Europäische Aktien – Zeit zum Aufstocken?
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Die europäischen Aktienmärkte haben turbulente Monate hinter sich. Die Probleme im Fahrwasser der Kreditkrise belasten nach wie vor die Bilanzen der Unternehmen. Gleichzeitig verdüstern der drohende Konjunkturrückgang und die steigende Inflation die Wirtschaftsprognosen. Wo sind hier die Aktienmärkte abgeblieben?
Bewertungen fallen in den KellerNach Jahren mit hervorragenden Gewinnsteigerungen bewegen sich die Gewinnmargen der Unternehmen auf einem historischen Hoch. Der scheinbar nicht zu stoppende Kreislauf aus Gewinnsteigerungen und optimistischen Gewinnprognosen wurde jedoch vor kurzem gebremst.
Auf diese Entwicklung reagierten Anleger unruhig, mittlerweile begegnen sie der Glaubwürdigkeit der Unternehmensgewinne mit Skepsis. Nach zahlreichen Herabstufungen und Gewinnwarnungen vertrauen die Märkte nun nicht mehr darauf, dass die Unternehmen tatsächlich den Erwartungen gerecht werden. Entsprechend reagierten zahlreiche Anleger mit Verkäufen. Sie warten nun ab, bis sich die Lage beruhigt hat. Das bedeutet aber auch, dass Unternehmen aktuell zu extrem niedrigen Bewertungen gehandelt werden. Mit einem schleppenden KGV von rund 9,5 hat der MSCI Europe Index einen Stand erreicht, wie er ihn seit über einem Jahrzehnt nicht erlebt hat.
Das kometenhafte Gewinnwachstum, das die Unternehmen bis vor kurzem erlebten, war auf lange Sicht nicht haltbar. Langfristig gesehen (über 20 Jahre) beträgt die jährliche Wachstumsrate 5,4%, aktuell liegt das Gewinnwachstum um mehr als 20% darüber. Eine Korrektur dieses Mittelwertes war also absehbar, da sich die Gewinnwachstumsraten wieder dem langfristigen Trend annähern werden. Gerade vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Wirtschaftslage ist es kaum vorstellbar, dass die Unternehmensgewinne kurz- bis mittelfristig weiter anziehen werden.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die aktuellen Bewertungen grundlegend gerechtfertigt sind. Selbst bei einem Gewinneinbruch von 20% sind viele Aktienkurse immer noch unterbewertet. Solange die Unsicherheiten anhalten, werden die Anleger vorsichtig bleiben. Aber man kann nicht leugnen, dass der Markt im Augenblick günstig aussieht.
Zeit für eine Rückkehr zu Aktien?
Man kann unmöglich voraussagen, wann sich der Markt von seinen aktuellen Tiefs wieder wegbewegt. Aber wir können auf keinem Fall sicher sein, dass wir die Talsohle erreicht haben. Es dürften noch weitere schlechte Meldungen von Unternehmen kommen, deren Kapitalpositionen zu sehr belastet wurden und deren Prognosen angesichts der düsteren Konjunktur schwächer geworden sind. Das bedeutet, dass wir uns noch für eine Weile auf unsichere Zeiten einstellen sollten.
Jedoch haben die Märkte einen Punkt erreicht, an dem es sinnvoll erscheint, sich auf Schnäppchenjagd zu begeben. Es gibt sehr viele Unternehmen, die zu Tiefstwerten gehandelt werden. Das bedeutet, dass die derzeitigen Aktienkurse einige sehr schlechte Meldungen einpreisen, die jedoch nicht alle notwendigerweise auch eintreten müssen.
Natürlich ist es wie immer - und besonders im aktuellen Umfeld - wichtig, genau hinzusehen und clever zu wählen. Das größte Marktrisiko besteht in weiteren Gewinnkorrekturen nach unten. Daher ist Gewinnsicherheit einer der wichtigsten Faktoren bei der Auswertung von Anlagemöglichkeiten. Wir wollen darauf vertrauen können, dass ein Unternehmen die Leistung bringt, die es verspricht.
Seien Sie sicher: Die Lage wird sich letztendlich stabilisieren und die Märkte gehen wieder nach oben. Letztendlich dürfte ein Portfolio aus hochwertigen Unternehmen mit überdurchschnittlichen Wachstumsaussichten den Stürmen trotzen. Und Anleger können langfristig die gewünschten Renditen erwirtschaften.
Quelle: Schroders
Die Schroders-Gruppe ist eine führende internationale Vermögensverwaltungsgesellschaft, die 1804 gegründet wurde. Schroders verwaltet Anlagen für Pensionsfonds, Regierungsbehörden, Wohltätigkeitsorganisationen, Körperschaften, Familienunternehmen und vermögende Privatpersonen weltweit und ist ein führender Verwalter von Investmentfonds. Schroders bietet Anlagen in allen wichtigen Vermögenskategorien in entwickelten Ländern und Schwellenländern an: Aktien, Schuldtitel, Geldmarktinstrumente, Beteiligungen und Immobilien. Das weltweit verwaltete Vermögen betrug zum 31. März 2007 rund 189,4 Mrd. Euro.
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