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15:00 Uhr, 18.05.2012

Facebook mit erstem Handelstag an Nasdaq

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Menlo Park/New York (BoerseGo.de) - Das weltweitgrößte Social-Networking Unternehmen, Facebook, hat heute seinen ersten Handelstag an der US-Technologiebörse Nasdaq in New York. Der IPO (Initial public offering) von Facebook ist der größte Börsengang eines Internetunternehmens der jemals stattgefunden hat.

Das Kult-Unternehmen, dass als zweites Apple gehandelt wird, wird mit 104 Milliarden Dollar bewertet und ist damit zum ersten Handelstag teurer als die Deutsche Bank, Adidas und BMW zusammen. Und wird ebenfalls höher bewertet als Amazon.com, Kraft, Disney oder McDonalds.

Facebooks Bewertung ist laut Dealogic, einem Anbieter von Finanzdaten, die dritthöchste IPO-Bewertung überhaupt. Nur die IPOs zweier chinesischer Banken, Agricultural Bank of China im Jahr 2010 und Industrial and Commercial Bank of China im Jahr 2006 wurden höher bewertet. Sie waren bei ihrem Börsengang mit 133 Milliarden Dollar beziehungsweise 132 Milliarden Dollar bewertet worden.

Die Aktien des Hype-Unternehmens wurden am Vorabend zu 38 Dollar je Stück an die Interessenten abgegeben, was am oberen Ende der zuvor angegebenen Spanne liegt. Damit konnte Facebook mit seinen Alteigentümern 16 Milliarden Dollar einnehmen. Investoren werden sich aber wohl zu Handelsbeginn über satte Kursgewinne freuen dürfen. Vorbörsliche Indikationen sehen Kurse von 45 Dollar für die Facebook-Papiere.

Gemessen am eingenommen Kapital liegt Facebook bei US-IPOs auf dem dritten Platz. Auf dem ersten liegt das Kreditkartenunternehmen Visa. Auf Platz zwei folgt das Energieunternehmen Enel und auf Platz vier General Motors.

Unternehmenschef Mark Zuckerberg wird dem Handelsbeginn in New York aber fernbleiben und die traditionelle Eröffnungsglocke der Nasdaq nur per Knopfdruck vom Unternehmenssitz in Menlo Park läuten. Einige Investoren zeigten sich darüber verärgert.

Facebook, das führende soziale Netzwerk in weltweit allen, außer sechs Ländern (unter anderem China und Russland) hat eigenen Angaben zufolge einen Kundenstamm von 901 Millionen monatlich aktiven Nutzern (per 31.März), gegenüber 845 Millionen zum Ende des Jahres 2011. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei 3,7 Milliarden Dollar und der Gewinn bei einer Milliarde Dollar. Investment-Legende Warren Buffett hatte sich zuletzt skeptisch zu Facebook geäußert.

Facebook, Inc. wurde im Februar 2004 von den damaligen Studenten Mark Zuckerberg, Dustin Moskovitz, Chris Hughes und Eduardo Saverin in einem College-Schlafsaal mit der Vision gegründet die Welt offener und vernetzter zu gestalten. Wer sich auf der Online-Plattform Facebook registriert, kann sich virtuell mit seinen Freunden und Familienmitgliedern verbinden und via Fotos und Pinnwandeinträgen Erlebnisse, Statements und Onlinebeiträge teilen. Neben dem persönlichen Ausdruck dessen, was sie bewegt, bietet Facebook Nutzern auch die Möglichkeit, sich zeitnah darüber zu informieren, was in ihrer Stadt und in ihrem Netzwerk vorgeht.

Beim Start von Facebook stand für die Gründer fest: der Dienst soll kostenlos bleiben. Umsätze generiert das Unternehmen durch Werbung. Möglichkeiten dazu sind die Facebook Ads, mit denen Facebook im Auftrag von Geschäftstreibenden gezielt auf Profilseiten werben kann. Was jeden Einzelnen interessiert, wird durch die berühmten „Like“-Buttons, durch Angaben zu Interessen und Arbeitsplätzen und durch Informationen zu Alter und Bildung deutlich. Damit wirbt der Social-Media-Konzern so spezifisch wie kaum ein anderes Unternehmen. Eine weitere Werbemöglichkeit sind „Sponsored Stories“: ein Restaurant, das auf Facebook empfohlen wird, kann diesen Post kaufen und in der Freundesliste von Usern weiter verbreiten.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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