Euroland: Einkaufsmanagerindizes machen Hoffnung
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1. Der Gesamtindex der Einkaufsmanager Eurolands hat sich im März erholt und stieg von 36,2 Punkten auf 37,6 Punkte. Dabei konnten sich sowohl der Index für das verarbeitende Gewerbe (von 33,5 auf 34,0) als auch der für die Dienstleister (von 39,2 auf 40,1) verbessern – ursächlich hierfür waren im Wesentlichen Aufhellungen bei der Beurteilung der Neuaufträge. Dies stellte für die meisten der von Thomson Reuters befragten Konjunkturbeobachter als auch für uns eine positive Überraschung dar (Thomson Reuters- Median für den Gesamtindex: 36,0 Punkte; DekaBank: 34,0 Punkte).
2. Der freie Fall der Einkaufsmanagerindizes, der im Schlussquartal 2008 zu beobachten war, ist damit definitiv im ersten Quartal dieses Jahres gestoppt worden. Weitere Schwächeanfälle sind jedoch wahrscheinlich, da sich die Arbeitsmarktsituation derzeit spürbar verschlechtert. Dementsprechend sank auch der Beschäftigungsindex für die Gesamtwirtschaft auf einen neuen Tiefststand.
3. Dennoch ist bemerkenswert, dass sich gerade der Index für die Neuaufträge im verarbeitenden Gewerbe im März deutlich erholen konnte und somit im Trend seit Jahresbeginn wieder steigt. Hier scheinen sich offensichtlich die französische und vor allem die höhere deutsche Abwrackprämie bemerkbar zu machen. Diese These erscheint plausibel, da die für diesen Monat bereits veröffentlichten regionalen USEinkaufsmanagerindizes („Empire State“, „Philly Fed“) in ihren Details erschreckend schwach waren und gerade die Neuaufträge dort viel schlechter beurteilt wurden als noch im Vormonat. Insofern könnte es nun erstmals seit dem Kollaps der Einkaufsmanagerindizes im letzten Herbst zu einer gewissen Abkoppelung der Entwicklungen dies- und jenseits des Atlantiks gekommen sein.
4. Wirft man einen Blick in die Details der Einkaufsmanager-Umfrage, so fallen zwei weitere Umstände positiv auf: Erstens haben sich die Erwartungen der Dienstleister im März leicht verbessern können (s. Schaubild oben links), zweitens kam es – laut Indizes – zu einem beschleunigten Lagerabbau. Die Erwartungen der Dienstleister sind ein nicht saisonbereinigter Indikator und deshalb nicht ganz einfach zu interpretierten. Zudem befinden sie sich auf historischen Tiefstständen. In obigem Schaubild ist aber an der grünen Linie abzulesen, dass im langjährigen Mittel – also normalerweise – die Erwartungen im März sinken. Ein Lagerabbau ist deshalb wichtig, als zum Jahresschluss 2008 aufgrund der wegbrechenden Orders Lager aufgebaut wurden, die immer noch auf der Produktion lasten. Mit jedem Monat, in dem sie abgebaut werden, schwindet jedoch diese Belastung.
5. Mit den Indizes für Euroland wurden heute auch die nationalen Indikatoren für Deutschland und für Frankreich veröffentlicht. Während in Deutschland jeweils nur leichte Verbesserungen der Einkaufsmanagerindizes registriert werden konnten (verarbeitendes Gewerbe: von 32,1 auf 32,4; Dienstleister: von 41,3 auf 41,7), waren diese in Frankreich ausgeprägt (verarbeitendes Gewerbe: von 34,8 auf 36,3; Dienstleister: von 40,2 auf 42,9). Hieraus könnte gefolgert werden, dass die Abwrackprämien in Frankreich stärker wirken als hierzulande – nicht unplausibel, da die Vorteile der französischen Autobauer bei relativ kleinen Pkw liegen.
6. Die heutigen Daten machen Hoffung, dass eine allmähliche Stabilisierung der Euroland- Konjunktur unterwegs ist. Wir halten für das laufende Quartal an unserer Prognose für die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts von -1,2 % qoq fest (nach -1,5 % qoq im vierten Quartal 2008). Für die Quartale zwei und drei sehen wir weiterhin Schrumpfungen im Vergleich zum Vorquartal. Diese sollten aber in ihrer Stärke spürbar zurückgehen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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