Euroland: Deutschland bemüht sich
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In Euroland ist das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal im Jahresvergleich um 2 Prozent gewachsen und hat damit im Gegensatz zu den USA nicht an Dynamik verloren. Sogar in Deutschland konnte sich das Wachstum nun schon das fünfte Mal in Folge beschleunigen. Hierzulande waren insbesondere die Befürchtungen aufgrund des Ölpreisanstiegs nicht so ausgeprägt wie in den USA. Dennoch haben sowohl der ZEW-Index als auch der ifo-Index leicht nachgegeben. Erstaunlicherweise hat sich beim ifo-Index aber die Einschätzung zur aktuellen Lage weiter verbessert; der Rückgang des Gesamtindex resultierte aus der verschlechterten Erwartungskomponente. Erfreulich war auch, dass sich die in den letzten Wochen in Gang gekommenen Reformbemühungen auf Unternehmensebene fortsetz ten. Allerdings zeigt die aufgebrachte Stimmung um Hartz IV, dass sachliche Diskussionen in Deutschland nur schwer zu führen sind. Der Inflationsdruck hat sich trotz der hohen Rohölpreise nicht verstärkt. Insgesamt gehen wir für Euroland von einer weiterhin moderaten und exportgestützten Konjunkturerholung aus, die aber noch keinen Handlungsbedarf für die EZB zur Folge hat.
Bewertung weiter attraktiv
Von seinen Höchstständen hat sich der Ölpreis wieder deutlich abgeschwächt und stellt gegenwärtig eine Unterstützung für den Aktienmarkt dar. Trotzdem hält die im März begonnene Konsolidierungsphase weiter an, was wir langfristig als gesunde Entwicklung betrachten.
Für das dritte Quartal rechnen wir damit, dass die gegenwärtige Trading-Range nach oben durchbrochen wird, obwohl die Risiken im letzten Monat zugenommen haben. Die technischen Trendindikatoren liefern zwar noch keine klaren Einstiegssignale, haben aber ihre Bodenbildungsphase abgeschlossen und sollten bei leicht steigenden Kursen wieder Kaufsignale generieren. Auch der Pessimismus der Anleger spricht dafür, dass die Risiken bereits erheblich in den momentanen Kursen eskomptiert sind und eher Überraschungen nach oben zu erwarten sind. Zudem sorgt auch das weiter moderate Zinsniveau für ein positives Aktienumfeld.
Neben dem besonderen Zyklus in US-Wahljahren, der für ein positives zweites Halbjahr am amerikanischen Aktienmarkt spricht und sich auch positiv auf die Börsen in Euroland auswirken sollte, deuten auch die attraktiven Bewertungsindikatoren auf steigende Kurse. Für besonders aussichtsreich halten wir dabei nach wie vor die Versicherungsaktien. Übergewichtet bleiben wir zudem in Technologie- und Wachstumswerten, deren positive Wachstumsaussichten in den Ergebnissen bestätigt wurden sowie in zyklischen Werten, die von den weiter gut erwarteten Konjunkturdaten profitieren sollten.
Kein signifikanter Zinsanstieg zu erwarten
Im Sog der US-Renditen haben sich auch die Renditen in Euroland nach dem Anstieg auf 4,5% im Mai im August wieder bis auf 4,05% abgeschwächt, obwohl die konjunkturellen Entwicklungen in Euroland in der letzten Zeit durchaus passabel waren. Auslöser hierfür waren eher eine Reihe von enttäuschenden US-Konjunkturdaten und insbesondere rasant steigende Ölpreise, die den Aufschwung in den USA wieder etwas in Frage gestellt haben. Trotz unserer Einschätzung einer anhaltenden Konjunkturerholung in Euroland erwarten wir aufgrund der gegenwärtig hohen Verunsicherung der Märkte und der abwartenden Haltung der EZB auf kurze Sicht keinen signifikanten Anstieg der Zinsen. Unsere Positionierung ist deshalb genau wie in den USA gegenüber der Benchmark gegenwärtig neutral.
Quelle: Activest
Activest, die Investmentgruppe der HypoVereinsbank, entstand durch Zusammenlegung der Activest Institutional Investmentgesellschaft mbH und Activest Investmentgesellschaft mbH zum 01. Juli 2002. Zusammen mit der Activest Luxembourg S.A. werden mehr als 18,4 Mrd. Euro in 164 Publikumsfonds für Privatkunden und rund 30,8 Mrd. Euro in 345 Spezialfonds für institutionelle Anleger verwaltet (12/2002). Damit zählt die Gesellschaft zu den größten und erfahrensten Kapitalanlagegesellschaften in Deutschland und kann auf eine mehr als dreizehnjährige Erfahrung im Publikumsfondsbereich und einundvierzigjährige Erfahrung in der institutionellen Vermögensverwaltung zurückgreifen.
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