EZB-Chef Draghi sieht Inflationsrisiken eher "ausgeglichen"
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Frankfurt (BoerseGo.de) – Nach Ansicht des neuen EZB-Chefs Mario Draghi bewegt sich der Euroraum zum Jahresende hin auf eine leichte Rezession zu. Er begründete seine Einschätzung zum einen mit zuletzt schwachen Fundamentaldaten und zum anderen mit Frühindikatoren wie die Einkaufsmanagerindizes, die zuletzt deutlich nachgegeben haben.
Von der Inflationsseite seien die Risiken hingegen ausgeglichen so der Italiener. Zudem dürfte die Inflationsrate im kommenden Jahr aufgrund des deutlich schwächeren Wachstums spürbar zurückgehen. Aktuell liegt die Inflationsrate im Euroraum bei 3,0 Prozent. Die Entscheidung die Leitzinsen bereits im November zu senken, sei Draghi zufolge im EZB-Rat ohne Gegenstimmen erfolgt.
In Bezug auf die teilweise heftig kritisierten Staatsanleihenaufkäufe durch die EZB zeigte sich Draghi auf einer Linie mit seinem Vorgänger Jean-Claude Trichet. Das Ankaufprogramm sei nur vorübergehend und im Volumen begrenzt, so Draghi. Zudem diene es dazu, die Wirkung der EZB-Geldpolitik sicherzustellen. Die Notenbank sei aber keinesfalls Kreditgeber "der letzten Instanz" für einzelne Staaten.
In Bezug auf die aktuellen Entwicklungen in Griechenland, sagte Draghi, dass man die Situation genau beobachten werde. Er unterstrich zudem die Notwendigkeit, die bereits beschlossenen Maßnahmen in Griechenland umzusetzen, die europäischen Banken zu rekapitalisieren und den Rettungsfonds EFSF zu stärken. Die Option eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone steht für ihn nicht zur Debatte. „Das ist im EU-Vertrag nicht vorgesehen“, so der EZB-Chef.
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