Kommentar
14:13 Uhr, 15.09.2006

EWU: Inflationsrate fällt im August auf 2,3 %

1. Die Inflationsrate für Euroland wurde für August bei vorab gemeldeten 2,3 % yoy bestätigt. Gleichzeitig verringerte sich der Anstieg der Kernrate von im Juli 1,4 % yoy leicht auf nun 1,3 % yoy. Fallende Preise insbesondere für Bekleidungsartikel und Telekommunikation haben einen Teil des vorherrschenden Preisdrucks bedingt durch höhere Kosten für Kraftstoffe und Gas kompensieren können und so zu einer Verlangsamung des Inflationsauftriebs im Vorjahresvergleich gesorgt.

2. Saisonbereinigt stiegen sowohl der HVPI als auch HVPI ohne Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak im Monatsvergleich um 0,1 %. Der bereits im vergangenen Monat zu beobachtende Trend leicht rückläufiger Rohstoffpreise hat im Erhebungszeitraum seine Fortsetzung gefunden. Während insbesondere im Juli ein Inflationsbeitrag von 0,1 Prozentpunkten im Monatsvergleich von Kraftstoffen für Verkehrsmittel ausging, dämpften diese im August den Preisauftrieb. Der stärkste Inflationsbeitrag kam im August von saisonal bedingten Preisanstiegen aus den Bereichen Pauschalreisen und Beherbergungsdienstleistungen. Diese Auswirkungen sollten mit dem Ende der Ferienzeit im nächsten Berichtsmonat auslaufen.

3. Vor dem Hintergrund der im September weiter gefallen Rohstoffkosten verbessert sich der Inflationsausblick für die kommenden Monate. Diese werden ohnehin schon kräftige Basiseffekte noch weiter verstärken. Diese Basiseffekte resultieren aus den im vergangenen Herbst stark gestiegenen Energiepreisen infolge zahlreicher Hurrikane in den USA. Da sie in diesem Herbst sukzessive aus der Berechnung der Inflationsrate herausfallen, dürfte dies in den nächsten Monaten auch in weiter sinkenden Jahresveränderungsraten des HVPI führen. Im September rechnen wir daher mit Inflationsraten von -0,1 % mom und 1,7 % yoy. Auch im Oktober sollte die Inflationsrate dann temporär weiter deutlich unter 2,0 % liegen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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