Kommentar
09:43 Uhr, 13.07.2021

FANG-Aktien sind wieder gefragt!

Seit September 2020 schleppten sich die einst so gefragten FANG-Aktien (Facebook, Amazon, Netflix, Google/Alphabet) seitwärts. Die Konsolidierung wird mit einem Ausbruch nach oben beendet. Lohnt es sich, auf diesen Zug aufzuspringen?

Erwähnte Instrumente

  • Meta Platforms Inc
    ISIN: US30303M1027Kopiert
    Kursstand: 353,160 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Amazon
    ISIN: US0231351067Kopiert
    Kursstand: 3.718,550 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Meta Platforms Inc - WKN: A1JWVX - ISIN: US30303M1027 - Kurs: 353,160 $ (Nasdaq)
  • Amazon - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 3.718,550 $ (Nasdaq)
  • Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 537,310 $ (Nasdaq)

In einem Wort: Ja. Die Begründung ist aber wichtig. Sie verrät das Potenzial, und wie lange der Trend anhalten kann. Zunächst aber zum Ausbruch der FANG-Aktien. Es gibt keine einheitliche Definition. Im Original sind es nur die vier Aktien von Facebook, Amazon, Netflix und Alphabet. Diese sehr enge Definition wurde mit der Zeit erweitert. In einigen „FANG“ Indizes sind auch Apple und Microsoft enthalten. Der von der New Yorker Börse berechnete FANG+ Index beinhaltet zusätzlich noch Twitter, Tesla, Baidu, Nvidia und Alibaba. Alle Versionen von FANG haben eines gemeinsam. Sie stehen für eine Gruppe von Unternehmen, die von einem langfristigen Wandel der Gesellschaft profitieren.

Dieser Wandel wurde durch die Pandemie beschleunigt. Man konnte nicht mehr ins Einkaufszentrum, also wurde bei Amazon bestellt. Kinos waren geschlossen, aber Netflix half aus. Viele mussten im Home Office arbeiten, was Microsoft und Apple beflügelte. Diese Trends gab es bereits vor der Pandemie. Gegenüber dem S&P 500 gewannen FANG Aktien auch vor 2020 überproportional (Grafik 1).


Nach dem Goldrausch kam Katerstimmung auf. Das zeigt die seit September andauernde Seitwärtsbewegung. Nun wird jedoch zumindest beim breiter gefassten FANG Index an einem Ausbruch gearbeitet. Der Ausbruch kommt früher als gedacht. Das dürfte damit zusammenhängen, dass die Normalisierung der Wirtschaft langsamer vorankommt als angenommen.

Die Welt wartete 2020 sehnsüchtig auf einen Impfstoff. Inzwischen gibt es fast ein Dutzend Impfstoffe, doch es stellt sich heraus, dass sich nicht wesentlich mehr als 60 % der Bevölkerung vollständig impfen lassen. Gleichzeitig verbreitet sich die Delta Variante immer weiter.

In einigen Ländern steigen die Fallzahlen. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum Sommer 2020. Niemand war geimpft und die Fallzahlen waren rückläufig. Nun ist ein Teil der Bevölkerung geimpft, die Fallzahlen steigen dennoch. Die Pandemie ist noch lange nicht vorüber und das erkennen auch Anleger. Sie setzen darauf, dass FANG Aktien mit den anhaltenden Schwierigkeiten weiter profitieren können.

Für den Ausbruch aus der Lethargie sind nicht alle FANG Aktien gleichermaßen verantwortlich. Amazon konnte soeben nach oben ausbrechen. Nvidia, Facebook und Microsoft gelang dies schon früher. Netflix, PayPal und Apple stecken noch in der Konsolidierung fest, wobei PayPal kurz vor einem Ausbruch zu stehen scheint.

Der Trend der Pandemie wird wieder aufgenommen. Eine zumindest mittelfristige Outperformance ist zu erwarten. Verschnaufpausen kann es immer wieder geben. Langfristig kann man diese Aktien jedoch immer kaufen. Gerade jetzt erscheint der Zeitpunkt wegen des Ausbruchs besonders passend zu sein.

Langfristig, ob Pandemie oder nicht, bleiben die großen Trends bestehen. Das gilt seit Jahrzehnten (Grafik 2). Die Performance des S&P 500 ist im Vergleich fast schon beschämend. Die Überraschung ist nicht, dass FANG Aktien wieder outperformen können. Das war nur eine Frage der Zeit. Nach der enormen Outperformance 2020 musste jedoch mit einer längeren Konsolidierung gerechnet werden. Die Delta Variante verkürzt den Prozess.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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