Europas Aktienmärkte nahe den Jahrestiefs
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USA: Diese Woche begann mit einem Paukenschlag, nachdem enttäuschende Arbeitsmarktdaten, Angst vor neuerlichen Terroranschlägen und ein weiter gestiegener Ölpreis die Aktienmärkte stark belastete. Bis zur FED-Sitzung am Dienstag, bei der die Zinsen wie von den Analysten erwartet um 25 Basispunkte auf 1.5 Prozent angehoben wurden, bewegte sich der Markt nur wenig. Greenspan führt in seiner Rede die momentane realwirtschaftliche Schwäche auf den Anstieg der Energiepreise zurück, sieht jedoch die weitere Expansion - entgegen der Meinung einiger Marktteilnehmer - nicht gefährdet und die Risiken zwischen Konjunktur und Inflation weiterhin als ausgeglichen. Damit hat der FED-Chairman trotz des schwachen Arbeitsmarktes weitere Zinserhöhungen bis Jahresende in Aussicht gestellt. Zum Wochenschluss führten gemischte Konjunkturdaten, schlechte Unternehmensdaten und der höchste Ölpreis seit Einführung des Handels mit Öl-Futures dazu, dass der S&P500 die seit Jahresbeginn bestehende Handelsspanne deutlich nach unten durchstieß. Die letzten Tage zeichneten sich durch die Konsolidierung dieses Ausbruchs aus, weitere Rückgänge sind nicht auszuschließen, doch erscheint uns dieser Ausbruch nach unten als Kaufgelegenheit.
Europa: Enttäuschende US-Konjunkturdaten zu Wochenbeginn und vor allem der anhaltende Höhenflug des Ölpreises hatte die europäischen Aktienmärkte in dieser Woche fest im Griff, sodass sich alle europäischen Indizes ihren Jahrestiefsständen näherten, wobei der DAX die seit Jahresbeginn bestehende Trading-Range nach unten verließ und neuen Jahrestiefsstand erreichte. Als Gründe für die großen Verluste wurden vor allem der hohe Ölpreis, negative Konjunkturdaten, gemischte Unternehmenszahlen und die Furcht vor Terroranschlägen genannt. So konnte auch die von den meisten Analysten wie erwartet eingetretene Zinserhöhung der FED um 25 Basispunkte auf 1.50 Prozent, wobei vor allem der - entgegen der Meinung einiger Marktteilnehmer - durchaus positive Ausblick Greenspans im Hinblick auf die US-Konjunktur und die damit wahrscheinlich einhergehenden maßvollen Zinsschritte zu beachten sind, den negativen Kursverlauf nur kurzfristig stoppen und so schlossen die europäischen Börsen im Wochenvergleich deutlich tiefer: DAX -4.46%, FTSE100 -1.93%, CAC40 -3.55%.Analog zur Situation in den USA würden wir die aktuelle Schwäche nicht überbewerten und als Kaufgelegenheit sehen.
Asien: Wie schon in der Vorwoche (zur Erinnerung: Rückgang der vorauseilenden Indikatoren) war auch diese Woche die Veröffentlichung ökonomischer Daten ein "Nackenschlag" für den Kabuto-Cho. Die mit 1.7 Prozent eingelangten Daten zum Wirtschaftswachstum waren für den Markt mehr als eine Enttäuschung, wodurch die bis zur Wochenmitte positive Tendenz einem jähen Ende entgegen geführt wurde. Auf den zweiten Blick aber durchaus erfreulich fielen die Daten zur Preisentwicklung aus - die Reflationierung der Wirtschaft scheint gut voranzukommen. Der Markt liegt nun gemessen zum Jahresbeginn nach siebeneinhalb Handelsmonaten bei -0.7 Prozent und ist damit immer noch einer der Top-Performer im Jahr 2004. Mit Abklingen der Öl-Nervosität, sowie dem Überwinden dieser vorübergehenden Schwäche, findet sich der jedoch nach wie vor in ausgezeichneter Situation. Aus diesem Grunde rücken wir von unserer Asien/Japan - Schwerpunktsetzung nicht ab.
Anleihemärkte & Währungen:
Der prägende Einfluss diese Woche war erneut nicht die am Dienstag stattgefundene FED-Sitzung mit einer - zwar letzthin von einigen Marktteilnehmern angezweifelten, jedoch weithin erwarteten - Zinsanhebung um 25BP. Auch der angeschlossene Kommentar, wonach die US-Wirtschaft sich nach wie vor auf solidem Expansions-Kurs befände, führte kaum zu einer Reaktion. Die Handelsteilnehmer waren über die gesamte Woche mehrheitlich damit beschäftigt, die Zahlen zum Arbeitsmarkt letzten Freitag zu konsolidiern, sodass sich der Markt in enger Handelsspanne bewegte. Derzeit wird die Richtung einzig durch veröffentlichte Daten vorgegeben, eigene Ideen scheinen Händler derzeit nicht zu haben, wodurch sich eine Prognose als schwierig erweist. Nach wie vor sind wir jedoch davon überzeugt, dass leichte Erhöhungen der Renditen anstehen - 4.4 Prozent scheint für die nächste Woche ein wahrscheinliches Ziel.
Die von uns angesprochene kurzfristige Partizipationsmöglichkeit konnte schon wenige Stunden nach erscheinen unseres Kommentars genutzt werden. Auf Basis der letzten Freitag veröffentlichten schwachen Arbeitsmarktdaten erreichte der EUR zum USD innerhalb weniger Minuten ein Niveau um 1.23 USD/EUR - ein Anstieg um 2 Cent! Wie schon im Anleihenmarkt konnten aus dieser Bewegung jedoch keine nachhaltigen Impulse gezogen werden. Im weiteren Wochenverlauf bröckelte das Austauschverhältnis auf ca. 1.22 ab. Uns erscheint dieser Rückgang jedoch durchaus kaufenswert - Kurse um 1.24 sollten kurzfristig, 1.28 USD/EUR mittelfristig möglich sein.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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