Eurozone: Inflationsrate zieht wieder an
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Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist von 6,9 % im März auf 7,0 % im April gestiegen, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag auf vorläufiger Basis mitgeteilt hat. Damit hat sich Preisanstieg nach einer Verlangsamung in den Vormonaten im April wieder etwas beschleunigt. Die Volkswirte der Banken hatten im Schnitt ebenfalls mit einer Inflationsrate von 7,0 % für April gerechnet.
Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben. Im März hatte vor allem ein Basiseffekt für eine Verlangsamung der Inflation gesorgt: Der starke Anstieg der Energiepreise im Zusammenhang mit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs Anfang 2022 war aus dem Vergleichszeitraum des Vorjahres herausgefallen. Die Daten für April zeigen nun allerdings deutlich, dass damit das zugrundeliegende Inflationsproblem in der Eurozone noch nicht gelöst ist.
Gegenüber dem Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im April um 0,7 %. Erwartet wurde ebenfalls ein Anstieg um 0,7 %, nach einem Anstieg um 0,9 % im März.
In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 5,6 %. Erwartet wurden ebenfalls 5,6 %, nach 5,7 % im März. Die Kernrate steht stark im Fokus, weil sich hier auch mögliche Zweitrundeneffekte wie eine Lohn-Preis-Spirale besonders deutlich zeigen.
Im Kampf gegen die hohe Inflation dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins beim Zinsentscheid am Donnerstag in dieser Woche erneut anheben. Der Leitzins dürfte um 25 Basispunkte auf 3,75 % steigen. Seit Sommer 2022 hat die EZB den Zins im Kampf gegen die hohe Inflation in einem Rekordtempo angehoben. Das aktuelle Zinsniveau dürfte aber kaum ausreichen, die Inflation wieder auf das 2 %-Ziel der EZB zu senken.
Unter der höchsten Inflation in der Eurozone litten im April Lettland (15,0 %), die Slowakei (14,0 %) und Litauen (13,3 %) und Estland (13,2 %).
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