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13:07 Uhr, 04.07.2012

EZB-Ratsmitglied Knot schließt weiteren Anleihenkauf vorerst aus

Amsterdam (BoerseGo.de) - Das EZB-Ratsmitglied Klaas Knot hat einen weiteren Kauf von Staatsanleihen durch die EZB vorerst ausgeschlossen. „Das Anleihekaufprogramm schläft tief und fest und das wird auch so bleiben", sagte er dem Magazin „Elsevier“. Der endlose Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB könne keine Lösung sein.

Nach Ansicht des Chefs der niederländischen Notenbank gibt es nur einen Weg aus der Euro-Krise, nämliche eine Fiskal- und Bankenunion gefolgt von einer politischen Union. Daher betonte er, dass eher andere Regierungen Südeuropa im Kampf gegen die Schuldenkrise helfen können, und nicht die EZB.

Die EZB hat seit Mitte März keine Staatsanleihen von unter Druck stehenden Euro-Ländern mehr gekauft. Seit dem Frühjahr 2010 hatte die Notenbank insgesamt Staatsanleihen im Volumen von 210,5 Milliarden Euro erworben.

Der Kauf von Staatsanleihen der Eurokrisenländer durch die EZB ist heftig umstritten. Die EZB tätigte entsprechende Anleihekäufe um finanzschwache Euroländer mit unter Druck stehender Bonität zu entlasten. Kritiker erkennen darin einen Bruch gegen den Geist des Maastricht-Vertrags und sehen die Glaubwürdigkeit der EZB belastet. Sie sehen allein den Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Hilfe für finanzschwache Staaten verantwortlich.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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