Eurozone: Moderater Preisanstieg zum Jahresende
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Externe Quelle: Nord/LB
• Heute hat Eurostat, das Statistikamt der Europäischen Union, seine Vorausschätzung für die Entwicklung der Verbraucherpreise in der Eurozone im Monat Dezember veröffentlicht. Demnach sahen sich die privaten Haushalte zum Jahresende erneut mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert. Die Inflationsrate stieg auf 0,9% Y/Y. Dies ist immerhin der höchste Wert seit Februar des vergangenen Jahres. Allerdings bleibt das Preisgefüge damit weiterhin unkritisch.
• Die Geschichte hinter dieser Preisentwicklung bleibt die alte. Die Volatilität der Inflationsrate ist hauptsächlich durch die Entwicklung an den Rohstoffmärkten bedingt. Angesichts eines – auf Jahressicht – deutlich gestiegenen Rohölpreises verwundert die Rückkehr der Inflation in positives Terrain nicht. Vielmehr werden diese Basiseffekte dazu führen, dass die Konsumentenpreise auch in den kommenden Monaten weiter leicht zulegen.
• Bereits in der vergangenen Woche wurden aktuelle Daten zur hiesigen Preisentwicklung veröffentlicht. Demnach stiegen auch in Deutschland die Konsumentenpreise im Dezember um 0,8% gegenüber dem Vorjahresmonat an. Stärkste Preistreiber sind hier aktuell Kraftstoffe und Heizöl. Entlastend wirken am aktuellen Rand die Nahrungsmittelpreise. Für das Gesamtjahr 2009 geht das Statistische Bundesamt von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 0,4% aus. Vor allem die gegenüber 2008 gesehenen starken Preisrückgänge bei Kraftstoffen und leichtem Heizöl sowie bei Nahrungsmitteln haben zu dieser niedrigen Inflationsrate geführt. Ähnlich niedrig war die Teuerung zuletzt im Jahr 1999 (0,6%).
• Auch wenn die Teuerung innerhalb der Eurozone nun bereits den fünften Monat in Folge zugelegt hat, bleibt die Inflation unkritisch. Dies hat einen zusätzlichen Vorteil – bleibt doch die Handlungsfähigkeit der EZB damit unverändert hoch. Anders als womöglich die US-Notenbank Fed kann die EZB länger an ihrer wachstumsstützenden Niedrigzinspolitik festhalten. Wir gehen weiterhin davon aus, dass die Frankfurter Notenbanker erst im III. Quartal in einen dosierten Zinserhöhungszyklus einsteigen.
• Fazit: Erwartungsgemäß hat die Inflation ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Im Berichtsmonat Dezember stiegen die Verbraucherpreise innerhalb der Eurozone einer ersten Schnellschätzung zufolge um 0,9% Y/Y. Ein Inflationsproblem haben wir damit aber bei weitem noch nicht. Bleiben die Rohstoffmärkte von unerwarteten Preiskapriolen verschont, wird die Teuerung wohl das gesamte Jahr 2010 über unterhalb der von der EZB definierten Zielmarke von etwa 2% bleiben.
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