Kommentar
16:25 Uhr, 28.02.2023

Explodierende Renditen: Hier droht ein böses Erwachen!

Die langfristigen Zinsen sind in Rekordtempo gestiegen und ein schnelles Ende des Anstiegs ist nicht zu erwarten. Für die Aktienmärkte dürfte dies ein Bremsfaktor bleiben.

Die Rendite deutscher Bundesanleihen hat mit zeitweise 2,71 % am Dienstag wieder ein neues Hoch seit dem Jahr 2011 erreicht. Betrachtet man die Entwicklung seit 2021, so sind die langfristigen Zinsen in den letzten anderthalb Jahren global so schnell gestiegen wie seit vielen Jahrzehnten nicht mehr.

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Der wichtigste Grund für die steigende Renditen ist die hohe Inflation: Bei einer höheren Inflationserwartung fordern Investoren in der Regel auch einen höheren Inflationsausgleich. Durch die hohe Geldentwertung werfen Anleihen allerdings aktuell trotz des Anstiegs der Marktzinsen eine stark negative Rendite ab.

Die stark negative reale Rendite könnte auch dazu führen, dass der Renditeanstieg nicht so schnell beendet sein dürfte, wie viele Marktbeobachter erwarten. Denn während die Inflation das Niveau der 80er-Jahre im vergangenen Jahr ungefähr erreicht hat, notieren die Zinsen aktuell noch immer nur bei einem Bruchteil des Niveaus der letzten Hochinflationsphase.

Die Tatsache, dass die Zinsen trotz des rasanten Anstiegs deutlich langsamer gestiegen sind als die Inflation, spricht dafür, dass die übergeordnete Bewegung wahrscheinlich kein schnelles Ende finden wird.

Kurz- bis mittelfristig ist nach dem rasanten Anstieg der vergangenen Monate eine technische Korrektur überfällig. Ein Ende des übergeordneten Trends wäre damit aber nicht verbunden.

Aus rein technischer Sicht spricht jedenfalls viel dafür, dass der Abwärtstrend seit Beginn der 90er Jahre endgültig überwunden ist und ein neuer Aufwärtstrend begonnen hat.

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Für die Aktienmärkte bleiben die steigenden Renditen perspektivisch ein Bremsfaktor. Eine schnelle Rückkehr zur Welt aus niedriger Inflation und niedrigen Zinsen erscheint zunehmend unrealistisch. Kurz- bis mittelfristig ist eine deutliche Korrektur des starken Renditeanstiegs aber durchaus wahrscheinlich.

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1 Kommentar

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  • LK12
    LK12

    ist auch mein szenario, das dürfte jedoch für viele aktienbegeisterte der jungen Generationen nur schwer vermittelbar sein. die hohe bestehende Verschuldung wird immer mehr in den Fokus rücken.

    17:13 Uhr, 28.02.2023

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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