Kommentar
09:32 Uhr, 06.06.2007

Europäische Märkte in breiter Aufwärtsbewegung

Aktienmärkte: Global zunehmender Konjunkturoptimismus liefert positive Impulse

Trotz zu erwartender Abwärtsrevision des US-Wachstums im Anfangsquartal blieb der Konjunkturoptimismus in Europa davon unberührt. Im Gegenteil behielten zentrale Frühindikatoren ihren Aufwärtstrend bei. Die Zuversicht der Firmen, abgebildet im rekordnahen, jedoch nicht weiter verbesserten Ifo-Geschäftsklima für Mai, unterstützt das Szenario intakter positiver Gewinnperspektiven. Angesichts der vorerst begrenzt erscheinenden Risiken für abwärts revidierte Gewinnerwartungen dürfte die Investitionsbereitschaft der Anleger trotz Eurostärke und anziehender Rohstoffpreise somit noch anhalten.

Auch wenn das europäische Börsenbild zuletzt selektiver wurde, verlaufen die Hauptindizes weiter in einem aufwärtsgerichteten Trendmuster. Märkte mit intakter relativer Stärke wie der DAX zeichnen sich zumeist auch durch einen noch positiven Gewinnrevisionstrend aus. Gute „Überzeugungsarbeit“ leisteten die Unternehmen im Rahmen der Berichtssaison mit einer Vielzahl positiver Überraschungen trotz bereits anspruchsvoller Markterwartungen. Als kurstreibend erwiesen sich zudem die immer wieder aufkommenden M&A- bzw. Private Equity-Aktivitäten bei diversen Unternehmen. Sie beflügelten nahezu regelmäßig auch die Konsolidierungsfantasie auf Branchenebene.

Rentenmärkte: EZB bestätigt ihren Straffungskurs

Auf ihrer Sitzung vom 10. Mai signalisierte die EZB mit ihrer Formulierung einer „starken Wachsamkeit“ die allseits erwartete Leitzinsanhebung am 6. Juni auf dann 4,00%. Mit erneut 1,9% für April blieb die Inflationsrate zwar weiter im Zielkorridor der EZB. Andererseits bleibt die EZB weiter beunruhigt über das anhaltend hohe Geldmengen- und Kreditwachstum und den damit verbundenen potenziellen Preisrisiken. Mit 10,9% gegenüber Vorjahr stieg M3 im April weit oberhalb des Zielkorridors der EZB. Risiken für die Preissatbilität sieht die EZB zudem in zu hohen Abschlüssen in den laufenden Tarifrunden. Erneut vermied EZB-Chef Trichet jegliche Festlegung hinsichtlich geldpolitischer Akzente für die zweite Jahreshälfte 2007. Damit sollte möglicherweise auch weiterer Aufwertungsdruck vom Euro genommen werden.

Die laufenden Konjunkturdaten unterstreichen die robuste Verfassung der Wirtschaft im Euroraum. Dank der hohen Investitionsgüternachfrage verzeichnet Deutschland eine Sonderkonjunktur, die vorläufigen BIP-Daten für Euroland wie Deutschland bestätigen den dynamischen Aufschwung. Jüngste Umfrageergebnisse von ZEW und Ifo ermittelten folgerichtig eine nochmalige Verbesserung der aktuellen Lage bzw. bestätigten das rekordhohe Niveau. Allerdings mehren sich in Frankreich und vor allem Spanien zuletzt die Anzeichen für eine Abkühlung des Immobilienmarkt-Booms.

Quelle: Pioneer Investments

Pioneer Investments gilt als ein ein Vorreiter in der Investmentbranche. Die Geschichte des Unternehmens begann bereits im Jahr 1928. Seit 2000 gehört Pioneer Investments zur europäischen Bankengruppe UniCredit. Durch die Fusion der Muttergesellschaft mit der HVB wird seit 2006 auch Activest unter dem Dach von Pioneer Investments geführt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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