Euroland: Inflationsangst macht die Runde
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Analog zu den USA ist auch in Euroland das Bild von Unternehmen und Verbrauchern eher gespalten. Zur Verunsicherung der Verbraucher hat wohl - neben den hohen Energiepreisen - auch der unklare Ausgang der Bundestagswahl in Deutschland beigetragen haben. Demgegenüber sind die Unternehmen optimistischer. So konnte der ifo-Index im September mit einem Anstieg um 1,4 Index-Punkte auf 96 Punkte deutlich zulegen. Überraschend stark gestiegen ist allerdings auch die Inflation in Deutschland im September mit einem Anstieg von 2,5% im Jahresvergleich. Damit wird auch in Euroland die Inflation im September bei 2,5% im Jahresvergleich liegen und den Zielsatz der EZB deutlich überschreiten. Vor diesem Hintergrund wird bereits die nächste Zinsankündigung der EZB besondere Brisanz bekommen. Allerdings ist der Inflationsanstieg in Deutschland neben den höheren Energiepreisen hauptsächlich auf die im September wirksam gewordene Erhöhung der Tabaksteuer zurückzuführen. So ist die Kernrate ohne die Tabaksteuererhöhung nur um 0,7% im Jahresvergleich gestiegen und damit recht verhalten geblieben. Trotz des hohen Ölpreises sind die Inflationsgefahren aus Zweitrunden-effekten weiter nicht vorhanden. Für die EZB besteht aus Inflations- und Wachstumsüberlegungen heraus weiter kein Handlungsbedarf.
DAX knackt die 5000er-Marke
Die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten war auch im September positiv, trotz des Wahldebakels in Deutschland. Die Frühindikatoren liefern noch kein wirklich klares Bild. Allerdings kann man erstmals seit Ende 2004 eine Bodenbildung erkennen. Die Euroland-Gewinnschätzungen werden durch die jüngste Euro-Schwäche gestützt, so dass sich der Anteil der positiven Earnings Revisions unter dem Strich auf hohem Niveau behaupten kann. Die fundamentale Bewertung der Aktienmärkte ist im aktuell niedrigen Zinsumfeld weiter günstig. Trotz einer möglichen kurzfristigen Konsolidierung erwarten wir somit mittelfristig weiter steigende Kurse. Der Ölpreis stellt aber gegenwärtig noch ein Risiko für Aktien dar. Für besonders aussichtsreich halten wir insgesamt weiterhin Telekommunikations- und Versicherungswerte.
Freundlicher Grundton bleibt bestehen
Die schwache Wachstumsdynamik in Euroland wirkt weiter grundsätzlich positiv auf die Rentenmärkte und wird die Zinssenkungsphantasie für die EZB auf mittlere Sicht aufrechterhalten, auch wenn gegenwärtig eher Zinserhöhungsphantasie vorherrscht. Angesichts der jüngsten Abschwächung des Euro zum Dollar und der Erholung wichtiger Frühindikatoren aus dem Verarbeitenden Gewerbe wäre eine Zinssenkung zum jetzigen Zeitpunkt aber sowieso kein Thema. Unsere daraus abgeleitete Positionierung ist gegenwärtig in Euroland wie in den USA auch gegenüber der Benchmark leicht übergewichtet.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 20,8 Mrd. Euro in 150 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 39,3 Mrd. Euro in 306 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2004). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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