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10:25 Uhr, 05.12.2023

Euroraum-PMI im November höher als erwartet

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Der Konjunkturabschwung im Euroraum hat im November etwas deutlicher als bisher angenommen an Tempo verloren. Wie S&P Global in einer zweiter Veröffentlichung mitteilte, stieg der Sammelindex der Produktion im verarbeitenden und nicht-verarbeitenden Gewerbe auf 47,6 (Oktober: 46,5) Punkte. Volkswirte hatten eine Bestätigung der in erster Veröffentlichung gemeldeten 47,1 Punkte erwartet. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) des Dienstleistungssektors erhöhte sich auf 48,7 (47,8) Punkte. Erwartet worden war eine Bestätigung der ersten Veröffentlichung von 48,2. Indexstände unter 50 Punkten deuten auf eine rückläufige Aktivität hin.

Nach Angaben von S&P Global sanken die Auftragseingänge im Dienstleistungssektor zum fünften Mal in Folge und der Inflationsdruck nahm wieder etwas zu. Zugleich wurden die Geschäftsaussichten für das nächste Jahr etwas weniger positiv als zuletzt beurteilt. "Die bescheidene Verbesserung des Aktivitätsindexes lässt nicht viel Raum für Optimismus hinsichtlich einer kurzfristigen Erholung", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank, die Daten. Unter Berücksichtigung der aktuellen PMIs rechne er für das vierte Quartal mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP).

Laut S&P Global wurden in der Privatwirtschaft des Euroraums im November erstmals seit drei Jahren wieder netto Arbeitsplätze abgebaut. "Ausschlaggebend hierfür war jedoch einzig und allein die sinkende Beschäftigung in der Industrie, während die Service-Anbieter abermals zusätzliches Personal einstellten, wenngleich mit verlangsamter Rate", heißt es in der Mitteilung. Hier nahm auch der Preisdruck zu.

Deutschlands Sammel-PMI lag bei 47,8 Punkten, Frankreichs bei 44,6 und Italiens bei 48,1 Punkten.

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