Fed: Beige Book konstatiert zunehmenden Preisdruck
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1. Wie die US-Notenbank in ihrem neuesten Überblick über die Wirtschaftsbedingungen in den einzelnen Regionen, dem so genannten Beige Book1, berichtet, hält die Expansion der US-Wirtschaft an. Der Ton des Buches war positiver als es die relativ schlechten Konjunkturdaten der letzten Wochen vermuten ließen. Allerdings wurde erneut von sich aufbauendem energiepreisgetriebenem Preisdruck gesprochen, der zum Teil auch die Konsumausgaben dämpfte.
2. Alle zwölf Fed-Distrikte berichteten von einer Fortsetzung der Expansion in den letzten anderthalb Monaten. Was die Einzelhandelsumsätze anging, so waren nicht alle Distrikte mit der Entwicklung zufrieden. Die Informationen über die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe und im Dienstleistungssektor waren dagegen allgemein positiv. Die privaten Immobilienmärkte boomen weiter, die Bedingungen auf den kommerziellen Immobilienmärkten sind dagegen sehr unterschiedlich.
3. Der Preisdruck intensivierte sich in einer ganzen Reihe von Distrikten. Hohe und steigende Energiepreise trieben den meisten Sektoren Sorgenfalten auf die Stirn: „Most Districts found that firms were having partial success passing on higher energy and materials costs to their customers. However, several cited instances of firms having to rescind price increases and accept lower margins.“ Neben den Energiepreisen spielten auch die Abwertung des US-Dollars und steigende Materialkosten für die Preisüberwälzungsversuche der Firmen eine Rolle. Die Sicht der Fed ist in diesem Zusammenhang, dass derzeit die Gewinnaufschläge der Firmen – gemessen an der Differenz zwischen der gesamtwirtschaftlichen Inflationsrate und der Wachstumsrate der Lohnstückkosten – so hoch sind, dass die Firmen die höheren Kosten durch ein Abschmelzen der Gewinne und nicht durch Preiserhöhungen auffangen werden. Allerdings notiert das Beige Book, dass in den Distrikten Chicago und Dallas Letzteres genau versucht worden sei.
4. Der Lohndruck blieb weiter verhalten – ein Anzeichen dafür, dass am Arbeitsmarkt noch länger keine Knappheit an Arbeitskräften droht. Allerdings sollte sich dieser im weiteren Verlauf des Beschäftigungsaufbaus erhöhen, denn die US-Wirtschaft befindet sich bei einer Arbeitslosenquote von 5,2 % im März nahe dem Niveau von 5,00 %, ab dem mit steigendem Lohndruck zu rechnen ist. Entscheidend wird in diesem Zusammenhang sein, ob sich die stark gesunkenen Partizipationsraten am Arbeitsmarkt wieder erhöhen, und das daraus resultierende zusätzliche Arbeitsangebot den Lohndruck niedrig hält oder nicht.
5. Dieses Beige Book bestärkt unsere Sicht, dass der Aufschwung intakt ist und die Sorgen über einen „soft patch“ – also eine konjunkurelle Delle – überzogen sind. Was die Inflationsdaten angeht, so sind die zunehmenden Inflationsängste nach den gestrigen Zahlen nicht unberechtigt. Allerdings ist zu konstatieren, dass die hohen Inflationsraten im Monatsvergleich durch eine sehr hohe Streuung in den Subindizes produziert wurde. Der Median CPI, der die Extremwerte bei der Messung quasi „abschneidet“ fiel mit 0,2 % mom im März wesentlich niedriger aus als der CPI mit 0,6 % mom. Wir erwarten vor diesem Hintergrund, dass die Federal Reserve die Leitzinsen beim nächsten Zinsentscheid am 3. Mai weiter um 25 Basispunkte auf ein Niveau von dann 3,00 % erhöhen wird. Ende 2005 sollten die Zinsen bei 4,00 % liegen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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