EWU: Inflationsrate steigt im März auf 1,9 %
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Eurostat hat die am 30. März veröffentlichte Vorabschätzung einer Jahresveränderungsrate des HVPI von 1,9 % im März bestätigt. Im Januar und Februar hatte der Anstieg der Verbraucherpreise noch bei 1,8 % gelegen. Nachdem am vergangenen Freitag die Inflationszahlen für Spanien und Italien gegenüber den Erstschätzungen jeweils um ein Zehntel Prozentpunkt auf 2,5 % yoy bzw. 2,1 % yoy angehoben worden sind, hielten wir auch eine Aufwärtsrevision des HVPI für Euroland auf 2,0 % yoy für durchaus wahrscheinlich. Dies wurde aber letztlich verhindert durch die Korrektur der HVPI-Jahresrate für Deutschland von 2,1 % auf 2,0 %, die heute Morgen gemeldet worden war. In der Abgrenzung ohne Lebensmittel, Energie, Alkohol und Tabak weist der HVPI im März wie schon im Vormonat eine Jahresrate von 1,9 % auf.
2. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um durchschnittlich 0,7 %, was – wie schon in den Monaten Januar und Februar – einem saisonbereinigten Anstieg um 0,2 % mom entspricht. Insbesondere Bekleidung und Schuhe verteuerten sich im Vergleich zum Februar um 7,2 %. Ein deutlicher Preisanstieg in dieser Komponente ist im März zwar jahreszeitlich bedingt üblich, er fiel in diesem Jahr jedoch ungewöhnlich kräftig aus. Ebenfalls zum Preisauftrieb im Monatsvergleich beigetragen haben Energiegüter, deren Preise sich um durchschnittlich 1,5 % mom erhöhten. Dies geht fast vollständig auf eine Verteuerung von Benzin um 3,3 % mom zurück. Pauschalreisen und Beherbergungsdienstleistungen, die im Februar noch saisonbedingt kräftige Preisanstiege aufwiesen, wirkten im März dämpfend auf den Preisauftrieb im Monatsvergleich. Der stärkste senkende Einfluss auf die Monatsveränderungsrate des HVPI kam von den Preisen für Telekommunikationsdienstleistungen, die im März um 1,2 % mom zurückgegangen sind.
3. Auch wenn die Jahresveränderungsrate des HVPI im März unter der Marke von 2,0 % geblieben ist, dürfte die EZB die heute gemeldeten Zahlen nicht als Entwarnung interpretieren. Wir gehen davon aus, dass die Kerninflationsrate bis auf weiteres in etwa auf ihrem derzeitigen Niveau verharrt. In Verbindung mit dem Wegfall der Basiseffekte, die vom starken Rückgang der Energiepreise im Herbst vergangenen Jahres herrühren, bedeutet dies, dass die Jahresrate des HVPI in der zweiten Hälfte dieses Jahres deutlich über das Niveau von 2,0 % hinaus ansteigen wird. Wir halten daher an unserer Einschätzung fest, dass die EZB nach einer Leitzinserhöhung auf 4,0 % im Juni zum Jahresende noch einen weiteren Schritt um 25 Basispunkte folgen lassen wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.