FAO: Preise für Agrarrohstoffe bleiben hoch und volatil
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Rom (BoerseGo.de) – Nach Ansicht der „Foods and Agriculture Organisation“ (FAO) der vereinten Nationen werden die Lebensmittelpreise auf die mittlere Frist weiterhin hoch und volatil bleiben. Eine Rückkehr zu den Höchstpreisen des vergangenen Jahrs sei eine realistische Möglichkeit, und möglicherweise sogar unvermeidbar, sagte der anerkannte FAO-Experte Homi Kharas. Die Preise für Basislebensmittel sind von 2006 bis Mitte des Jahres 2008 um mehr als 60 Prozent gestiegen, die Weizenpreise haben sich verdoppelt. Im Zuge der Finanzkrise sind die Notierungen an den Terminbörsen jedoch wieder deutlich zurückgefallen.
Mittlerweile seien aber erneut alle Faktoren zu beobachten, die zum damaligen Preisschub geführt hätten. Der Markt sei durch eine Mischung aus volatilen Energiepreisen, der Instabilität des US-Dollar und wieder erstarktem spekulativen Druck geprägt, während das Angebot durch Trockenheiten und Fluten gemindert werde. Deshalb könnte schon ein kleinerer Schock wie etwa überraschend niedrige Ernten oder stark steigende spekulative Positionen für hohe Preisausschläge sorgen.
Ein Rückfall auf die Preisniveaus von vor 2006 wird von der FAO als sehr unwahrscheinlich betrachtet. Auch wenn die Dynamik des Nachfragewachstums bis zum Jahr 2018 insgesamt nachlassen werde, sei bei einkommenssensitiven Produkten wie Fleisch mit noch schnellerem Wachstum zu rechnen. Durch diesen Effekt werde die Verlangsamung bei Basislebensmitteln teilweise kompensiert. Als unterstützend für die Preise wirke sich auch die zunehmende Verarbeitung von Agrarrohstoffen zu Bioethanol aus.
Darüber hinaus seien die derzeitigen Investitionen in die Produktionskapazitäten nicht ausreichend, um das Nachfragewachstum auszugleichen. Bis zum Jahr 2050 müsste die Erde 70 Prozent mehr Lebensmittel erzeugen als derzeit, um die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren. Dazu seien zusätzliche Investitionen in die Landwirtschaft in Höhe von 83 Milliarden US-Dollar pro Jahr nötig.
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