Kommentar
15:43 Uhr, 16.03.2009

Euroland: Inflationsrate im Februar bei 1,2 %

1. Die vorab gemeldete Inflationsrate für Februar wurde mit 1,2 % bestätigt. Dies entspricht einer Monatsveränderung von saisonbereinigt 0,2 %. Saisonale Preissteigerungen lagen bei Pauschalreisen und Bekleidung vor. Bemerkenswert ist allerdings, dass der Preisanstieg in diesen Warengruppen nicht hinter dem der Vorjahre zurückbleibt. Die Kerninflationsrate geht daher immer noch nicht zurück und liegt mit 1,7 % im Zielkorridor der EZB. Seit Januar 2003 bleibt sie damit äußerst stabil im Bereich zwischen 1,2 % und 2,0 %.

2. Der Ausblick für die Inflationsentwicklung ist eindeutig nach unten gerichtet. Dies liegt im Wesentlichen an günstigen Basiseffekten. Diese rühren daher, dass der starke Preisanstieg im Vorjahr nun aus den Jahresraten herausfällt. Zur Illustration haben wir in folgender Abbildung die monatlichen Basiseffekte dargestellt. Zur einfacheren Interpretation haben wir dabei die saisonbereinigten Veränderungsraten verwendet. Fällt die monatliche Preisveränderung in diesem Jahr niedriger aus als im gleichen Monat des Vorjahres, so sinkt die Jahresrate. Im März 2008 lag der saisonbereinigte Preisanstieg beispielsweise bei 0,5 %. Für diesen März rechnen wir aufgrund eines leichten Benzinpreisanstiegs bei sehr gedämpfter Kerninflationsentwicklung mit einem Wert von 0,15 % mom. Die führt dazu, dass die Jahresrate um die Differenz von 0,5 % und 0,15 % zurückgehen sollte und damit im März einen Wert von 0,8 % aufweisen dürfte.

3. Mit Blick auf oben dargestellte Basiseffekte ist es klar, dass bei einigermaßen stabilen Rohstoffpreisen die Jahresraten des HVPI bis zum Sommer weiter deutlich zurückgehen werden. Insgesamt halten wir an unserer Jahresprognose von 0,5 % in diesem und 1,5 % im nächsten Jahr fest. Die Risiken liegen damit zunächst weiterhin in einer Unterschreitung der Inflationsnorm der EZB. Von der sehr expansiven Wirtschaftspolitik erwarten wir keinen deutlichen Inflationsschub. Die schwache Nachfrage wird einen nachfrageinduzierten Inflationsschub verhindern. Mit der voraussichtlich noch einige Zeit anhaltenden Bilanzkorrektur bei vielen hoch verschuldeten Haushalten dürfte dies über 2010 hin anhalten. Der schlechte Arbeitsmarkt wird eine lohnkosteninduzierte Inflation verhindern und die niedrige Kapazitätsauslastung der Unternehmen durch Margenausweitung hervorgerufene Preiserhöhungen. Rein technisch wird es mittel- bis langfristig allerdings für die Zentralbanken schwieriger sein, ihr Inflationsziel zu erreichen, als in den makroökonomisch weniger volatilen Jahren.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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