Kommentar
11:14 Uhr, 23.02.2023

Eurozone: Die Inflation bleibt stark erhöht

Die hohe Inflation in der Eurozone hat sich im Januar weiter abgeschwächt, wie endgültige Daten der Statistikbehörde Eurostat zeigen. Zugleich blieb die Teuerung aber bei einem Vielfachen des Ziels der EZB.

Die jährliche Inflationsrate in der Eurozone ist von 9,2 % im Dezember auf 8,6 % im Januar gesunken, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag auf endgültiger Basis mitgeteilt hat. Auf vorläufiger Basis war ein Wert von 8,5 % für Januar gemeldet worden. Wegen IT-Problemen hatte sich die Veröffentlichung der Werte aus Deutschland verschoben. Diese waren deshalb in den vorläufigen Werten der Eurozone noch nicht enthalten gewesen.

Die Inflationsrate gibt an, wie stark sich die Verbraucherpreise gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat verändert haben. Stark gestiegene Energie- und Nahrungsmittelpreise sind weiterhin hauptverantwortlich für die hohe Inflationsrate.

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Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise im Januar um 0,2 %. Vorläufig war noch ein Rückgang um 0,4 % gemeldet worden, nach einem Rückgang um ebenfalls 0,4 % im Dezember.

In der sogenannten Kernrate, bei der die stark schwankungsanfälligen Preise für Energie, Alkohol, Tabak und Nahrungsmittel ausgeklammert werden, stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 5,3 %. Erwartet wurde hingegen ein Plus von 5,2 %, nach ebenfalls 5,2 % im Dezember. Die Kernrate steht besonders im Fokus, weil sich hier auch mögliche Zweitrundeneffekte wie eine Lohn-Preis-Spirale zeigen.

Haupttreiber der Inflation waren erneut die Energiepreise, die im Januar mit einer Jahresrate von 18,9 % stiegen, nach 25,5 % im Dezember. Die Preise von Lebensmitteln, Tabak und Alkohol lagen im Januar um 14,1 % höher als im Vorjahresmonat, nach einem Plus auf Jahressicht von 13,8 % im Dezember.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Kampf gegen die hohe Inflation die Leitzinsen in der Eurozone seit dem vergangenen Sommer um insgesamt 3,0 Prozentpunkte erhöht. Für die kommenden Monate stellt die EZB weitere Zinserhöhungen in Aussicht, um eine Rückkehr der Inflation zum Ziel von 2 % sicherzustellen.

Unter der höchsten Inflation in der Eurozone leiden weiter die drei baltischen Staaten Lettland (21,4 %), Estland (18,6 %) und Litauen (18,5 %). Unter den EU-Staaten, die nicht den Euro als Währung haben, hatten Ungarn (26,2 %) und Tschechien (19,1 %) im Januar die höchsten Inflationsraten. In der Gesamt-EU (inklusive der Nicht-Euro-Staaten) lag die Inflationsrate im Januar bei 10,0 %, nach 10,4 % im Dezember.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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