Analyse
09:02 Uhr, 20.08.2015

Fed erklärt QE-Programm der Fed für gescheitert

Was wie eine Überschrift von "Der Postillon" klingt ist in Wirklichkeit aber etwas, was gestern geschehen ist. Details hier.

Erwähnte Instrumente

  • WTI Öl
    ISIN: XC0007924514Kopiert
    Kursstand: 40,97 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • WTI Öl - WKN: 792451 - ISIN: XC0007924514 - Kurs: 40,97 $/Barrel (Deutsche Bank Indikation)

Waren die QE-Maßnahmen der US-Notenbank alle wirkungslos? Das ist die Meinung des Vizepräsidenten der amerikanischen lokalen Notenbank von St. Louis, Stephen Williamson. Er schrieb in einem Aufsatz, der gestern erschien, dass es seines Wissens niemandem bislang gelungen sei, eine Verbindung zwischen QE-Programmen und dem damit beabsichtigten Ziel einer Verbesserung der Realwirtschaft oder der Erreichung der Inflationsziele herzustellen. Dies sei akademisch nicht gelungen.

Vielmehr scheine das Inflationsziel von 2 % trotz einer massiven Fed-Bilanz von über 4,5 Billionen USD in immer weitere Ferne zu rücken. Die Schweiz und Japan, deren Zentralbanken noch größere Bilanzen aufgebläht hätten, würden sogar noch tiefere Inflationsraten ausweisen.

Williamson meint, dass das einzige Ergebnis der Politik sein könnte, dass die Fed dauerhaft in ihrer Nullzinspolitik gefangen bleiben wird. Vielmehr hätten die in die Zukunft gerichteten Ausblicke der US-Notenbank ihre eigene Geldpolitik betreffend eher zu noch mehr Verwirrung gesorgt, anstatt zu einer Klärung der nächsten Schritte zu führen.

Dass es mit den Inflationserwartungen nicht wirklich nach oben geht zeigen zum einen die gestern veröffentlichten US-Verbraucherdaten, die in der um Nahrung und Energie bereinigten Kernrate nur 0,1 % stiegen, was aufs Jahr gerechnet +1,8 % sind, und das untersteigt das Inflationsziel der US-Notenbank von 2 %.

Die Inflationserwartungen für die Jahre 2020 bis 2025, ein Indikator der von der US-Notenbank engmaschig beobachtet wird, unterschritt zu Wochenbeginn ebenfalls die 2 %-Grenze.

Fed-erklärt-QE-Programm-der-Fed-für-gescheitert-Chartanalyse-Jochen-Stanzl-GodmodeTrader.de-1

Und da der Preis für US-Öl gestern um 4,5 % auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 2009 rutschte müsste man schon sehr mutig sein, wenn man hier noch von Inflationsgefahren spräche.

WTI bricht auf 2009er Tiefs ein
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5 Kommentare

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  • Dax-Martin
    Dax-Martin

    woher kommt die Annahme, dass QE schon beendet wurde?????

    20:05 Uhr, 20.08.2015
  • HumphreyWeyden
    HumphreyWeyden

    Wow ! - Überraschend ehrlich. Jetzt fehlen noch ein paar ehrliche Worte von Merkel !

    Danke Ihnen für den Hinweis. Ich hatte diesen Artikel gefunden, der jedoch ist vom Jul 2015. Bitte korrigieren Sie mich wenn es einen anderen Link zum Original gibt. Dank auch dafür.

    https://research.stlouisfed.org/wp/2015/2015-015.p...

    09:52 Uhr, 20.08.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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