Analyse
12:40 Uhr, 09.11.2022

EVOTEC – Vorzeigeunternehmen enttäuscht im dritten Quartal

Das deutsche Biotech-Vorzeigeunternehmen Evotec kann mit seinen Zahlen zum dritten Quartal leider nicht begeistern. Die Aktie rutscht im Tagesverlauf deutlich ab.

Erwähnte Instrumente

  • Evotec SE
    ISIN: DE0005664809Kopiert
    Kursstand: 17,285 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Evotec SE - WKN: 566480 - ISIN: DE0005664809 - Kurs: 17,285 € (XETRA)

Wir schauen uns an was die Gründe sind und wie die ersten Analysteneinschätzungen zur Situation lauten.

Evotec ist als Partner von Pharma- und Biotechnologieunternehmen langfristig auf einem starken Wachstumspfad und könnte in späteren Jahren stark von Meilensteinzahlungen profitieren. Das Unternehmen ist fundamental stabil aufgestellt und wird von einem starken Management geleitet.

Umsatz steigt deutlich, Kosten aber auch

Ohne Wechselkurseffekte legte Evotec nach neun Monaten um 19 Prozent im Umsatz auf 510,8 Mio. EUR zu. Das Basisgeschäft ohne Meilensteinzahlungen legte dabei einen Anstieg von 27 Prozent auf 502,7 Mio. EUR hin. Das bereinigte Konzern-EBITDA ist von 70,1 Mio. EUR auf 44,6 Mio. EUR rückläufig. Hintergrund sind deutlich gestiegene Aufwendungen für den Kapazitätsausbau und deutlich erhöhte Energiekosten sowie weniger Meilenstein- und Lizenzzahlungen als noch im Jahr zuvor.

Für das Gesamtjahr peilt Evotec jetzt 715 bis 735 Mio. EUR Umsatz an. Der Konsens erwartet hier 724 Mio. EUR. Das bereinigte EBITDA soll bei 105 bis 120 Mio. EUR landen. Der Konsens liegt hier auf nicht bereinigter Basis bei 107 Mio. EUR. Mittelfristig strebt Evotec beim bereinigten EBITDA einen Wert von 300 Mio. EUR an. Analysten erwarten, dass dieses Ziel im Jahr 2025 erreicht wird und dann ein Gewinn je Aktie von rund 0,70 EUR zu Buche steht.

Warburg Research berichtet in seiner Ersteinschätzung heute Morgen davon, dass die Zahlen unterhalb der Konsenserwartungen liegen. Vieles hänge jetzt vom Verlauf des vierten Quartals ab, für das der Ausblick weiterhin stark ausfalle. RBC spricht von einer Verfehlung der Prognose um rund 10 Prozent. Die Expertin geht aber davon aus, dass vieles im vierten Quartal aufgeholt werden könne, wenn Meilensteinzahlungen fließen. Daher werde die bestätigte Guidance auch begrüßt.

Fazit: Evotec hat mit den Zahlen zwar enttäuscht, aber mittelfristig scheint weiter alles im Lot zu sein. Ein KGV von rund 25 auf Basis der Erwartungen für das Jahr 2025 ist natürlich extrem hoch. Die sehr starke Positionierung von Evotec als Partner großer Biotechnologieunternehmen ist aber nahezu einmalig. Hier bezahlen die Anleger entsprechend für eine starke fundamentale Story.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 618,00 724,00 834,00
Ergebnis je Aktie in EUR -0,24 0,14 0,37
Gewinnwachstum -158,33 % 164,29 %
KGV -72 124 47
KUV 4,9 4,2 3,6
PEG neg. 0,3
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
Evotec SE
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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