Kommentar
14:56 Uhr, 07.02.2005

Europa im Aufwind

Derzeit scheint der europäische Aktienmarkt in eine positive Richtung zu drehen. Nach einem gemischten Nachrichtenfluss aus Amerika sowohl von Seiten der Konjunktur als auch von den Unternehmensdaten der vergangenen Wochen wird von europäischen Konzernen ein besseres Gewinnbild erwartet. Zumindest ist das Potenzial für negative Überraschungen begrenzt.
„Den Märkten dürfte zudem eine Beruhigung am Devisen- und Rohstoffmarkt helfen“, sagt ADIG-Rohstoffexperte Carsten Roemheld. „Nach den Wahlen im Irak sowie dem Ende des Kälteeinbruches in den USA ist der Preis für ein Barrel Rohöl wieder rückläufig“, so der Fondsmanager. Experten sehen allerdings ein gewisses Risiko ausgehend von dem Treffen der Internationalen Energiebehörde. Sollten die Lagerdaten schwach ausfallen und mit einer steigenden Nachfrage gerechnet werden, so könnte der Preis wieder deutlich anziehen.
„Dennoch stehen die Chancen gut, dass die Nervosität bei den Aktieninvestoren weiter zurück geht“, sagt Roemheld. Diese Tendenz werde durch die Fiskal- und Geldpolitik unterstützt. Roemheld weiter: „Eine zunehmende Beruhigung der Anleger sollte ihre Risikobereitschaft steigern und sich somit förderlich auf den Geldfluss in Aktien auswirken.“

US-Notenbankchef Alan Greenspan sieht positive Tendenzen beim Abbau des Leistungsbilanzdefizits. Dies dürfte dem Dollar auch weiterhin helfen können.
In den USA wird sich die Aufmerksamkeit besonders auf die Veröffentlichung der Daten zur Handelsbilanz richten. Mit 57,1 Milliarden Dollar liegt der Konsens unterhalb der Rekordsumme von 60,3 Milliarden im November.
Auf Seiten der Unternehmensdaten dominieren mit Cisco am Dienstag und Dell am Donnerstag erneut Technologiewerte das Geschehen. Aus dem Finanzsektor meldet der zuletzt wegen eines Versicherungsbetruges in die Schlagzeilen gekommene Versicherungskonzern AIG sein Quartalsergebnis.

Bei den europäischen Konjunkturdaten werden Investoren besonders auf die Zahlen zur Industrieproduktion in Deutschland und Großbritannien achten. Der Konsens geht für beide von einer Verbesserung aus.
Am Aktienmarkt geht die Bilanzsaison in die nächste Runde, wobei sich der Fokus von Amerika weiter in Richtung Europa verschiebt. Zu Wochenbeginn erreichen den Markt Zahlen von ABN Amro und dem Sportartikelhersteller Puma. Im weiteren Wochenverlauf berichten mit UBS, Santander Consumer Bank, Barclays und der Société Générale weitere Unternehmen aus dem Bankensektor. Darüber hinaus halten BP, Schering, Daimler Chrysler, Ericsson, Unilever und Danone ihre Bilanzpressekonferenzen ab.

Quelle: Adig

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten