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10:48 Uhr, 27.03.2009

Evotec verfehlt Ergebnisziel - Restrukturierung

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  • Evotec SE
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Hamburg (BoerseGo.de) - Das Biotechnologieunternehmen Evotec konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 zweistellig wachsen und damit das selbst gesteckte Wachstumsziel erfüllen. Das Ergebnis fiel aufgrund von Wertberichtigungen aber schlechter aus als erwartet.

Der Umsatz sei um 20 Prozent auf 39,6 Millionen Euro (Vorjahr: 32,9 Millionen Euro) gestiegen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dies resultiere im Wesentlichen aus drei Meilensteinzahlungen in Höhe von insgesamt 8,5 Millionen Euro aus der Kooperation mit Boehringer Ingelheim. Der Basisumsatz (ohne Meilensteinzahlungen) aus Forschungskooperationen habe etwa das Vorjahresniveau erreicht.

Trotz einer signifikanten Zunahme des Rohertrags stieg der operative Verlust auf 73,2 Millionen Euro, gegenüber 58,1 Millionen Euro im Jahr 2007. Der Anstieg sei im Wesentlichen die Folge der jährlichen Werthaltigkeitsprüfung, in deren Rahmen eine nicht liquiditätswirksame Wertberichtigung von Firmenwerten (20,3 Millionen Euro) sowie von immateriellen Vermögenswerten (7,3 Millionen Euro) vorgenommen wurde, erläuterte Evotec. Der Großteil der Wertberichtigung basiere auf der Entscheidung des Unternehmens, sich auf Kernprojekte zu fokussieren und bestimmte frühere Forschungsprojekte einzustellen, um im aktuell schwierigen Marktumfeld die jährlichen F+E-Aufwendungen zu reduzieren. Zudem nahmen die Gesamtaufwendungen für F+E um 15 Prozent auf 42,5 Millionen Euro (2007: 36,9 Millionen Euro) zu. Der Jahresfehlbetrag erhöhte sich von 48,1 Millionen Euro im Vorjahr auf 78,3 Millionen Euro.

Mitte November hatte der Vorstand bei einem Umsatz zwischen 38 und 40 Millionen Euro noch eine Verbesserung des operativen Ergebnisses in Aussicht gestellt.

Evotec hat beschlossen seine Aktivitäten zu restrukturieren, sich in diesem Zusammenhang auf zentrale Forschungs- und Entwicklungsprogramme zu konzentrieren und die operativen Kosten deutlich zu senken. So sollen die Vertriebs- und Verwaltungskosten um mehr als 10 Prozent und die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen um mehr als 30 Prozent reduziert werden. Rechnerisch betrachtet entspreche das einer Kostenreduzierung um mehr als 14 Millionen Euro gegenüber 2008. Die Kosten der Restrukturierung werden sich voraussichtlich auf etwa 2 Millionen Euro belaufen. Als Ergebnis dieser unmittelbaren Restrukturierungsmaßnahmen erwartet die Gesellschaft, dass sich der jährliche Liquiditätsverbrauch um mindestens 30 Prozent verringert und die verfügbaren Finanzmittel komfortabel über das Jahr 2012 hinaus reichen.

Als Konsequenz aus dieser strategischen Neuausrichtung muss Evotec den Personalbestand mit sofortiger Wirkung um etwa 50 Stellen abbauen, was die Gesamtzahl der Angestellten von 420 auf unter 370 reduziert. Dieser Personalabbau betreffe die gesamte Organisation in den USA, England und in Deutschland.

Für das laufende Geschäftsjahr 2009 erwartet Evotec Umsätze vor Einnahmen aus Auslizenzierungen von mehr als 35 Millionen Euro. Diese Annahme beruhe auf den derzeitigen Auftragseingängen, den absehbaren Neuverträgen und Vertragsverlängerungen sowie, zu einem geringeren Anteil, dem Erreichen bestimmter Forschungsmeilensteine. Aufgrund des "Aktionsplan Evotec 2012 - Fokus und Wachstum" erwartet die Gruppe außerdem ein im Vergleich zum Vorjahr signifikant verbessertes Ergebnis.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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