Kommentar
15:03 Uhr, 16.09.2005

Euroland: Inflation unverändert bei 2,2 %

1. Die Inflationsentwicklung lag im August nichtsaisonbereinigt bei 0,3 % mom und 2,2 % yoy. Dies entspricht einem saisonbereinigten Anstieg um 0,2 % mom. Das folgende Schaubild zeigt die Inflationsbeiträge der einzelnen Gütergruppen zu der Jahresveränderung von 2,2 %. Am auffallendsten ist zum Einen, dass Energie trotz des geringen Gewichts am Warenkorb von nur 8,5 % knapp einen Prozentpunkt zu der Inflationsrate von 2,2 % beiträgt. Zum Anderen fällt auf, dass Industriegüter ohne Energie keinen Inflationsbeitrag zusteuern. Sie waren im August, wie auch schon im Juli, genauso teuer wie zwölf Monate zuvor.

2. Die Inflationsraten von Waren und Dienstleistungen liegen mit 2,2 % bzw. 2,3 % yoy fast gleich. Dies reflektiert eine weiterhin maßvolle Lohnpolitik, bei der die Lohnstückkosten nur geringfügig ansteigen. Zweitrundeneffekte des starken Energiepreisanstiegs sind in den heutigen Daten nicht zu erkennen – indirekte Preiseffekte dagegen schon. So stiegen beispielsweise die Gaspreise um 0,9 % mom und 10,9 % yoy an.

3. Für September rechnen wir nun mit einem saisonbereinigten Monatsanstieg von einem Viertel Prozentpunkt ggü. Vm., der zu einer erneut konstanten Inflationsrate von 2,2 % beitragen sollte. Unsere Jahresinflationsprognose für 2006 haben wir von 1,8 % auf 1,9 % herauf revidiert. Allerdings gehen wir erst ab Juni 2006 wieder von Inflationsraten von unter 2,0 % aus.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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