Europäische Industriewerte mit Renditepotenzial
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London (Fonds-Reporter.de) - Die europäischen Aktienmärkte haben sich im ersten Halbjahr 2007 weiterhin besser entwickelt als die Finanzmärkte in den USA und Fernost. Die optimistische Stimmung in der europäischen Wirtschaft, kräftiges Wachstum und Übernahmeaktivitäten waren nach Einschätzung von Giles Worthington, Fondsmanager des M&G Pan European Fund, die wichtigsten Antriebskräfte dieser Entwicklung.
Die gestiegene Beliebtheit von Industriewerten zeige, dass Unternehmen nicht glamourös sein müssen, um die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich zu ziehen. Beispielsweise hätten sich die Aktien des Automobilzulieferers ElringKlinger und der Stuttgarter Dürr AG gut entwickelt und positiv zur Rendite des M&G Pan European Fund beigetragen.
Höhere Gewinne seien aber nicht ausschließlich das Ergebnis steigender Umsätze. Häufig liefern auch Restrukturierungen oder der Verkauf von Unternehmensteilen einen wichtigen Beitrag, so der Anlagestratege in einem Marktkommentar. Gezielte Kostensenkungs- oder Restrukturierungspläne können laut Worthington ein Indikator dafür sein, dass sich ein Unternehmen gerade in einer Phase deutlichen Gewinnwachstums und steigender Margen befindet, was der Markt aber häufig erst später angemessen bewertet. Indem sie unnötigen Ballast abwerfen, verschaffen sich diese Unternehmen oft einen Vorteil gegenüber ihren Wettbewerbern und damit eine stabile Grundlage für langfristiges Wachstum.
In Europa gebe es derzeit viele Beispiele dafür – eines sei die französische Hotelgruppe Accor, die der Fondsmanager im April in das Portfolio des Fonds aufgenommen hat. Unter dem Dach der Gruppe seien 11 Hotelketten vereint, unter anderen Novotel, Ibis und die US-Gruppe Red Roof Hotels. Um das Geschäft von Accor zu fokussieren, habe sich das Management für den Verkauf der Red Roof-Sparte entschieden. "Ich halte das für einen richtigen Schritt, der das Ergebnis von Accor verbessern wird", so Worthington.
Auch das deutsche Unternehmen SGL Carbon, der weltweite Marktführer für Kohlenstoff- und Spezialprodukte, habe von Restrukturierungsprozessen profitiert. Kartellstrafen hatten zu niedrigen Gewinnen und einer schwachen Bilanz des Unternehmens geführt. Nach einem Abbau der Passiva in der Bilanz könne sich das Management inzwischen aber wieder auf die Steigerung des Unternehmensgewinns konzentrieren und von den Vorzügen eines Geschäftsmodells mit hohem Cashflow profitieren.
Diese Beispiele zeigen, so der Finanzprofi, dass sich mit Unternehmen, bei denen sich Kosteneinsparungen, Bilanzoptimierungen oder eine Restrukturierung des Beteiligungsportfolios positiv auf die Gewinnentwicklung auswirken, gute Renditen erzielen lassen.
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