EW Analysen und Prognosen - Elliott-Wave, was ist das ? Wie funktioniert das ?
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Die Elliott-Wave Theorie basiert auf der Beschreibung des Verhaltens von Finanzmärkten. Die Theorie wurde von Ralph Nelson Elliott entwickelt. Die EW Analysen von meinem Kollegen Andre Tiedje erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Deshalb nachfolgend nochmals ein Schnelldurchgang in Sachen EW.
Das Verfahren funktioniert außerordentlich gut bei Märkten mit hoher Liquidität. Prinzipiell geht es um das Erkennen und Einordnen von immer wieder auftretenden bestimmten Basismustern. Der Kursverlauf eines Basiswerts läßt sich demzufolge in Basismuster einordnen. Die Basismuster werden unterschieden in "Impulswellen" und "Korrekturwellen". In der beigefügten schematischen Grafik ist ein Kursanstieg mit nachfolgender Konsolidierung bzw. Korrektur dargestellt. Eine Impulswelle besteht in der Regel aus 5 Einzelwellen die mit Zahlen klassifiziert werden. Eine Korrekturwelle besteht in der Regel aus 3 Einzelwellen denen Buchstaben zugeordnet werden. Welle 1 innerhalb der fünfwelligen Impulswelle ist für sich gesehen, ebenfalls eine Impulswelle. Ebenso Welle 3 und Welle 5. Die abwärts gerichteten Wellen innerhalb der fünfwelligen Impulswelle, nämlich Welle 2 und 4, stellen für sich gesehen Korrekturwellen dar.
Jede Wellenebene (Zeitebene) hat dabei ihre eigene charakteristische Schreibweise. Es wird abgestuft ausgehend von der kleinsten Wellenebene, der „Subminuette“, bis hin zur größten Wellenebene, der „Grand Supercycle“.
Wellenebene | Impulswellen | Korrekturwellen |
Grand Supercycle | [I] [II] [III] [IV] [V] | [A] [B] [C] |
Supercycle | (I) (II) (III) (IV) (V) | (A) (B) (C) |
Cycle | I II III IV V | A B C |
Primary | [1] [2] [3] [4] [5] | [A] [B] [C] |
Intermediate | (1) (2) (3) (4) (5) | (A) (B) (C) |
Minor | 1 2 3 4 5 | A B C |
Minute | [i] [ii] [iii] [iv] [v] | [a] [b] [c] |
Minuette | (i) (ii) (iii) (iv) (v) | (a) (b) (c) |
Subminuette | i ii iii iv v | a b c |
Impulswellen
Impulswellen sind in der Regel gut zu erkennen und einzustufen. Es gelten einige Grundregeln, die bei der Anwendung von Impulswellen beachtet werden müssen:
Eine Impulswelle umfasst mindestens 5 Wellen Höchstens eine der Wellen 1, 3 und 5 extensiert Eine Korrekturwelle (2 bzw. 4) sollte mindestens 23,6% der vorherigen Impulswelle korrigieren, idealerweise aber 38,2% Welle 2, die Welle 1 korrigiert, endet idealerweise immer oberhalb des Startniveaus von Welle 1 Welle 3 ist niemals die kürzeste Welle (von 1,3,5), meistens sogar die Längste Welle 4 unterschreitet in der Regel nicht das Top der Welle 1
Korrekturwellen
Korrekturwellen existieren in vielen Variationen und sind daher nicht immer frühzeitig und zuverlässig zu identifizieren. Die tatsächliche Gestalt einer Korrekturwelle wird meist erst relativ spät sichtbar. Man sollte daher bei der Ausbildung von Korrekturwellen immer mehrere Szenarien parat haben.
Grundregeln:
Es ist unwahrscheinlich, dass in einem Wellenzyklus gleicher Ebene zwei identische Korrekturformationen aufeinander folgen („rule of alternation“). Korrekturwellen die ungewöhnlich schwach ausfallen, deuten im Anschluss auf eine massive Impulswelle hin. Eine Korrekturwelle sollte (wie auf der Preisachse) auch auf der Zeitachse etwa 38,2% der Zeit der vorherigen Impulswelle in Anspruch nehmen. Sollte eine Korrekturwelle in einer auffällig kurzen Zeit beendet worden sein, so deutet dies darauf hin, dass diese dreigliedrige Korrektur die Welle A einer übergeordneten Korrektur darstellt und demnach eine Fortsetzung der Korrektur (Welle B und C) zu erwarten ist. Korrekturwellen können in folgende Hauptvarianten zusammengefasst werden: Zig Zag, Flat und komplexe Korrekturen.
Hauptvarianten der Korrekturwellen
Zig Zag
Ein Zig Zag besteht aus drei untergeordneten Wellen, von denen die Wellen A und C fünfgliedrig sind und Welle B dreigliedrig. Ein Zig Zag weißt also eine 5-3-5-Struktur auf. Zig Zags treten oft als Welle 2 eines Bullenmarkts auf und korrigieren idealerweise 61,8% der Welle 1 aus. Zig Zags können auch als Bestandteil einer gemischten Korrekturformation auftreten. Beginnt eine Korrektur mit einer fünfgliedrigen untergeordneten Welle, dann steht fest, dass die Korrektur sich als Zig Zag weiter entwickelt
Flat
Ein Flat tritt als Welle 2 oder 4 auf und besitzt eine 3-3-5-Struktur. Der dreigliedrigen Welle A folgt eine ebenfalls dreigliedrige Welle B, die nahe an das Ende der vorangehenden Impulswelle heranläuft. Welle B folgt eine fünfgliedrige Welle C.
Komplexe Korrekturen (Triangle symmetrisch)
Komplexe Korrekturen treten in vielfältiger Gestalt fast ausschließlich als Welle 4 auf und sind im Gegensatz zu den meisten Korrekturformationen fünfgliedrig (A-B-C-D-E). Jede untergeordnete Welle ist dreigliedrig, so dass eine 3-3-3-3-3-Struktur vorliegt. Im Beispiel wurde ein typisches Triangle (symmetrisch) gewählt. Die Schenkel des Triangles können jedoch sowohl steigend als auch fallend in allen möglichen Kombinationen auftreten, so dass man auf 8 Typen kommt (auf die Darstellung aller Typen wurde verzichtet).
Fibonacci Relationen
Fibonacci-Relationen geben sehr gute Hinweise auf das Längenverhältnis der Wellen zueinander und erlauben so Aussagen über voraussichtliche markante Wendepunkte einer sich bildenden Teilwelle.
Fibonacci Relationen sind:
23,6% - Zonen bevorzugen 38,2% 61,8% - Zonen bevorzugen 76,4% 161,8% 261,8% - selten
Was heißt das nun genau?
Regeln bei der praktischen Anwendung:
Wichtigster Aspekt ist der, dass Wellen meist in eine Zielzone hineinlaufen, weniger auf eine exakte Fibonacci Relation. Wenn beispielweise ein Kursanstieg (eine Impulswelle) in Form einer Korrekturwelle konsolidiert wird, so geben diese Fibonacci Relationen einen wichtigen Hinweis auf das voraussichtliche Ausmaß dieser Konsolidierung. Wie weit läuft die Konsolidierung? Wie weit dehnt sich die Korrekturwelle aus? Gängige Zielzonen befinden sich in der Zone zwischen 23,6% und 38,2% sowie zwischen 61,8% und 76,4%. Welle 3 ist oftmals so lang wie Welle 1, typischerweise aber eine 161% Wellenalternation der Welle 1. Entspricht Welle 3 einer 161% Wellenalternation der Welle 1, so ist es wahrscheinlich, dass Welle 5 der Länge der Welle 1 entspricht. Die Korrekturwellen 2 und 4 korrigieren häufig 23,6%, 38,2% oder 61,8% ihrer vorausgehenden Impulswellen 1 bzw. 3.
Elliott-Wave Theorie – Ein Anwendungsbeispiel
Der Schweizer Aktienindex (SMI) stieg bis zum Jahr 1998 stark an. Das mehrjährige Zwischenhoch im Jahr 1998 bei 8.489 Punkten stellt das Ende einer größeren Impulswelle dar. Dieser Impulswelle schloß sich eine dreiteilige Korrekturwelle an, die 2003 beendet wurde. Seitdem läuft eine neue langfristige Impulswelle. Zum Zeitpunkt der Chartgrafikerstellung befand sich der SMI in der langen Welle 3 der neuen Impulswelle. Das Mindestziel kann bei 8.489 bestimmt werden. Die Wahrscheinlichkeit ist deutlich erhöht, dass das Allzeithoch (8.489) übertroffen wird. Schon jetzt kann ein Ziel für die laufende und noch nicht vollendete Welle 3 im Monatschart bei 9.015 abgeleitet werden. Es handelt sich hierbei um eine 161% Ausdehnung der Welle 1. Bedingung für dieses Scenario ist jene, dass der Index nicht unter 7.100 zurückfällt.
Dieses Beispiel veröffentlichte ich in 2006. Schauen Sie über den aktuellen Chart selbst nach, wie sich der SMI anschließend bewegt hat.
http://www.godmode-trader.de/de/chart/SMI-Swiss-Market-Index-CH0009980894,i133945.html
Autor: Rocco Gräfe - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de
GodmodeTrader ist ein Service der BörseGo AG : http://www.boerse-go.ag/
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Hallo Herr Gräfe, prima Erklärung.Danke!
Mich beschäftigt gerade eine Frage die zur Orientierung in größeren Zeiträumen wichtig ist: Wie ist die interne Struktur von Welle 1 des A eines Flats?(Also Sub-Substruktur des Flats, zwei Eeben Ebenen kleiner) Auf diese Ebene ist sie für das A ja eig. impulsiv, sollte also intern 5gliedrig sein (wärhend das A ja dreigleidrig ist. Stimmt das?