Kommentar
12:48 Uhr, 19.05.2005

Euroland: Kerninflationsrate sinkt auf 1,4 %

1. Die vorläufige Schätzung von Eurostat für die Inflationsentwicklung im Mai wurde mit den heutigen Werten bestätigt. Der Preisanstieg lag bei 0,4 % mom und 2,1 % yoy. Der Monatsanstieg wurde durch drei Faktoren wesentlich beeinflusst. Dies sind auf der einen Seite – wie üblich – der Energiepreisanstieg und der Bekleidungsbereich, der einen saisonüblichen starken Anstieg von 2,9 % mom aufwies. Auf der anderen Seite ergibt sich ein überdurchschnittlicher Preisrückgang bei Pauschalreisen, der aufgrund des frühen Ostertermins nicht mehr in den Mai, sondern in den April gefallen ist.

2. Ökonomisch bedeutsamer ist der nun in allen Kernraten sichtbare Inflationsrückgang auf 1,4 % ggü. Vj. Hier zeigt sich, dass die indirekten Effekte von Energiepreissteigerungen und den zahlreichen Erhöhungen indirekter Steuern sich weiterhin nicht in einen permantenen Inflationsanstieg übersetzt hat. Unserer Einschätzung nach wird dies auch in den nächsten Monaten prinzipiell der Fall sein, wenngleich die heutige Veröffentlichung der deutschen Erzeugerpreise gezeigt hat, dass es nach wie vor verzögerte preistreibende Effekte des Ölpreisanstiegs gibt. Die Erzeugerpreise waren aufgrund einer Anpassung der Gaspreise im April deutlich stärker als erwartet um 0,7 % mom gestiegen. In Euroland bleiben die weiteren Inflationsaussichten günstig. Für Mai erwarten wir einen Inflationsrückgang in der Gesamtrate auf 1,8 % und eine konstante Kernrate von 1,4 % ggü. Vj. Zum Jahresende sollte sich der Inflationsrückgang fortsetzen, sodass sich sogar Raten von 1,6 % bzw. 1,1 % ggü. Vj. ergeben.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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