Kommentar
09:12 Uhr, 04.12.2015

EZB: Gauweiler will wegen ultralockerer Geldpolitik Klage einreichen

Laut EU-Verträgen ist die EZB dazu verpflichtet, für Preisstabilität zu sorgen. Doch Mario Draghi will Inflation. Ist er zudem befangen, weil er früher bei Goldman Sachs war?

Gauweilers Hauptargument:

"Der Vertrag von Maastricht, durch den die Europäische Währungsunion gegründet wurde, verpflichtet die EZB aufPreisstabilität, also auf eine durchschnittliche Inflation von null Prozent. Sie mag aus pragmatischen Gründen befugt sein, eine Inflation von zwei Prozent zu tolerieren, wie es ihr selbsterklärtes Ziel ist. Sie darf aber nicht eine solche Inflation, die bereits zu einer Halbierung des Geldwertes nach rund 20 Jahren führt, durch massive geldpolitische Interventionen aktiv anstreben und generell Inflation zum vorrangigen Ziel erheben."

Dem kann ich ich mich voll anschließen. Das gleiche sage ich seit Jahren. Persönlich wären mir 2% Inflation ehrlich gesagt egal . Aus meiner Sicht wäre das sogar begrüßen, da sich dann das Zinsumfeld normalisieren würde.

Aber man kann und sollte nichts erzwingen. Der Zweck rechtfertigt eben nicht alle Mittel. Insbesondere wenn diese geeignet erscheinen, den Euro eher zu zerstören als den Geldwert stabil zu halten.

Was mich allerdings ein wenig daran zweifeln lässt, ob Gauweiler geistig noch völlig fit ist: er sollte schon in der Lage sein, richtig zu rechnen. Nicht nach 20 Jahren, sondern nach 35 Jahren halbiert sich der Geldwert bei 2% Inflation p.a.
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3 Kommentare

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  • bembes
    bembes

    Bravo Herr Gauweiler.....wünsche viel Erfolg !!

    14:45 Uhr, 04.12.2015
  • Chronos
    Chronos

    Die Tiroler ! .D

    Bei 1,35 war der Euro zu weich. Bei 1,05 ist er zu hart. Seltsame Zeiten!

    Unter´m Strich haben sie (die Politiker mit Tiroler Hut) halt das Problem das ihnen niemand ihr

    Konstrukt oder die publizierten Zahlen abnimmt. Es ging ja um Preisstabilität, also lenken wir ab und "schmipfen" auf die so böse Inflation (zu einem Zeitpunkt, zu dem es sie nicht gibt)

    Anstiege der Gebühren, Steuern, Müll, Strom und Wasser!! im zweistelligem Bereich und das seit Jahren. Bei 1,30KWh haben wir nun den teuersten Strom der Welt, paßt auch in irgendwas muss man ja vorne stehen.

    Bin mal gespannt, was Ihnen für die Kosten für öffentliche Verkehrsmittel einfällt.

    13:58 Uhr, 04.12.2015
  • kingkong007
    kingkong007

    Erstmal klagen wir Kleinanleger, weil Draghi gestern nicht geliefert hat.

    Was erlauben sich.................

    09:23 Uhr, 04.12.2015

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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