EZB wendet akute Liquiditätskrise ab
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Rotterdam (BoerseGo.de) - Das Anleihe-Ankaufprogramm (OTM) der EZB hat eine akute Liquiditätskrise abgewendet und sorgt kurzfristig für Entspannung. Nach Ansicht von Robeco-Chefvolkswirt Léon Cornelissen reicht es allerdings nicht aus, um beispielsweise Spanien auf eine tragfähige Grundlage zu stellen.
Der Schwerpunkt des EZB-Programms liegt auf kurz laufenden Anleihen. Welche Folgen hat dies für den Kapitalmarkt? "Europas Probleme sind nicht gelöst, sondern nur mittelfristig aufgeschoben, und die Rezession weitet sich aus", erklärt der Ökonom. Hinzu komme, dass die übrige Weltwirtschaft mit Wachstumssorgen zu kämpfen habe. Das verlangsamte Wirtschaftswachstum in China beispielsweise beeinträchtige die Wirtschaft weltweit, obwohl die Unternehmen sich allgemein in guter Verfassung präsentieren.
Trotz der anhaltenden Strömung schwacher Wirtschaftsdaten hat sich der Aktienmarkt zuletzt stark entwickelt. Die treibende Kraft hinter den soliden Kursentwicklungen der letzten Zeit war laut Cornelissen die wachsende Überzeugung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) alles dafür tun werde, um den Euro zu retten. Die Maßnahmen seien auch durchaus als positiv zu werten. Doch im Zuge dessen, dass sich alle Bemühungen auf Liquiditätsfragen richten, sei der Punkt "Zahlungsfähigkeit" außen vor geblieben. Zudem könnten sich bei Anlegern jederzeit Sorgen um die weitere Eintrübung der konjunkturellen Aussichten einstellen. Der Robeco-Chefvolkswirt bleibt daher vorerst bei seiner neutralen Haltung gegenüber Aktien.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.