Kommentar
17:18 Uhr, 15.07.2015

Facebook CEO prognostiziert die Zukunft

Mark Zuckerberg hat mit Facebook innerhalb kurzer Zeit ein 245 Mrd. Unternehmen aufgebaut und er ist wild entschlossen den Erfolg fortzusetzen. Wie das gelingen soll erklärte er unlängst mit teils wilden Prognosen über die Zukunft.

Ein Sprichwort sagt: Die beste Art, die Zukunft vorherzusagen, ist die Zukunft selbst zu gestalten. Nach diesem Motto scheint sich Mark Zuckerberg zu richten. Ein Bereich, indem Facebook die Zukunft mitgestalten will, ist virtuelle Realität. Facebook kaufte ein junges Unternehmen des Bereichs (Oculus) im vergangenen Jahr für 3 Mrd. USD. Für ein Unternehmen ohne Umsatz und einem Produkt im Entwicklungsstadium ist das ein hoher Preis. Mit einer großen Vision dahinter lässt sich das jedoch rechtfertigen.

Facebooks Vision ist groß. Virtuelle Realität wird kommen und wird ein riesiger Wachstumsmarkt sein. Noch ist die Technologie nicht ausgereift. Sie befindet sich allerdings auf dem Weg dorthin. Oculus Entwicklung soll Anfang nächsten Jahres auf den Markt kommen und hat das Potential, vieles zu revolutionieren.

Das Produkt heißt Oculus Rift und ist letztlich nichts anderes als eine Brille für VR (Virtual Reality). Solche Produkte gibt es bereits, doch alle sind derzeit noch unausgereift für den Konsumentenmarkt. Derzeit angebotene Produkte lassen den Nutzer nicht vollkommen in die virtuelle Realität eintauchen. Mit Oculus Rift soll sich das ändern. Entwickler des Produktes und die Testgemeinde sind begeistert. Wenn Oculus Rift hält, was es verspricht, dann ist das verständlich.

VR soll dem Nutzer ermöglichen vollkommen in eine andere Umgebung einzutauchen. Grenzen kennt das im Prinzip nicht. VR ermöglicht es, sich am Abend an den Strand zu legen nachdem man im Winter bei -10° durch Schneegestöber von der Arbeit nach Hause gekommen ist. Dabei geht es nicht darum sich ein Bild anzusehen, sondern wirklich das Gefühl zu bekommen dort zu sein, am Strand.

Solche VR Umgebungen müssen speziell entwickelt werden, damit Nutzer ein entsprechend räumliches Gefühl erhalten. Eine solche Entwicklung ist ziemlich aufwendig und teuer. Insofern wird Konsumenten in den Anfängen nicht die ganze Welt als VR zur Verfügung stehen. Das wird lange dauern. Langfristig jedoch kann man als Nutzer viele Orte der Welt besuchen, ohne dort sein zu müssen – mit dem Gefühl tatsächlich an einem anderen Ort zu sein. Das ist ein riesen Geschäftszweig und ich bin gespannt, wie die Tourismusbranche darauf reagieren wird.

VR hat viele Anwendungen, nicht nur virtuellen Tourismus. Das ganze Computerspielesegment lässt sich revolutionieren. Als Nutzer kann man in ein Spiel eintauchen ohne einen Bezug zur tatsächlichen Umgebung um einen herum zu haben. Ich kann mir vorstellen, dass das von Konsumenten mit großer Begeisterung aufgenommen wird. Auch Kommunikation wird durch VR weiterentwickelt. Es geht dann nicht mehr nur um Bild und Ton, sondern das Gefühl die Person, mit der man spricht, neben sich zu haben, auch wenn sie auf einem anderen Kontinent sitzt.

VR wird die Welt bewegen. Wie es jedoch mit neuen Technologien so ist, wird der große Durchbruch Zeit brauchen. Anwendungen werden sich erst langsam entwickeln bis es dann in einigen (oder vielen) Jahren zu einer regelrechten Explosion kommt. Facebook ist nicht nur dabei, sondern will diese Entwicklung gestalten.

Ganz nebenbei können VR Brillen Smartphones langfristig ersetzen. Das funktioniert nicht über die derzeit verfügbaren Modelle wie Google Glass. Google Glass ist sperrig und auch nicht sonderlich benutzerfreundlich. Was derzeit noch fehlt ist die Integration von sinnvollen Steuerungsmechanismen. Dazu braucht es virtuelle Displays bzw. virtuelle Touchscreens. Solange diese nicht optimal funktionieren werden Smartphones weiterhin verkauft werden. Apple muss sich daher noch keine Sorgen machen. In 10 Jahren sieht das wahrscheinlich anders aus. Wenn Smartphone, Tablet und Computerhersteller überhaupt keinen Plan von VR haben und an eigenen Produkten arbeiten, dann muss man sich als Anleger langfristig ernsthafte Sorgen machen.

Wenn man die anderen Vorhersagen von Mark Zuckerberg hört, dann muss man sich auch ein wenig um ihn Sorgen machen, denn viele andere Prognosen sind noch lange nicht geschäftstauglich. Sie entstammen eher Since Fiction Filmen. Ob die Ideen überhaupt umgesetzt werden können ist in vielen Fällen noch lange nicht bekannt.

Zu diesen wilden Zukunftsfantasien gehört Telepathie. Zuckerberg kann sich vorstellen, dass Technologie uns irgendwann einmal über Gedanken kommunizieren lässt. Nun, das mag sein, aber es möglicherweise etwas, was keiner von uns noch erleben wird. Etwas realistischer ist da schon die Entwicklung künstlicher Intelligenz.
Künstliche Intelligenz ist seit Jahren großes Thema und Unternehmen wie Facebook, Google und IBM arbeiten fieberhaft daran. Momentan können Computer mit Algorithmen viele Dinge bereits erkennen und „verstehen.“ Es bedarf jedoch einer erheblichen Anstrengung auf der Entwicklungsseite. Von alleine passiert da gar nichts. Wenn ein Computer wie IBMs Watson Jeopardy gewinnt oder eine schnellere und bessere Diagnose als ein Arzt erstellt, dann steht dahinter ein sehr, sehr langer Prozess und großer Programmieraufwand. Die Resultate sind beeindruckend, doch wie gesagt, von alleine geschieht da nichts. Menschen geben letztlich vor, was der Computer wie zu interpretieren hat.

Die derzeitige „Intelligenz“ von Maschinen ist ein guter Startpunkt. Bis ein Computer tatsächlich selbst etwas verstehen oder lernen kann vergehen noch viele Jahre. Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Durchbruch in meinem Berufsleben miterleben werde – und das sind noch ein paar Jahre.

Die letzte Vision Zuckerbergs dreht sich um das Thema Internet für alle. Facebook und Google arbeiten seit langem an einer Lösung. Für Zuckerberg ist „Internet über Laser“ vorstellbar. Ob das kosteneffizient möglich und ob es überhaupt Sinn macht, sei dahingestellt. Laserstrahlen sind nichts anderes als Licht. Habe ich in einem abgeschotteten Raum dann auch Internet?

Wie dem auch sei, Zuckerberg visioniert. Geschäftsrelevant ist das wenigste. Lediglich Oculus Rift ist momentan ernst zu nehmen. Das kann Facebook ein ungeahntes Stück nach vorne bringen.

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3 Kommentare

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  • mkgeld
    mkgeld

    Für Spiele ja Poker am Pokertisch mit viel Rauch im Raum ohne das es stinkt. Aber in Urlaub fahre ich lieber selbst. Was soll das werden am Kachelofen sitzen oder in der Sauna und dann vorstellen ich sitze in der Karibik. Nein Danke.

    17:43 Uhr, 15.07. 2015
  • schimpanse69
    schimpanse69

    Virtual Reality ist definitiv eines der größten Themen, welches die Menschheit extrem prägen wird.

    17:25 Uhr, 15.07. 2015

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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