehr niedrigen Zentralbankzinsen nicht mehr angebracht. Deshalb erwarten wir, dass die Fed die Zinsen bis Ende des Jahres um weitere 75 Basispunkte auf 2 Prozent erhöhen wird, insbesondere um die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer zu zügeln.
Politischer Zyklus unterstützt Börsen
Rückläufige Rohölpreise und gebremste Rendi - ten haben zu einer kurzen Rallye am Aktienmarkt geführt, die von den zyklischen Branchen und Banktiteln angeführt wurde. Die erneut besser als erwartete Entwicklung des Arbeitsmarktes ist eine wichtige Bestätigung der wirtschaftlichen Dynamik und schob den stärker werdenden Inflationsdruck in den Hintergrund. Nachdem die "Preannouncement Season" bislang ohne nennenswerte Gewinnwarnungen verlaufen ist, rechnen wir damit, dass die Gewinnentwicklung im zweiten Quartal ähnlich gut ausfällt wie im ersten. Verglichen mit dem Vorjahr sollte erneut ein Wachstum von etwa 25 Prozent erreichbar sein. Trotz zuletzt weiter angehobener Prognosen dürfte der Gewinnzuwachs im ersten Halbjahr dieses Jahres aber seinen zyklischen Höhepunkt erreicht haben; basisbedingt gehen die Zuwachsraten allmählich zurück.
Nachdem die Gewinnentwicklung also kaum zu Wünschen übrig lässt, sind die Auswirkungen der Zinsentwicklung weiter offen. Die Vergangenheit zeigt aber, dass die ersten Leitzinserhöhungen die Aktien noch steigen ließen, mittelfristig aber Kursverluste nach sich zogen. Angesichts der guten Versorgung der Kapitalmärkte mit Liquidität und der in der Regel positiven Implikationen von Präsidentschaftswahlen erwarten wir bis in den Herbst hinein steigende Kurse, die zu neuen Jahreshöchstständen des S&P 500-Index führen sollten.
Moderater Zinsanstieg
Nachdem die Renditen im Mai auf 4,8 Prozent und damit den höchsten Wert seit Mitte 2002 gestiegen waren, blieb im Juni ein weiterer Anstieg aus. Grund: Die Kerninflationsrate für Mai fiel geringer aus als erwartet. Am amerikanischen Rentenmarkt ist ein großer Teil der geldpolitischen Straffung bereits eingepreist. Wir gehen weiter davon aus, dass die Fed die Zinszügel in einem maßvollen Tempo anzieht und erwarten auf Sicht der nächsten Monate nur einen moderaten weiteren Zinsanstieg. Unsere Durationsausrichtung ist somit wie in Euroland gegenüber der Benchmark gegenwärtig neutral.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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