Euroland: Inflation steigt auf 2,4 %
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1. Die endgültige Inflationsrate in Euroland lag im Dezember bei 2,4 % yoy, nach 2,2 % im November. Die Vorabschätzung von Eurostat wurde um 0,1 % heraufrevidiert. Im Monatsvergleich ergab sich ein Anstieg um 0,4 %.
2. Die Hauptkomponenten mit den höchsten jährlichen Veränderungsraten im Dezember 2004 waren die Gesundheitspflege (8,5 %) sowie Alkohol und Tabak (8,4 %); die mit den niedrigsten jährlichen Raten waren Nachrichtenübermittlung (-2,6 %) und Freizeit und Kultur (-0,1 %). Die höchsten monatlichen Raten wurden für Alkohol und Tabak (2,9 %) sowie für Freizeit und Kultur (2,4 %) verbucht. Tabak (+0,28 Prozentpunkte) trug am meisten zur Erhöhung der Gesamtinflation bei, gefolgt von Kraftstoffen für Verkehrsmittel (+0,24 %) und flüssigen Brennstoffen (+0,14 %).
3. Enttäuschend bleibt, dass die Kerninflationsdaten trotz der nun lange anhaltenden unterdurchschnittlichen Wachstumsdynamik relativ zum Inflationsziel der EZB von etwas unter 2 % so hoch ist, was auf das grundsätzliche Problem in der Eurozone hinweist: die am Inflationsziel der EZB gemessenen persistent hohen Inflationsraten. Zwar konstatiert der heute veröffentlichte Monatsbericht der EZB, dass sich momentan kein Inflationsdruck in der Eurozone aufbaue, allerdings bestünden mittelfristig Inflationsrisiken. Die Inflationsprognosen der EZB weisen weiter auf Inflationsraten knapp über der kritischen 2 %-Marke in den nächsten Monaten hin. Die Inflationsrisiken zeigen sich in den relativ starken Daten für das Geldmengen- und Kreditvergabewachstum sowie möglichen Lohn- und Preisdruck durch die Tarifparteien in einzelnen Ländern der Eurozone. Die Inflationspersistenz kann auf Rigiditäten auf den Güter-, Arbeits- und Kapitalmärkten Europas zurückgeführt werden. Von daher appellierte die EZB heute in ihrem "Editorial" erneut für eine Verstärkung der Anstrengungen hinsichtlich von Strukturreformen. Aufgrund der Inflationsrisiken, die sich auch in zum Teil exzessiven Preisentwicklungen auf den Immobilienmärkten widerspiegeln, erwarten wir für September 2005 die erste Zinserhöhung der EZB.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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