EZB schlägt schärferen Ton gegen Banken an
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Europäische Zentralbank (EZB) schlägt in ihrer Funktion als Bankenaufseherin einen schärfen Ton gegen Banken an, die ihrer Ansicht nach ihre Risiken nicht ausreichend kontrollieren. "Die Banken sollten in der Lage sein, das Risiko-Ertrags-Verhältnis in den einzelnen Geschäftsbereichen zu bewerten und ihre Performance mit der ihrer Mitbewerber zu vergleichen. Dazu benötigen sie wirksame, gut funktionierende Führungsgremien mit einer starken Steuerung und verbesserten Möglichkeiten zur Aggregation von Risikodaten und zur Berichterstattung", schrieb Bankenaufseher Edouard Fernandez-Bollo in einem Beitrag für das Eurofi-Magazin.
Er fügte hinzu: "Bestimmte Banken mit sehr unterschiedlichen Geschäftsmodellen haben ihre erheblichen Defizite in diesen Bereichen nicht angemessen behoben - und das trotz zehnjähriger Bemühungen der Aufsichtsbehörden." Die Grundsätze des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht für eine effektive Datenaggregation und Risikoberichterstattung seien bereits 2013 veröffentlicht worden. Einige Verzögerungen seien verständlich, da die Banken möglicherweise größere Änderungen an der bestehenden IT-Infrastruktur vornehmen müssten, um die Probleme zu lösen. "Aber es ist entscheidend, dass sie über einen klaren Aktionsplan mit überprüfbaren Meilensteinen verfügen", forderte Fernandez-Bollo.
Der EZB-Offizielle rief in Erinnerung, dass die EZB bei ihrem Aufsichtsprozess SREP künftig fokussierten vorgehen wird. "Wir sammeln Informationen über die Ursachen und Frühwarnsignale für strukturelle Schwächen in den Geschäftsmodellen der Banken, um eine geeignete Aufsichtsstrategie zu entwickeln, mit der diese so früh wie möglich angegangen werden können", sagte er. Eine solche Strategie könne eine Eskalation und den vollen Einsatz des Aufsichtsinstrumentariums vorsehen.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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