Euroland: Inflationsrate im Mai bei 1,9 %
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1. Die vorläufige Schätzung eines Anstiegs des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) von 1,9 % yoy im Mai wurde durch Eurostat erwartungsgemäß bestätigt. Die jährliche Inflationsrate liegt damit den dritten Monat in Folge am oberen Rand des von der EZB angestrebten Bereichs. Auch die Kerninflation in der Abgrenzung ohne Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak blieb im Mai mit 1,9 % yoy unverändert.
2. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise um durchschnittlich 0,2 %. Knapp die Hälfte dessen ist allein auf die Verteuerung von Benzin um 2,4 % mom zurückzuführen. Insgesamt verteuerten sich Energiegüter aber nur um 0,9 % mom, weil die Preise von Erdgas und Fernwärme rückläufig waren. Saisonale Effekte spielten im Mai eine untergeordnete Rolle. So blieben die Preise saisonaler Lebensmittel, nach einem Anstieg um 2,4 % mom im April, im Mai im Durchschnitt unverändert. Steigenden Preisen für Obst (3,1 % mom) standen Preisrückgänge bei Gemüse (-1,9 % mom) gegenüber. Auch die Preise von Bekleidung und Schuhen stiegen mit 0,2 % mom nur moderat. Lediglich Pauschalreisen verteuerten sich um 2,5 % mom, nach deutlichen Rückgängen in den beiden Vormonaten.
3. Trotz des Anstiegs im Mai lagen die Benzinpreise um 1,0 % unter dem Vorjahresniveau und wirkten damit dämpfend auf die jährliche Inflationsrate. Dies ist eine wesentliche Ursache für den ungewöhnlich geringen Beitrag der Energiepreise zur Jahresrate des HVPI. Dieser dürfte in den kommenden Monaten jedoch wieder zunehmen, wenn die durch den Rückgang der Energiepreise in der zweiten Jahreshälfte 2006 hervorgerufenen Basiseffekte wegfallen. Wir rechnen daher für Ende dieses und Anfang nächsten Jahres mit Inflationsraten, die vorübergehend oberhalb von 2,0 % liegen.
4. Für die EZB, die für dieses und das kommende Jahr Inflationsraten von durchschnittlich 2,0 % erwartet, dürften die heutigen Zahlen kaum Überraschungen geboten haben. Wir gehen nach wie vor von einer Leitzinserhöhung auf 4,25 % im September und danach unveränderten Leitzinsen aus. Zwar sehen auch wir das Risiko eines weiteren Zinsschritts nach dem September. Unseres Erachtens aber lässt sich dieser durch den von uns erwarteten, temporären Anstieg der Inflationsrate über die Marke von 2 % allein nicht begründen. Wir halten daher die an den Geldmärkten eingepreisten Erwartungen, die eine große Wahrscheinlichkeit für Leitzinsen über 4,25 % widerspiegeln, für überzogen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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