Kommentar
12:00 Uhr, 22.01.2015

Europa vor der großen Geldflut

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Heute muss Mario Draghi also liefern. Sollte die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldschleusen nicht noch weiter als bisher öffnen, würde dies enorme Turbulenzen an den Finanzmärkten hervorrufen. Zu deutlich waren die Signale, die in den vergangenen Wochen und Monaten ausgesendet wurden, um für die heutige EZB-Ratssitzung noch etwas anderes als die offizielle Beschließung des Quantitative Easings (QE), also den Ankauf von Staatsanleihen, zu erwarten. Damit würde die EZB eine neue Ära mit einer Geldschwemme einläuten, wie sie die Währungsunion noch nicht gesehen hat. Dem „Handelsblatt“ zufolge soll das QE-Programm satte 700 Mrd. € umfassen, während man am Markt überwiegend noch von 600 Mrd. € ausgeht, aber "Insider" auch schon von 1 Bill. € berichten. Egal wie hoch das Volumen am Ende sein wird, die EZB betritt mit QE ein Neuland, das jede Menge an Fragen aufwirft und Risiken birgt.

Nachdem diese Maßnahmen vor allem in Deutschland mit Bundesbankchef Jens Weidmann an der Spitze äußerst kritisch gesehen werden, deutet einiges darauf hin, dass man sich inzwischen bemüht, den Kritikern entgegen zu kommen. Ein solcher Kompromiss könnte bedeuten, dass die nationalen Notenbanken nur Staatsanleihen ihres eigenen Landes kaufen sollen und die Haftung damit an den Landesgrenzen Halt macht. Die Gefahr, dass die Zentralbanken und damit die Steuerzahler nach ihrem Anteil am EZB-Kapital für Verluste anderer Länder aufkommen müssten, wäre damit gebannt. Außerdem ist im Gespräch, dass jede Notenbank nur 20 bis 25% der ausstehenden Staatsschulden ihres Landes kaufen darf. Damit würde man verhindern, dass einzelne Zentralbanken in ihrem Heimatland zu stark ins Risiko gehen würden, aber eine verdeckte Staatsfinanzierung wäre es allemal. Somit würde die EZB zumindest nicht zur größten Bad Bank der Eurozone verkommen. Die Frage ist dennoch, woher die Zentralbanken das Geld nehmen, wenn sie es denn nicht drucken.

Unklar ist auch, welche Papiere überhaupt gekauft werden sollen. Zweifelsohne werden Staatsanleihen dazu gehören, da nur so die andiskutierten Volumina darstellbar sind. Aber laut einer Studie der Commerzbank sind im Grunde alle Wertpapiere denkbar, die im EZB-Refinanzierungsgeschäft mit den Banken als Sicherheiten zulässig sind. Dazu gehören auch Anleihen staatlicher oder staatsnaher Organisationen wie der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der deutschen Förderbank KfW.

Durchaus möglich ist aber auch, dass die EZB heute diese Fragen gar nicht alle beantworten wird. Zum einen, weil sie sich ein Höchstmaß an Flexibilität bewahren möchte und zum anderen, weil die bevorstehende Parlamentswahl in Griechenland eine hohe politische Unsicherheit beinhaltet.

Die EZB hat die Absicht, mit den Staatsanleihekäufen den Rückgang der Inflationsraten in der Eurozone umzudrehen und das schwache Wirtschaftswachstum zu päppeln. Doch der Euroraum befindet sich zumindest nach Überzeugung der deutschen Banken trotz vieler Stolpersteine auf dem Weg der Besserung. Die EZB verschieße daher „ihre letzten Patronen“, hatten die deutschen Bankenverbände unisono mitgeteilt. Denn das Instrument der Staatsanleihekäufe sollte nach ihrer Überzeugung wirtschaftlichen Notlagen vorbehalten sein.

Aber beängstigend ist auch, dass in einer Phase des Wechsels von der Geldpolitik zur Fiskalpolitik die nationale Sichtweise wieder ins Spiel kommt.

Kommt für Athen der Schuldenschnitt durch die Hintertür?

Seit die griechische Partei Syriza für einen Schuldenerlass eintritt, hat das Haftungsproblem innerhalb der Euro-Zone zweifelsohne an Brisanz zugenommen. Nun hat das Linksbündnis von Alexis Tsipras seinen Vorsprung in Umfragen ausgebaut, weshalb die Chancen steigen, dass er eine künftige Regierung in Athen anführen wird. Um die Möglichkeit eines Ausstiegs aus der Eurozone ist es in letzter Zeit deutlich leiser geworden. Dagegen ist der für die Gläubiger teure Ausweg eines teilweisen Schuldenerlasses wieder ins Blickfeld gerückt.

In der EU und insbesondere in Deutschland ist diese Option extrem unbeliebt. Mit bereits 240 Mrd. € haben die Eurostaaten und der IWF Griechenland unter die Arme gegriffen. Darüber hinaus wurde gegenüber Athen eine Vielzahl von Zugeständnissen gemacht. Deshalb ist ein Schuldenschnitt für Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble keine Option, insbesondere dann nicht, wenn das Land seinen Stabilitätskurs verlassen will, wie es Tsipras im Wahlkampf versprochen hat.

Doch nun sind auch von ihm leisere Töne zu hören. Die Schuldenlast müsse sinken, fordern Syriza-Politiker, was nicht zwingend einen Schuldenschnitt bedeuten würde. Vielmehr könnte die Brücke darin bestehen, dass die Kreditzinsen gesenkt und man sich auf längere Rückzahlungsfristen einigen würde. Bereits jetzt sind die von den Euro-Mitgliedsländern gestundeten Zinsen i.H.v. ca. 17 Mrd. € erst im Jahre 2022 fällig. Daher wird es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis eine Schuldenkonferenz einberufen wird. Das klänge dann nicht nach offiziellem Schuldenschnitt, aber, je nachdem, wie hoch die Zugeständnisse ausfallen, wäre es ein Schuldenschnitt durch die Hintertür.

Die Schweiz nabelt sich vom Euro ab

Natürlich wusste Thomas Jordan was er tat, als er als Chef der Schweizer Notenbank (SNB) den Kampf gegen einen zu starken Schweizer Franken ohne jede Vorwarnung aufgab. Es war vor allem der Umstand, dass die Abkehr von einem Mindestkurs zum Euro wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam, der zu einem „Überschießen“ der Märkte führte, wie es Jordan nennt – von den Leiden für die Schweizer Exportwirtschaft und den Fremdenverkehr mal ganz zu schweigen. Letzterem hatte der Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro in der Vergangenheit gute Dienste erwiesen.

Nun kommen harte Zeiten auf die Schweiz zu, zumindest vorübergehend. Denn folgt man dem Kalkül der SNB, so haben sich die Zeiten seit Einführung des Mindestkurses im Jahre 2011 geändert. Die Volkswirtschaft der USA hat an Stärke zurückgewonnen, was den US-Dollar als Anlageziel wieder attraktiver macht und den Franken als Fluchtwährung entlasten sollte. Und vor allem die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich einer expansiven Geldpolitik verschrieben, die in der Schweiz bisweilen als „abenteuerlich“ angesehen wird. Die Beibehaltung des Mindestkurses wäre auf lange Sicht nur noch zum Preis massiver zusätzlicher Interventionen durchzuhalten gewesen. Die Abnabelung der schweizerischen Geldpolitik vom Euro ist daher das Ziel von Jordans überraschendem Schritt gewesen. Die SNB will nicht länger der europäischen Gemeinschaftswährung ausgeliefert sein, da man infolge der zu erwartenden Entwicklung mit der EZB und dem Euro untergegangen wäre. Deshalb hat man sich für diesen schmerzhaften Befreiungsschlag entschieden, denn ansonsten hätte man dem Euroraum auch gleich beitreten können und die SNB wäre ein Teil der EZB geworden.

In welche Richtung sich der Schweizer Währungskurs künftig entwickelt, ist daher vor allem von zwei Aspekten abhängig: Der Stärke des US-Dollars und der Schwäche des Euros. Je schwächer der Euro, desto stärker der Franken und je stärker der Dollar, desto schwächer der Franken. Es wird also stark darauf ankommen, welche Seite an den Kapitalmärkten als gewichtiger erachtet wird.

Doch zunächst sitzt der Schock noch tief und die Liste der Verlierer wird von Tag zu Tag länger. So kann die Freigabe des Frankenkurses nach ersten Prognosen auch zum Fluch für die Schweizer Wirtschaft werden. Dies ist zumindest die Meinung der Großbank UBS, die ihre Wachstumsprognose für die Schweiz für 2015 von 1,8% drastisch auf 0,5% reduzierte. Schockiert hat die Frankenfreigabe aber auch hunderttausende Kreditnehmer in einigen Ländern Ost- und Südosteuropas sowie deutsche Kommunen, die sich im Vertrauen auf einen stabilen Wechselkurs und niedrige Zinsen im Franken verschuldet hatten. Nun stehen ihnen schlagartig höhere Kreditraten ins Haus. Kroatien hat sich aus diesem Grunde zum Einfrieren des Wechselkurses gegenüber dem Franken entschieden. Diese Regelung gilt für Kreditnehmer und ist auf ein Jahr befristet. Die Differenz zwischen 6,39 Kuna und dem aktuellen Kurs gleichen die Geschäftsbanken aus. Zumindest so lange sie können und bis der Stab weitergereicht wird!

Banken lockern Kriterien für Kreditvergabe

Unternehmen und Privatkunden kommen wieder leichter an Kredite. Wie aus dem „Bank Lending Survey" der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, haben die Institute ihre Bedingungen für die Mittelvergabe im vierten Quartal 2014 gelockert. Dies geht unter anderem auf den wachsenden Wettbewerb um Kunden zurück. Die weiteren Ursachen liegen laut EZB in den verbesserten Bankbilanzen sowie den billigen EZB-Langzeitkrediten für die Geschäftsbanken.

Grundsätzlich dürfte diese Entwicklung im Interesse der EZB liegen, wenn insbesondere in den europäischen Südländern Firmen und Verbraucher wieder leichter an Kredite kommen, um so der Wirtschaft neue Impulse zu geben. Wenn aber die verschärfte Konkurrenzsituation dazu führt, dass die Banken wieder zu hohe Risiken eingehen, wäre dies kontraproduktiv. So gesehen bleiben die Anstrengungen, die Wirtschaft in den Euro-Krisenländern anzukurbeln, ein Drahtseilakt.

Als Folge der gelockerten Mittelvergabe war die Nachfrage nach Unternehmens- und Verbraucherkrediten im Schlussquartal 2014 gestiegen. Insgesamt bleiben laut EZB die Hürden für die Kreditvergabe in der Eurozone aber auf einem relativ hohen Niveau, zumal die Banken von anderen Aufsichtsbehörden gedrängt wurden, ihre Kredithürden noch von Mitte 2007 bis Anfang 2014 zu verschärfen.

Geldvermögen überschreitet 5-Billionen-Marke

Das Geldvermögen der Menschen in Deutschland hat erstmals die Marke von 5 Bill. € überschritten. Im 3. Quartal 2014 wuchs das Geldvermögen laut Bundesbank um 28 Mrd. € oder 0,6% auf 5,011 Bill. €.

Dabei fällt auf, dass die privaten Haushalte ihr Geld trotz niedriger Zinsen bevorzugt in kurzfristige und vermeintlich sichere Bankeinlagen stecken. Die seit längerem zu beobachtende Präferenz der privaten Haushalte für hochliquide Anlageformen, auf die man rasch zugreifen kann, hält damit an. Die Deutschen pflegen also weiterhin ihre Abneigung gegenüber Risiken.

Bleibt zu hoffen, dass sie mit ihrem Sparverhalten nicht Begehrlichkeiten von Europapolitikern wecken, die solches Geldvermögen gerne zur Begleichung von Schuldenhaushalten heranziehen wollen würden. Gemäß dem Motto: "Die einen sind schuldenfrei und die anderen sind vermögensfrei."

Hinterbänkler drängen nach vorne

In dieser Woche traten nicht die sonst üblichen großen Emittenten am Kapitalmarkt in Erscheinung, sondern eher die Emittenten aus der zweiten und dritten Reihe. Diese stellten infolge der Mindeststückelung von 100.000,-- € insbesondere institutionellen Investoren Material zur Verfügung.

So begab das französische Chemieunternehmen Arkema eine zehnjährige Anleihe (A1ZUZP) im Volumen von 700 Mio. €, die mit einem jährlichen Kupon in Höhe von 1,5% ausgestattet ist. Der Emissionsspread betrug + 87 bps über Mid Swap, was einem Kurs von 99,001% entsprach.

Aber auch der britische Energieversorger State Grid Europe Development sammelte am Kapitalmarkt mittels zweier Anleihen 1 Mrd. € ein. Die erste Tranche (A1ZU79) im Volumen von 700 Mio. € - fällig am 26.01.2022, wird mit jährlich 1,5% verzinst. Der Emissionskurs wurde mit 99,736% fixiert, was einem Emissionsspread von +110 bps über Mid Swap gleich kommt. Die zweite Tranche (A1ZU78) ist am 26.01.2027 fällig und verfügt über einen jährlichen Kupon von 2,45%. Die 300 Mio. € schwere Anleihe wurde bei einem Emissionsspread von +170 bps über Mid Swap, was einem Kurs von 99,211% entsprach, aufgelegt.

Gewinnmitnahmen im Vorfeld der EZB-Sitzung

Das neue Jahr hat zwar erst drei Handelswochen vorzuweisen, aber die hatten es in sich. Sicherheit wurde weiterhin groß geschrieben und so war es nicht verwunderlich, dass die Investoren sich vor dem Hintergrund der anstehenden Entscheidungen bezüglich der weiteren Geldpolitik in Euroland, der Devisenmarktverwerfungen, der Verschärfung der Ukrainekrise und nicht zuletzt der Griechenlandwahl verstärkt in deutsche Staatsanleihen flüchteten.

Diese Bonds gelten auch weiterhin als Sinnbild der Stabilität, obwohl dies noch mehr auf schweizerische Staatsanleihen zutrifft, die sogar bei einer Laufzeit von 10 Jahren eine Minusrendite (!) von 0,15% aufweisen. Sollte dies auch demnächst auf deutsche Staatsanleihen zutreffen, so wäre die Reise des Euro-Bund-Futures noch lange nicht zu Ende. Dem aktuellen Marktgeschehen geschuldet stieg das Sorgenbarometer bis auf 157,97% und markierte somit das bisherige Top, was einer Rendite für zehnjährige Bundesanleihen von unter 0,40% entsprach. Mit Spannung blicken die Marktteilnehmer auf das heutige EZB-Treffen, denn selten wurde einer Ratssitzung so viel Beachtung beigemessen. Im Vorfeld der Zinsentscheidung üben sich die Anleger zwar größtenteils noch in Geduld, neigen aber auch dazu, Gewinne teilweise zu realisieren. Gemäß dem Motto: „An Gewinnen ist noch keiner zugrunde gegangen.“ Aktuell notiert das Rentenbarometer bei 156,28%.

Nach der technischen Chartanalyse ist die neue Bestmarke vom vergangenen Freitag bei 157,97% das Maß aller Dinge. Der Blick in die andere Richtung offenbart uns eine Unterstützung bei der psychologisch wichtigen Marke von 157%, die allerdings am gestrigen Mittwoch bereits unterschritten wurde (Low: 156,61%). In diesem Bereich sind auch zahlreiche Hochs und Tiefs seit Jahresbeginn zu finden. Bei nachhaltigem Unterschreiten dieser Marke ist aufgrund der Steilheit des Aufwärtstrends ein Abrutschen bis auf die untere Trendlinie bei 155,45% (Hoch vom 17.12.2014) möglich.

Aktuelle Marktentwicklung

Deutschland:

Der März-Kontrakt des richtungsweisenden Euro-Bund-Future schloss gestern mit einem gehandelten Volumen von 1,053 Mio. Kontrakten bei 156,81% (Vw.: 157,26%).

Die Tradingrange lag im Berichtszeitraum zwischen 156,61% und 157,97% (Vw.: 156,10% und 157,41%).
Der Euro-Buxl-Future (Range: 159,60% und 162,80%) schloss bei 160,34% (Vw.: 161,14%),
der Euro-Bobl-Future (Range: 130,21% und 130,65%) bei 130,24% (Vw.: 130,40%)
und der Euro-Schatz-Future (Range: 111,09% und 111,21%) bei 111,18% (Vw.: 111,10%).
Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe (Februar 2025) lag im gestrigen Bundesbankfixing bei 0,485% (Vw.: 0,518%).

USA:

Zweijährige US-Treasuries rentieren bei 0,523% (Vw.: 0,520%),
fünfjährige Anleihen bei 1,380% (Vw.: 1,356%),
die richtungsweisenden zehnjährigen Anleihen bei 1,895% (Vw.: 1,891%)
und Longbonds mit 30 Jahren Laufzeit bei 2,482% (Vw.: 2,492%).

Die Entwicklung der wichtigsten Credit Indizes spiegelt im Vergleich zur Vorwoche eine Verengung der Spreads wider, was auf eine verringerte Risikoeinschätzung seitens der Anleger hinweist. Steigende Anleihekurse führten zu einer Reduzierung der Rendite und somit verringerte sich der I-Traxx-Main für Unternehmensanleihen guter Qualität um 6 auf 56 Punkte. Der I-Traxx-Crossover für High Yield Anleihen fiel um 31 auf 312 Punkte.

Neue fünfjährige Bundesobligation Serie 171 rentiert nur noch mit 0,04% p.a.

In dieser Handelswoche haben sich die Euroländer gegenüber den Vorwochen wesentlich genügsamer präsentiert. So tummelten sich Frankreich, die Niederlande, Portugal und Spanien am Geldmarkt und sammelten dort infolge guter Kassenlage nur 15 Mrd. € ein. Denn die Fälligkeiten beliefen sich auf ca. 18,4 Mrd. €. In den USA hingegen wurden in der feiertagsbedingt verkürzten Handelswoche lediglich T-Bills mit Laufzeiten von 4 Wochen sowie 3 und 6 Monaten von insgesamt 78 Mrd. USD platziert.

Aber Spanien hat auch zum Wochenauftakt eine zehnjährige Anleihe (A1ZVCP) im Volumen von 9 Mrd. € begeben, die mit einem jährlichen Kupon von 1,6% ausgestattet und am 30.04.2025 endfällig ist. Die Emissionsrendite belief sich auf ca. 1,65% p.a.! Zu ganz anderen Bedingungen legte die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland zur Wochenmitte die neue Bundesobligation Serie 171 (114171) auf. Die Zuteilung der technisch unterzeichneten fünfjährigen Bundesobligation erfolgte bei einer Durchschnittsrendite von 0,04%. Damit wurde auch im Fünfjahresbereich eindrucksvoll die These „Sicherheit ist wichtiger als Rendite“ unter Beweis gestellt.

Des Weiteren wird Frankreich am heutigen Donnerstag noch vor dem EZB-Entscheid die Gunst der Stunde nutzen und drei Altemissionen im Volumen von insgesamt ca. 8 Mrd. € aufstocken.

Euro erholt sich vom SNB-Schock

Endlich rollt der Ball wieder! Zwar beginnt die Fußball-Bundesliga erst am kommenden Wochenende, aber aktuell kämpft die deutsche Handball Nationalmannschaft um die Krone der Welt. Nach drei absolvierten Spielen konnten die Mannen um Kapitän Uwe Gensheimer allgemein überzeugen und ihre Kritiker überraschen.

Ähnlich überraschend agierte auch die Schweizerische Nationalbank, als ihr Präsident am vergangenen Donnerstag die Entkoppelung des Schweizer Franken zum Euro verkündete. Die Gemeinschaftswährung rutschte daraufhin um mehr als 28% ihres Wertes ab.

Diesem Abwärtssog konnte sich die Währung der Euroländer auch gegenüber dem US-Dollar nicht entziehen und fiel daher von 1,1786 USD auf ein neues Elf-Jahres-Tief bei 1,1459 USD. Mit Blick auf die heutige EZB-Sitzung konnte sich die Gemeinschaftswährung aktuell jedoch um die Marke von 1,16 USD stabilisieren.

Es bleibt abzuwarten ob heute Nachmittag auch Mario Draghi die Marktteilnehmer mit einer Entscheidung zum Staatsanleihen-Kaufprogramm der EZB überraschen kann oder nur das bestätigt, was erwartet wird. Sicher scheint hingegen nur zu sein, dass die Märkte sehr volatil auf den Zinsentscheid reagieren werden.

Zur Stabilisierung ihrer Depots fragten Privatanleger in dieser Handelswoche insbesondere Fremdwährungsanleihen auf US-Dollar, brasilianische Real und dänische Kronen nach.

Klaus Stopp, Leiter Skontroführung Renten der Baader Bank

Rechtliche Hinweise/Disclaimer und Grundsätze zum Umgang mit Interessenskonflikten der Baader Bank AG:

http://www.baaderbank.de/disclaimer-und-umgang-mit-interessenskonflikten/

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