Euroland: Geringes Wachstum und geringe Inflation
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In Euroland ist nach wie vor keine wesentliche Verbesserung der konjunkturellen Lage erkennbar. Und es gibt auch wenig Grund, dass sich daran kurzfristig etwas ändern sollte. Die zurückgegangenen Frühindikatoren deuten auf eine schwächere Wachstumsdynamik in den kommenden Monaten hin. Die dafür verantwortliche negative Stimmung sollte zunächst auch noch anhalten. Darauf deutet zumindest weiterhin der ZEW-Index hin. Meldungen über Job-Verluste, der zwar gesunkene aber noch immer hohe Ölpreis und die Abkühlung der weltwirtschaftlichen Dynamik sollten auch zukünftig noch die Stimmung belasten. Die leichte Verbesserung bei den Verfügbaren Einkommen der privaten Verbraucher sollte den Konsum aber zumindest leicht stützen. Die zurückgekommenen Frühindikatoren und die nur bei 1,6 Prozent liegende Kerninflation liefert der EZB keinen Anlaß die Zinsen schnell zu erhöhen. Allerdings denkt die EZB laut Aussagen ihres Präsidenten Trichet angesichts der Geldmengenentwicklung auch nicht über eine Zinssenkung nach. Ölpreis und US-Arbeitsmarkt als Bremsklötze Die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten war im April angespannt. Mehrere konjunkturelle Negativmeldungen und ein Auf und Ab beim Ölpreis sorgten für rückläufige Notierungen. Inzwischen ist der
Ölpreis aber wieder unter die psychologisch wichtige Marke von 50 US-Dollar pro Barrel gefallen, was die Börsen beflügelte. Die nach wie vor enttäuschenden Arbeitsmarktzahlen in den USA sind aber weiterhin ein Belastungsfaktor. Die fundamentale Bewertung bleibt im aktuell immer noch recht niedrigen Zinsumfeld weiter günstig, obwohl die Gewinnschätzungen sich zuletzt teilweise als etwas zu ambitioniert erwiesen und Anpassungen nach oben nicht mehr stattgefunden haben. Für besonders aussichtsreich halten wir insgesamt weiterhin Telekommunikations- und Versicherungswerte.
Mittelfristig moderater Zinsanstieg Die Unsicherheit über die tatsächliche Stärke der US-Wirtschaft sowie die weitere Entwicklung des Euros werden die Rentenmarktentwicklung weiter bestimmen. Insbesondere in Euroland liefern die Fundamentaldaten ein unverändert freundliches Rentenmarktumfeld. Die Inflationsrate sollte in den kommenden Monaten die 2- %-Marke nach unten durchbrechen. Nach den jüngsten Wirtschaftsdaten zum Industrievertrauen dominieren immer noch die Abwärtsrisiken für die Konjunktur. Die daraus abgeleitete Haltung der EZB, die Zinsen vorerst nicht zu erhöhen, sollte einem nachhaltigen Renditeanstieg entgegenstehen. Das Risiko besteht derzeit vor allem in den USA darin, dass die FED ungeachtet der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen weiter das Ziel verfolgt, die vorhandene Überschussliquidität „kontrolliert“ abzuschöpfen. Eine damit verbundene weitere Erhöhung der US-Leitzinsen über das derzeit von den Märkten erwartete Maß hinaus könnte sich im weiteren Jahresverlauf negativ auf die aktuell nur mäßige Wirtschaftsentwicklung auswirken. Demgemäß sind wir in Euroland wie in den USA gegenüber der Benchmark gegenwärtig neutral positioniert.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 19,7 Mrd. Euro in 196 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 37,7 Mrd. Euro in 326 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (04/2004). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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