Europäischer Aktienmarkt beweist Widerstandsfähigkeit
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Unruhen in der Ukraine, ein neuer Ministerpräsident in Italien und eine bisher enttäuschende Berichtssaison - den europäischen Aktienmarkt scheint es nicht zu stören. Im Gegenteil, wie Steve Cordell, Fondsmanager des Schroder ISF European Opportunities Fund beim britischen Vermögensverwalter Schroders, bestätigt: „Europäische Aktien haben im Februar nicht nur erneut ihre Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt, sondern in diesem durchaus unruhigem Umfeld Gewinne erzielen können. Und das Gute ist: Gewinnt die Erholung der Eurozone weiter an Fahrt, gibt es reichlich Spiel für weiter steigende Aktienkurse und damit auch eine deutliche Verbesserung der Unternehmensgewinne.“
Ein wichtiges Indiz für den Aufschwung in Europa sieht Cordell in der steigenden Kreditnachfrage – auch in der europäischen Peripherie. Hinzu käme, dass sich auch das Kreditangebot an einem Wendepunkt befände. „Banken bauen nun seit vier Jahren Schulden ab und nähern sich dem Ende dieses Prozesses. Tatsächlich gehen wir davon aus, dass das Kreditwachstum in 2014 anziehen wird. Das wäre das erste wirklich positive Zeichen an der Kreditfront seit vielen Jahren“, glaubt Cordell. Doch viel wichtiger als die steigende Kreditnachfrage sei eine Steigerung bei Investitionen. Die vergangenen zwanzig Jahre seien in Europa aber eher durch Investitionsabbau geprägt. Doch da nun die Sorge über die Wirtschaften der Emerging Markets zunehme, während Europas Aufschwung anlaufe, glaub der Schroders-Fondsmanager wieder an steigende Investitionen. Diese These würden auch zunehmende M&A-Tätigkeiten stützen.
Erfreulich sei zudem, dass die europäischen Banken nun aus dem gröbsten raus seien. Die EZB werde ihren Asset Qualitäts-Report des Bankensektors dieses Jahr veröffentlichen und bei Schroders rechnet man damit, dass den meisten europäischen Kreditinstituten ein sauberes Gesundheitszeugnis attestiert wird.
Sollte es zu keinen weiteren geopolitischen Schocks kommen, glaubt Cordell, dass vor allem aktienspezifische Faktoren die europäischen Aktienkurse in den nächsten Monaten treiben werden. In der derzeitigen Expansionsphase sei das vor allem das Gewinnmomentum. Aktuelle Herabstufungen führt der Fondsmanager eher auf Wechselkurse zurück: „Wechselkurse haben dazu geführt, dass europäische Aktien mit starkem Engagement hierzulande, ihre global agierenden Pendants outperfomt haben.“ Cordell geht davon aus, dass dieser Trend weiter anhält, vor allem, wenn die Schwellenländer weiter schwächeln. Dann könnte zusätzliche Liquidität, die aus den Emerging Markets nach Europa fließt, den Aufschwung europäischer Werte sogar weiter unterstützen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.