Kommentar
15:21 Uhr, 26.02.2010

Euroland: Kerninflationsrate fällt auf 0,9 % yoy

1. Die vorläufige Inflationsrate von 1,0 % yoy für Januar wurde mit den finalen Werten von Eurostat heute bestätigt. Dies entspricht einem Monatsrückgang von 0,8 %, der fast komplett auf die nach den Weihnachtsferien gewöhnlich stark fallenden Preise in den Bereichen Pauschalreisen, Beherbergungsdienstleistungen und Luftverkehr sowie fallende Bekleidungspreise zurückgeht. Saisonbereinigt ergibt sich ein Preisanstieg um 0,2 %. Nahrungsmittel bleiben günstiger als vor Jahresfrist und bei Industriegütern ohne Energie lässt sich angesichts einer Inflationsrate von 0,1 % yoy auch kaum von höheren Preisen sprechen. Die Inflationsentwicklung bleibt damit äußerst gedämpft. Dies wird durch den Rückgang der Kerninflationsrate auf 0,9 % yoy und auch durch die vorläufigen deutschen Inflationszahlen für Februar unterstrichen.

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2. Die Inflationsunterschiede in der Eurozone bleiben hoch. Am unteren Ende liegen mit Irland (-2,4 % yoy), die Slowakei (-0,2 % yoy) und Portugal (0,1 % yoy) Länder, die offensichtlich auf die von der Finanzkrise offen gelegten Strukturprobleme reagieren und versuchen ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Dies ist auf Basis der Inflationszahlen in Luxemburg (+3,0 % yoy), Zypern (+2,5 % yoy) und Griechenland (+2,3 % yoy) nicht zu erkennen.

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3. Die hohen Inflationsraten in Griechenland verschlechtern dessen Wettbewerbsfähigkeit weiter. Das unten dargestellte Schaubild zeigt den Anstieg der nationalen Verbraucherpreisniveaus in den letzten neun Jahren seit dem Beitritt Griechenlands zur Eurozone. Von den Ländern, die zu dem Zeitpunkt Mitglieder der Währungsunion waren, haben Griechenland mit 33,8 % und Spanien mit 28,1 % die höchsten kumulierten Preisanstiege zwischen Januar 2001 und Januar 2010 zu verzeichnen. Der Eurolanddurchschnitt liegt mit 19,8 % übrigens sehr nahe den Werten von UK (21,0 %), Schweden (19,3 %) und Dänemark (18,6 %). Die Verbraucherpreise in der Währungsunion haben sich in inländischer Währung gerechnet folglich insgesamt kaum anders entwickelt als die der drei anderen wichtigen Handelspartner außerhalb der EWU. An Wettbewerbsfähigkeit in Europa gewonnen haben vor allem Deutschland und Finnland, deren Verbraucherpreise rund vier Prozentpunkte weniger gestiegen sind als der Durchschnitt der EWU.

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Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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