Eurokrise im Überblick: Spekulationen um spanischen Hilferuf!
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Wochenende, 2./3. Juni:
Griechenland: Das Bündnis der radikalen Linken Syriza kündigt ein Ende des Sparkurses und der Privatisierungen an, sollte die Partei nach der Wahl in zwei Wochen in Athen an die Regierung kommen.
Silvio Berlusconi fordert einen Austritt Italiens aus dem Euro, sollte die EZB nicht anfangen die "Notenpresse anzuwerfen".
Bundeskanzlerin Merkel spricht sich für eine Ausweitung des Klagerechts gegen EU-Defizitsünder aus.
Spaniens Ministerpräsident Mariano Rajoy: "Wir sind nicht auf Rosen gebettet, aber wir befinden uns auch nicht am Vorabend der Apokalypse".
Medienberichten zufolge drängt die Bundesregierung Spanien zur Flucht unter den EU-Rettungsschirm EFSF. Madrid will die Krise aber weiterhin aus eigener Kraft lösen.
Bundeskanzlerin Merkel will die Sparziele im Rahmen der Schuldenbremse bereits zwei Jahre früher erreichen. "Wir werden zeigen können, dass [...] wir das strukturelle Defizit auf 0,35 Prozent senken können, nicht erst zum 1.1.2016, sondern schon zum 1.1.2014."
Montag, 4. Juni:
Die BaFin drängt auf eine zügige Kontrolle der Schattenbanken. Blieben beispielsweise Hedge-Fonds weiterhin unreguliert, könnten neue Risiken entstehen, "die zu einer Gefahr für die Stabilität des gesamten Finanzsystems" werden könnten, warnt die Chefin der Behörde, Elke König, im Handelsblatt-Interview.
Deutsche Banken wehren sich gegen eine Bankenunion. Insbesondere die Pläne, Sparguthaben durch einen paneuropäischen Sicherungsfonds zu garantieren, stoßen laut FTD auf Widerstand.
Nach dem Willen der EU-Kommission sollten die EU-Länder Krisenfonds für die Restrukturierung und Abwicklung von Banken einrichten. Finanziert werden soll diese laut FAZ durch nationale Bankenabgaben.
Joschka Fischer in der SZ: "Europa steht heute am Abgrund und wird in eben diesen in den kommenden Monaten hineinfallen, wenn jetzt nicht Deutschland und Frankreich gemeinsam das Steuer herumreißen und den Mut zu einer Fiskalunion und politischen Union der Euro-Gruppe aufbringen."
Frankreichs neuer Finanzminister Pierre Moscovici spricht sich für eine Bankenrettung durch den ESM aus.
Kreise: China erarbeitet Pläne für den Fall eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone. Diese könnten Maßnahmen zur Begrenzung von Kapitalflüssen und zur Stabilisierung des Yuan enthalten, heißt es bei Reuters.
Portugal stützt drei Banken des Landes mit 6,6 Milliarden Euro. Die Mittel stammen aus einem von der EU bewilligten Hilfspaket in Höhe von 78 Milliarden Euro. 12 Milliarden davon sind für die Unterstützung des Bankensystems vorgesehen.
Spanien schließt EU-Hilfen erstmals nicht mehr aus. "Ein solches Szenario wäre ein Rückschlag, aber man darf es nicht ausschließen", sagte der außenpolitische Fraktionssprecher der Volkspartei (PP) im Madrider Parlament, José María Beneyto.
Zypern könnte schon bald unter den Rettungsschirm schlüpfen. Schon in den nächsten Wochen könnte die Regierung in Nikosia einen Antrag auf Unterstützung in Brüssel stellen, erfuhr die dpa aus Kreisen des Finanzministeriums. Nach Einschätzung der EU-Kommission wird Zypern keine Finanzhilfen benötigen.
Troika gibt grünes Licht für die nächste Milliardentranche aus dem Hilfspaket für Portugal. Es seien alle von EU und IWF geprüften Ziele erreicht worden.
EU-Währungskommissar Rehn: Um die Schuldenkrise zu entschärfen, muss die enge Beziehung zwischen Banken und Staaten sowie den Staatsschulden aufgebrochen werden.
EZB-Ratsmitglied Nowotny: Der EFSF ist temporär +++ Griechenland muss in jedem Fall Strukturreformen durchführen +++ Irland ist ein positives Beispiel für die Anwendung des EFSF, Griechenland leider nicht.
Bundeskanzlerin Merkel: Europa braucht baldige Antworten bezüglich einer politischen Union.
Laut Ray Dalio´s Bridgewater Fonds ist auch der kombinierte Rettungsschirm aus EFSF und ESM, mit etwas mehr als 750 Milliarden Euro an Umfang, nicht in der Lage, den Kapitalbedarf der Krisenstaaten zu schließen. Dieser liege bei rund 1,5 Billionen Euro, wenn man Italien und Spanien in die Berechnung miteinbezieht.
Laut S&P beträgt die Wahrscheinlichkeit eines Austritts Griechenlands aus der Eurozone in den kommenden Monaten nach der Wahl am 17.Juni rund ein Drittel.
Laut einem Sprecher des Weißen Hauses in Washington bezweifeln die Märkte, dass die unternommenen Schritte von Europa ausreichend sind, um die Krise zu bewältigen.
EZB-Direktoriumsmitglied Coeure: Die Eurozone lässt Stabilität sowie Zuversicht vermissen +++ Die Frage ist, ob der politische Wille zur Unterstützung des Euros vorhanden ist.
Nach Einschätzung von Banco Santander benötigen die spanischen Banken Kapital in Höhe von rund 40 Milliarden Euro.
Laut China Daily bereitet sich China auf den Exit eines europäischen Landes aus der Währungsunion vor.
EZB-Direktoriumsmitglied Coeure: Den Banken muss der direkte Zugang zu den Rettungsschirmen EFSF und ESM erlaubt werden +++ Die Wiederherstellung von Vertrauen in die Banken ist eine Grundvoraussetzung für die Kreditvergabe.
Laut dem Chef des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, sollte die Bundesregierung die Mittel des europäischen Rettungsschirm ESM dazu nutzen systemrelevante Banken im Euroraum direkt zu unterstützen, anstatt den Umweg über die Länder zu gehen. Das wäre wirkungsvoller und günstiger.
Der frühere Hedgefonds-Manager Raoul Pal prognostiziert das Ende des Finanzsystems bis spätestens 2013. Bis zum Kollaps der ersten, wirklich wichtigen Bank, sei es nicht mehr weit, heißt es in einer Präsentation. Da es kaum noch Spielraum für staatliche Rettungspakete gebe, bedeute die Insolvenz einer Bank schon fast den Bankrott des ganzen europäischen Bankensystems.
Dienstag, 5. Juni:
Laut Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble muss überlegt werden, wie die Fiskalunion als "nächster Schritt" erreicht werden kann. Bisher fehle der Währungsunion die Übereinstimmung zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik, sagte er dem "Handelsblatt".
Rheinische Post: Die Bundesregierung will noch vor der Sommerpause ein Wachstumspaket beschließen, das eine finanzielle Beteiligung der Finanzmärkte an den Kosten der Krise vorsieht.
Nach Einschätzung von Banco Santander benötigen die spanischen Banken zusätzliches Kapital in Höhe von 40 Milliarden Euro. Experten der Bundesregierung rechnen mit 50-90 Milliarden Euro.
Jürgen Kröger, EU-Kommissionsdirektor für Portugal: Es wird nicht einfach für Portugal, im kommenden Jahr an die Kapitalmärkte zurückkehren zu können.
Spaniens Finanzminister: Finanzbedarf zur Rekapitalisierung der Banken des Landes ist "kein großer Betrag".
Spaniens Finanzminister: Weder Deutschland noch Frankreich haben Spanien gebeten, internationale Hilfen zu beantragen.
Spanien räumt Probleme bei der Refinanzierung über die Finanzmärkte ein. Die Märkte seien zu den derzeitigen Finanzierungskosten de facto für Spanien nicht mehr zugänglich, sagte Finanzminister Cristobal Montoro laut Reuters in einem Radiointerview.
BaFin: 3-Jahrestender der EZB haben Zeit gekauft. Diese müssen die Banken und Regierungen nun nutzen, um die Probleme zu lösen und Vertrauen zu schaffen +++ Situation in Spanien und Portugal nicht mit der in Griechenland vergleichbar. Entwicklung wird aber genau beobachtet.
BaFin: Deutsche Banken sind auf alle möglichen Szenarien vorbereitet +++ Das Exposure der deutschen Banken in den Peripheriestaaten ist der BaFin bekannt +++ Exposure deutscher Banken in Griechenland begrenzt. Sie könnten eine Pleite des Landes verkraften. +++ Deutsches Bankensystem ist robust, kann sich den Auswirkungen des finanziellen Umfelds aber nicht komplett entziehen.
Spanien: Haushaltsminister Christobal Montoro schürt neue Sorgen. Spanien sei für eine EU-Rettung zu groß, sagte er in einem Radio-Interview. Ein umfassendes Rettungspaket sei daher technisch nicht möglich. Gleichzeitig spricht er sich für eine raschere Unterstützung des Landes durch die EU aus.
Unionsfraktionschef Volker Kauder schließt direkte Hilfen der Euro-Rettungsfonds an Banken aus.
Nach Angaben der EU-Kommission sind sich Barroso und Merkel in den wesentlichen Fragen des Euro-Krisenmanagements einig.
Bei künftigen Bankenkriesen plant die EU Mehrbelastungen für Aktionäre und Gläubiger. Der Steuerzahler soll dadurch entlastet werden.
Spaniens Ministerpräsident Rajoy: Spanien ist in "extremen Schwierigkeiten".
EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen: Es sollte eine Versicherung für die Einlagensicherungsfonds der gesamten Euro-Zone geschaffen werden +++ Die 25 größten Banken in der EU sollten unter Aufsicht gestellt werden.
Regierungssprecher: Es besteht eine "ernsthafte" Gefahr, dass Zypern Finanzhilfen der EU benötigen wird.
Spaniens Ministerpräsident Rajoy spricht sich erstmals offen für Eurobonds aus.
Medienbericht: Der EFSF bereitet Notfall-Kredite für Spanien vor +++ Kreise: Spanien könnte noch vor Mitte Juni vorbeugende Kreditlinien erhalten, um dann im Falle von weiteren Schwierigkeiten Hilfen zur Verfügung zu bekommen.
Mittwoch, 6. Juni:
FDP lehnt Pläne für eine Bankenunion ab. "Die Bankenunion ist eine neue und zugegebenermaßen kreative Möglichkeit, die deutsche Bonität anzuzapfen", sagte Christian Lindner dem "Handelsblatt". Solche Umverteilungsmodelle kämen für die FDP nicht in Betracht.
Moody's stuft sieben deutsche Banken wegen der Zuspitzung der Eurokrise um jeweils eine Stufe ab. Betroffen sind die Commerzbank, DekaBank, DZ Bank, LBBW, Nord/LB, Helaba und UniCredit Bank AG.
Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung wird auf europäischer Ebene darüber verhandelt, ob Geld aus dem Euro-Schutzschirm direkt an den spanischen Bankenrettungsfonds (Frob) gezahlt werden kann. Im Gegenzug müsste die Regierung in Madrid zusagen, die zugrunde liegenden Probleme im Finanzsektor zu beseitigen.
S&P hält die bei einem möglichen Euro-Austritt Griechenlands auf die EZB zukommenden Abschreibungen über 100 Milliarden Euro aus dem Target-2-System und Verluste von weiteren 50 Milliarden Euro aus Staatsanleihen für absorbierbar. Schließlich benötige eine Notenbank kein Eigenkapital, sagte S&P-Analyst Moritz Kraemer der "Börsen-Zeitung".
Laut FAZ haben die drei Koalitionsparteien CDU, CSU und FDP Unterhändler beauftragt, ein Modell zu entwickeln, wie die Finanzmärkte an den Kosten der Finanzkrise beteiligt werden könnten. Es soll sich um eine umfassende Besteuerung aller Finanzgeschäfte handeln.
Der Bundesrechnungshof betrachtet die Höhe der Neuverschuldung und des Schuldenstands Deutschlands weiterhin mit Sorge. Er fordert die Bundesregierung daher auf, die derzeit noch günstigen gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu nutzen, um den Defizitabbau stärker voranzutreiben.
Der französische Finanzminister spricht sich für eine direkte Rekapitalisierung der Banken durch die Euro-Rettungsfonds EFSF und ESM aus. Spanien befürworte dies ebenfalls.
EU-Binnenmarktkommissar Barnier: Direkte Rekapitalisierung der spanischen Banken sollte für die Zukunft in Betracht gezogen werden.
Nach Angaben des französischen Finanzministers Moscovici gibt es in Europa einen breiten Konsens über Projektbonds, eine Erhöhung des EIB-Kapitals und einen besseren Einsatz von Strukturfonds.
Spanischer Wirtschaftsminister Luis De Guindos: "Es gibt keinerlei Gespräche über einen Notfallrettungsplan für die Banken". Es werde jedoch ein längerfristiger Plan zur Sanierung des spanischen Bankensektors vorbereitet.
Medienbericht: Im Gegenzug für Kapitalhilfen will die spanische Regierung die Regeln für die Banken erneut verschärfen. Die Institute sollen zusätzliche Rückstellungen für ihre ausgegebenen Kredite bilden, damit sie für Kreditausfälle gerüstet sind.
Bankenverbands-Hauptgeschäftsführer Kemmer: Spanien sollte schnell EU-Hilfen beantragen. Das Geld werde benötigt um die Banken zu rekapitalisieren.
Deutscher Regierungssprecher: Wenn die Zahlen zur Lage der spanischen Banken vorliegen wird die spanische Regierung eine Entscheidung treffen.
Nach Ansicht von Unions-Fraktionschef Kauder sollte Spanien wegen der Probleme bei den Banken unter den Rettungsschirmen schlüpfen. Nach den aktuell geltenden Regeln des EFSF sieht er keine Möglichkeit, Gelder direkt in einen Fonds der Banken einzuzahlen. Es müsse schon das ganze Land einen Hilfsantrag stellen, sagte er in der ARD.
Laut Reuters könnten die Hilfen für das angeschlagene spanische Institut Bankia kleiner ausfallen als geplant. Die Summe könnte mit 19 Milliarden Euro zu hoch veranschlagt worden sein, heißt es unter Berufung auf Insider.
Handelsblatt: Nach einem Richtlinienentwurf von EU-Binnenmarktkommissar Barnier sollen Banken und ihre Aktionäre künftig selbst für die aus einer Schieflage entstehenden Verluste geradestehen. Die Steuerzahler sollen so weit wie möglich geschont werden. Zudem will er sicherstellen, dass die Schieflage einer Bank nicht mehr das ganze Finanzsystem gefährdet.
Großbritannien will das Geld der Sparer. Finanzminister George Osborne wolle die Kleinanleger davon überzeugen, zumindest einen Teil ihrer Ersparnisse in neue staatliche "Wachstums-Bonds" umzuschichten, berichtet die Zeitung "The Independent". Als Anreiz könnten Steuervergünstigungen dienen. Die Mittel sollen für Infrastrukturprojekte verwendet werden.
HWWI-Chef Thomas Straubhaar spricht sich für eine unbegrenzte Haftung der Euroländer für alle Partnerstaaten aus. Die Haftungssummen der Rettungsschirme EFSF und ESM reichten nicht aus, um etwa Italien oder Spanien zu retten, begründete Straubhaar gegenüber "Focus Online" seinen Vorschlag.
EZB-Präsident Draghi: Der ESM-Vertrag verbietet derzeit eine direkte Rekapitalisierung von Banken. Unter gewissen Umständen könnte es gut sein, wenn der ESM Banken rekapitalisieren könnte. Dies birgt jedoch auch Risiken.
EZB verlängert ein wichtiges Element ihrer Krisenpolitik. Die sogenannte Vollzuteilung, über die sich die Geschäftsbanken so viel Zentralbankgeld wie nötig beschaffen können, wird bis mindestens Anfang 2013 fortgeführt. Außerdem will die EZB weiterhin Geschäfte mit ein- und dreimonatiger Laufzeit anbieten.
Zockerei mit dem Euro-Verfall. Marktgerüchten zufolge schließen Spekulanten hohe Wetten auf einen Zusammenbruch der Eurozone ab.
Donnerstag, 7. Juni:
Umfrage: 31 Prozent der Bundesbürger haben kein oder kaum mehr Vertrauen in die Stabilität des Euro.
Nach Ansicht des finnischen Ministerpräsidenten Jyrki Katainen kann Spanien auch ohne Rettungspaket auskommen. Dafür müssten die in Schieflage geratenen Banken aber schnell rekapitalisiert werden.
Griechenland: Die Öffentlichen Einnahmen sind im Mai um rund 10 Prozent gesunken.
Medienbericht: Nach Einschätzung des IWF braucht der spanische Bankensektor frisches Kapital in Höhe von 40 bis 80 Milliarden Euro.
IIF-Präsident Douglas Flint: Die Herausforderungen in der europäischen Schuldenkrise sind immens. Die Finanzbranche sei aber bereit, gemeinsam mit der Politik an einer Lösung zu arbeiten.
Unzufriedenheit mit dem Euro wächst. Nach einer aktuellen Umfrage sind 55 Prozent der Bürger der Meinung, Deutschland hätte besser die D-Mark behalten. 78 Prozent der Deutschen glauben, dass der schlimmste Teil der Krise noch bevorsteht.
Die Schuldenkrise erschwert Europas Banken zusehends die Refinanzierung über den Verkauf von Anleihen. Insbesondere spanische Kreditinstitute haben derzeit quasi keinen Marktzugang, wie die FTD berichtet.
Spanien platziert Anleihen im Gesamtvolumen von 2,074 Milliarden Euro und übertrifft damit den anvisierten Wert von 1 bis 2 Milliarden Euro. Das Land muss aber deutlich tiefer in die Tasche greifen als zuletzt. Die Rendite der 10-jährigen Papiere stieg auf 6,044 Prozent (zuletzt: 5,743 Prozent).
Wall Street Journal: Chinesischer Staatsfonds sieht ein steigendes Risiko eines Auseinanderbrechens der Eurozone und fährt daher sein Engagement in Aktien und Staatsanleihen aus Europa zurück. Der Fonds würde nach eigenen Angaben wahrscheinlich auch keine Eurobonds kaufen. Das Risiko sei zu groß, heißt es.
Griechische Banken verzeichneten im Mai Liquiditätsabflüsse in Höhe von 5-6 Milliarden Euro.
Nach Angaben der EU sind direkte Hilfen des EFSF und ESM an Banken nicht möglich +++ Derzeit gibt es keine EU-Pläne für eine Rettung der spanischen Banken.
Italiens Premier Monti: Italien hat die Schwierigkeiten noch nicht überwunden.
Fed-Chef Bernanke: Eurokrise stellt ein signifikantes Risiko für die US-Wirtschaft dar +++ Die Fed ist bereit, Maßnahmen zum Schutz des Finanzsystems zu ergreifen +++ Die EU muss vorraussichtlich weitere Schritte unternehmen um die Banken zu stabilisieren und die Unsicherheit am Markt zu überwinden.
Spaniens Ministerpräsident Rajoy: Wie hoch die Summe für die Rekapitalisierung der Banken ist, wird erst nach abgeschlossener Überprüfung klar sein +++ Warten Überprüfung ab, bevor nähere Angaben zum Kapitalbedarf gemacht werden +++ Sobald wir die Summe kennen, werden wir Gespräche mit der EU vorantreiben.
Fitch stuft Spanien um drei Stufen von "A" auf "BBB" ab. Ausblick weiter negativ +++ Spanien verdient trotz der hohen Arbeitslosigkeit weiter ein "Investment-Grade" Rating, aufgrund des hohen Vermögens, der diversifizierten Wirtschaft sowie der politischen und sozialen Stabilität.
Nach Einschätzung von Fitch benötigen die spanischen Banken bis zu 100 Milliarden Euro - das entspricht 9 Prozent des jährlichen BIP.
Eurogruppenchef Juncker: Es ist noch zu früh, um den Mittelbedarf der spanischen Banken zu kennen +++ Spanien würde Hilfe erhalten, wenn es sie anfordern würde.
Laut dem irischen Finanzminister Noonan benötigt das Land auch in Zukunft keine weiteren Hilfen.
Kreise: Die Europäische Kommission setzt Griechenland unter Druck, einige Banken abzuwickeln +++ Die griechische Atebank könnte sich unter den Instituten befinden, von denen die EU-Kommission angeblich fordert, dass sie abgewickelt werden sollen +++ Laut dem griechischen Finanzministerium sind die Gerüchte über eine Abwicklung des Institut Atebank haltlos.
Laut Megan Greene, Roubini Global Economics haben die spanischen Banken einen Kapitalbedarf von rund 250 Milliarden Euro. JPMorgan rechnet, dass für die Rettung der Banken mehr als 350 Milliarden Euro benötigt werden und RBS veranschlagt dafür sogar bis zu 450 Milliarden Euro, wie aus einem Artikel des britischen Telegraph hervorgeht.
Simon Derrick von BNY Mellon bezweifelt, dass für die Bankenrettung in Spanien genügend Mittel zur Verfügung stehen und betont, dass es auf diesem Krisen-Niveau keine halben Sachen mehr geben darf.
Freitag, 8. Juni:
Nach den Worten von Nikos Lekkas, Chef der griechischen Steuerfahndungsbehörde, erreicht die Steuerflucht in Griechenland 12-15 Prozent des Bruttosozialprodukts. Das seien 40-45 Milliarden Euro im Jahr, sagte er der "Welt". Wenn davon nur die Hälfte eingetrieben werden könnte, wären die Probleme des Landes gelöst.
Süddeutsche Zeitung: Stiftung Familienunternehmen fordert den Bundestag auf, den ESM "in der vorliegenden Fassung nicht passieren zu lassen". Mit dem ESM würden weiteres Kapital und Garantien in der Höhe von 700 Milliarden Euro eingesetzt, ohne dass die deutschen Interessen ausreichend berücksichtigt wären, so das Argument.
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle geht auf Distanz zur Kanzlerin: "Eine Politische Union ist als Zukunftsziel wünschenswert. Bei der Gestaltung müssen wir aber beachten, dass der Verzicht auf Souveränitätsrechte immer eine demokratische Legitimation braucht. Eine Politische Union ohne Bürger wäre auf Sand gebaut", sagte er dem "Handelsblatt".
IW-Direktor Michael Hüther dämpft die Erwartungen an eine Politische Union. Die Wirkung werde "grob überschätzt", sagte er der "Börsen-Zeitung". Das meiste sei verfassungspolitisch ohnehin längst ausgereizt.
Nach Informationen von "Welt Online" könnte der Kapitalbedarf spanischer Banken geringer ausfallen als befürchtet. In dem bislang unveröffentlichten Bericht des IWF werde der Bedarf mit weniger als 50 Milliarden Euro veranschlagt, heißt es. In Berlin in Brüssel sei man bislang von 50-100 Milliarden Euro ausgegangen.
Kreise: Spanien beantragt am Samstag Finanzhilfen beim EFSF für seine Banken +++ Eurogruppe wird bei einer Telefonkonferenz am Samstag die Details besprechen. Spanische Regierung kommentiert Meldungen über einen möglichen Antrag auf Finanzhilfen am Wochenende nicht.
EZB-Ratsmitglied Nowotny: EZB müsste eventuell (mit einer Zinssenkung) reagieren, wenn sich die Abwärtsrisiken für das Wachstum verfestigen +++ Wiederbelebung des Anleihe-Kaufprogramms oder ein weiterer Langfrist-Tender für die Banken derzeit nicht am Horizont.
Italienische Banken hielten Ende April Staatsanleihen des Landes in Höhe von 294,4 Milliarden Euro - 4 Milliarden Euro mehr als ein Monat zuvor.
Dexia braucht nach Angaben des Konzernchefs Garantien in Höhe von 90 Milliarden Euro.
Nach Angaben der EU-Kommission sind angemessene Instrumente verfügbar, falls Spanien einen Antrag auf Finanzhilfen stellt.
Brüssel entgegnet Gerüchten um mögliches Treffen der Euro-Finanzminister am Wochenende: Eurogruppenchef Juncker hat wegen der Krise der spanischen Banken bisher keine Sondersitzung einberufen.
Zustimmung der Bundesländer zum europäischen Fiskalpakt weiter fraglich +++ SPD und Grünen pochen auf strengere Vorgaben beim Schuldenabbau.
Target-Forderungen der Bundesbank sind im Mai laut ifo-Institut um 55 Milliarden Euro auf 699 Milliarden Euro gestiegen.
Spanische Regierung will erreichen, dass Gelder aus EU-Strukturprogrammen für die Bankenhilfe angerechnet werden können +++ Auflagen für EU-Hilfen sollen so möglichst gering bleiben.
Spanische Regierung weist Gerüchte zurück, wonach bereits entschieden sei, unmittelbar Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm für seine kriselnden Banken zu beantragen.
Marktgerücht: Spanien wird vor der Eröffnung der Märkte am Montag ein formales Gesuch für eine Bankenrettung einreichen.
Spanien: JPMorgan bezweifelt stark, dass die Hilfsgelder die Situation von Spanien verbessern werden und nennt drei Gründe: Bisherige Investoren werden wohl nachrangig behandelt, die Maßnahmen machen deutlich dass das Land nicht in der Lage ist sich selbst zu helfen und die angesammelten Verluste der Banken treten offen zu Tage - ein Umstand den Spanien bisher versucht hat zu vermeiden.
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