Eurokrise im Überblick: Spanien gründet Bad Bank!
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Wochenende, 25./26. August:
Italiens Wirtschaftsminister Grilli rechnet mit einem BIP-Rückgang für 2012 von 2,1 Prozent, wie die Zeitung "Corriere della Sera“ berichtet. „Für 2013 stehen die Zeichen auf Stagnation", so Grilli. Zuvor prognostizierte Rom für 2012 einen BIP-Rückgang von 1,2 Prozent.
Bundesbankpräsident Weidmann kritisiert EZB-Pläne zum Kauf von Staatsanleihen. Dies sei "zu nah an einer Staatsfinanzierung durch die Notenpresse", sagte Weidmann dem "Spiegel". "In Demokratien sollten über eine so umfassende Vergemeinschaftung von Risiken die Parlamente entscheiden und nicht die Zentralbanken." "Wir sollten die Gefahr nicht unterschätzen, dass Notenbankfinanzierung süchtig machen kann wie eine Droge."
CSU-Generalsekretär Dobrindt kritisiert EZB-Präsident Draghis Vorschlag zur Einführung einer Zinsobergrenze beim Aufkauf von Staatsanleihen aus Krisenländern scharf.„Mit solchen Vorschlägen ist Draghi auf dem besten Weg, in das Geschichtsbuch als der Falschmünzer Europas einzugehen", so Dobrindt zur "Bild am Sonntag".
Frankreich: Präsident Hollandes Popularität bricht ein. Laut einer Ifop-Umfrage ist das Vertrauen der Landsleute in seine Arbeit von 61 Prozent im Mai auf 54 Prozent im August gesunken.
Deutsche Banken und Industriekonzerne bereiten sich verstärkt auf Zerbrechen der Euro-Zone vor. „Rund ein Drittel der Führungskräfte in deutschen Unternehmen hält es für wahrscheinlich, dass der Euro in einen Nord-Euro und einen Süd-Euro zerfallen könnte", so Boston Consulting Group-Partner Alexander Roos zur "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Bundeswirtschaftsminister Rösler lehnt Entgegenkommen an Griechenland strikt ab.„Die Forderung der Griechen, ein halbes oder gar zwei Jahre nachzugeben, kann schon deswegen nicht funktionieren, weil es nicht nur eine Frage der Zeit ist", so Rösler im ZDF-Interview. "Sondern jeder muss wissen: Zeit bedeutet immer auch Geld."
Österreich: Bundeskanzler Faymann (SPÖ) will Griechenland mehr Zeit für die Umsetzung der Einsparungen und Reformen zugestehen.„Das kann ein Aufschub von zwei oder drei Jahren sein - das sollen die Experten entscheiden“, so Faymann gegenüber "Österreich".
Bundeskanzlerin Merkel fordert von der CSU Mäßigung in der Griechenland-Debatte. „Europa ist in einer entscheidenden Phase. Deshalb glaube ich schon, wir sollten alle unsere Worte wägen. Wir haben füreinander in Europa Verantwortung", mahnte sie im ARD-Interview.
Bundeskanzlerin Merkel stärkt Bundesbankchef Weidmann den Rücken. „Ich bin dafür, dass er möglichst viel Einfluss innerhalb der Europäischen Zentralbank hat", so Merkel im "Bericht aus Berlin".
Montag, 27. August 2012
CSU-Vize-Landesgruppenchef Max Straubinger hat die Forderungen von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt nach einem Griechenland-Austritt als "provinzielles Gemeckere" bezeichnet. "Es ist ein Stück aus Absurdistan, zu glauben, dass Griechenland mit der Drachme schneller auf die Füße kommt", sagte Dobrindt der "Passauer Neuen Presse".
Der Troika-Bericht zu Griechenland wird wohl erst im Oktober und nicht im September veröffentlicht, berichtet die "Rheinische Post".
Niederlande: Premierminister Mark Rutte lehnt weitere Griechenland-Hilfen ab. "Wir haben zwei Mal geholfen und jetzt liegt es an den Griechen zu zeigen, dass sie im Euro bleiben wollen."
Spanien will für seine Banken Finanzhilfen von rund €60 Mrd in Anspruch nehmen, berichtet die "New York Times".
SPD-Parlamentsgeschäftsführer Thomas Oppermann kritisiert die Griechenland-Äußerungen von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt scharf. "Die wissen offenbar gar nicht, welcher gigantischer wirtschaftlicher Schaden auch für Deutschland am Ende damit angerichtet werden kann", sagte Oppermann im ARD-Morgenmagazin.
Spanien: Hypothekenkredite sinken im Juni um 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Vormonat war noch ein Rückgang um 32,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet worden.
Unilever-Europa-Chef Jan Zijderveld erwartet einen deutlichen Wohlstandsverlust in Europa. "Die Armut kehrt nach Europa zurück", sagte Zijderveld der "Financial Times Deutschland".
Schweizerische Nationalbank: Es gibt keinen Vorschlag für die Aktivierung eines Kapitalpuffers.
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle kritisiert die Griechenland-Äußerungen von CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt. "Man muss in der Sache klar sein, darf aber dem europäischen Partner und europäischen Freund Griechenland jetzt auch nicht seine Ehre, sein Selbstwertgefühl völlig wegnehmen", sagte Brüderle im Deutschlandradio Kultur.
FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle sieht keinen Sinn darin, Griechenland mehr Zeit für Reformen zu geben. "Leider hat ja Griechenland vielfach Zusagen nicht gehalten, Vereinbarungen nicht umgesetzt", sagte Brüderle im Deutschlandradio Kultur. "Griechenland muss jetzt liefern."
Spanien revidiert BIP-Wachstum 2011 von +0,7 Prozent auf +0,4 Prozent nach unten.
Regierungssprecher Steffen Seibert: Hauptverantwortung der EZB ist die Währungsstabilität.
Regierungssprecher Steffen Seibert: Die Fertigstellung des Troika-Berichts zu Griechenland ist ein komplizierter Prozess. Kann Veröffentlichungstermin nicht voraussagen.
Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Schäuble (CDU): Deutschland und Frankreich werden eine gemeinsame Arbeitsgruppe bilden, um Vorschläge für Themen wie eine Banken- und Fiskalunion zu erarbeiten.
Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger kritisiert den CSU-Kurs in der Eurokrise. "Herr Seehofer muss klarstellen, dass die CSU nicht gegen Europa Wahlkampf führen wird. Europa ist viel zu wertvoll, als dass es durch populistisches Gequatsche gefährdet werden darf“, sagte Leutheusser-Schnarrenberger der Nachrichtenagentur dpa.
EU-Kommission: Troika-Delegation wird Anfang September nach Griechenland zurückkehren. Es wird einige Wochen dauern, bis der Bericht fertiggestellt ist.
Schäuble: Gemeinsame Arbeitsgruppe mit Frankreich wird sehr eng zusammenarbeiten, "um die anstehenden Entscheidungen bilateral vorzubereiten". Es gehe um Vorschläge für eine Bankenunion, die Stärkung der Fiskal- und Währungsunion sowie Griechenland.
Die Freien Wähler werfen der CSU Scheinheiligkeit in der Schuldenkrise vor. "Es tut mittlerweile körperlich weh, die Verrenkungen der CSU in Eurofragen mit ansehen zu müssen. Generalsekretär Dobrindt schimpft mit Rückendeckung durch Seehofer über die Vergemeinschaftung der Euroschulden und stimmt als Bundestagsabgeordneter gleichzeitig selbst für ESM und Fiskalpakt.“
EU-Kommission: Troika-Bericht über Griechenland wird Ende September oder Anfang Oktober veröffentlicht.
Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos: "Spanien wird zur Rettung der Banken nur rund €60 Mrd benötigen." ("International Herald Tribune")
EZB-Asmussen: "Märkte preisen Auseinanderbrechen der Eurozone ein."
Frankreichs Premier Ayrault: Frankreich wird Wachstumsprognose für 2013 möglicherweise senken.
SNB-Chef Jordan verteidigt die Einführung des Euro-Franken-Mindestkurses vor einem Jahr als „absolut notwendig“. Mögliche Verluste seien "geldpolitisch nicht relevant", so Jordan in einer Sendung des Schweizer Fernsehens. Der Mindestkurs habe eine positive Wirkung gehabt und die Schweizer Wirtschaft stabilisiert.
Dienstag, 28. August 2012
S&P-Europa-Chefanalyst Moritz Kraemer sieht die Wahrscheinlichkeit eines Griechenland-Austritts aus der Eurozone in den kommenden Jahren bei "mehr als einem Drittel". "Nach unserer Einschätzung ist dies aber weder im ökonomischen noch im politischen Interesse des Landes oder Europas“, sagte Kraemer der Börsen-Zeitung. Ein Austritt anderer Länder sei nur vorstellbar, wenn "erhebliche Fehler" im Krisenmanagement gemacht würden.
Spanien revidiert Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal nach unten.Das Bruttoinlandsprodukt brach nach endgültigen Angaben um 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Zunächst war nur ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,0 Prozent gemeldet worden. Auf Quartalssicht schrumpfte die spanische Wirtschaft wie zunächst gemeldet um 0,4 Prozent.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP): Engere europäische Kooperation bei der Wirtschafts- und Fiskalpolitik notwendig.
Eurozone: Geldmenge M3 steigt im Juli um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 3,2 Prozent.
Bundeswirtschaftsminister Philip Rösler (FDP): Vereinbarte Regeln in der Eurozone müssen eingehalten werden.
EZB: Einlagen des Privatsektors bei griechischen Banken sind im Juli um 2 Prozent gestiegen.
EZB: Einlagen des Privatsektors bei spanischen Banken sind im Juli um 5 Prozent gesunken.
Griechenland: In der Nacht wurden zwei Handgranaten gegen eine Filiale der Nationalbank geschleudert +++ Erheblicher Schaden, aber keine Verletzten.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) lehnt eine Schulden-Vergemeinschaftung in Europa weiter ab. "Wir werden eine Schuldenkrise in Europa nicht dadurch bewältigen, indem wir Schuldenmachen erleichtern oder indem Deutschland gewissermaßen gesamtschuldnerisch die Haftung für alle Schulden in Europa übernimmt", sagte Westerwelle in Berlin.
Spanien nimmt mit Auktion von Geldmarktpapieren insgesamt €3,6 Mrd auf. Maximalziel von €3,5 Mrd damit überschritten.Im Einzelnen platziertSpanien ein 3-monatiges Geldmarktpapier im Volumen von €1,67 Mrd. Rendite sinkt deutlich auf 0,946 Prozent (zuvor: 2,434 Prozent). Überzeichnung 3,4 (zuvor: 2,9). Spanien platziert außerdem ein 6-monatiges Geldmarktpapier im Volumen von €1,93 Mrd. Rendite sinkt deutlich auf 2,026 Prozent (zuvor: 3,691 Prozent). Überzeichnung 2,2 (zuvor: 3,0).
Österreichische Finanzministerin Maria Fekter schließt eine zeitliche Streckung der griechischen Sparauflagen nicht aus. "Wenn die Griechen nicht mehr Geld brauchen, sondern nur mehr Zeit für eine Gesamtreform mit klarem Konzept, dann können wir darüber diskutieren", sagte Fekter der Tageszeitung "Die Presse". Ein Griechenland-Austritt würde Kosten für den Steuerzahler verursachen.
Italien platziert Nullkuponanleihe mit Laufzeit Mai 2014 im Volumen von €3 Mrd. Rendite sinkt deutlich auf 3,064 Prozent (zuvor: 4,86 Prozent). Überzeichnung 1,952 (zuvor: 1,78).
EZB-Präsident Mario Draghi wird nicht am jährlichen Symposium der US-Notenbank in Jackson Hole teilnehmen, so ein Sprecher. Grund sei die hohe Arbeitsbelastung in den kommenden Tagen.
Linkiesta: Finnische Beamte sind in Italien eingetroffen, um zu besprechen, welche Sicherheitsleistungen Italien im Falle eines EFSF-/ESM-Hilfsantrags stellen würde.
Griechenland: Pasok-Chef Evangelos Venizelos kritisiert Forderungen aus Deutschland nach einem Euro-Austritt seines Landes. "Einige, die es für richtig halten, Druck pädagogischer Art auf Griechenland auszuüben, müssen wissen, dass sie mit diesen Kunststücken die Eurozone kastrieren", sagte Venizelos. "Unsere europäischen Partner und unsere deutschen Freunde haben uns kein Geld geschenkt und verlieren auch kein Geld. Der einzige Weg Geld zu verlieren, ist nur nach einem Austritt Griechenlands aus dem Euro."
Die griechische Regierung plant die Schaffung von Sonderwirtschaftszonen um die Konjunktur anzukurbeln.
EZB: Die Einlagen spanischer Privatkunden und Unternehmen bei den Banken des Landes sind im Juli um €74 Mrd auf €1,5086 Bio zurückgegangen.
Die Region Katalonien bittet Spanien offiziell um Finanzhilfen.
Spaniens Premier Rahoy: Die Spreads europäischer Staatsanleihen sind weiterhin inakzeptabel +++ Es gibt keine Gespräche für ein volles spanisches Rettungspaket +++ Katalonien kann die nötige Liquidität nicht aufbringen um für die eigenen Schulden aufzukommen.
Fitch senkt das Rating von sieben italienischen Banken.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt Spekulationen über die Zukunft Griechenlands ab: "Wir werden zunächst den Bericht der Troika abwarten."
Griechenland: Das neue Sparpaket ist nach Regierungsangaben fertig. "Das Sparprogramm steht. Wir haben uns geeinigt", so der griechische Finanzminister Stournaras nach einem Treffen mit dem griechischen Regierungschef Samaras. Das Sparpaket muss noch von einer Gruppe internationaler Kontrolleure der Geldgeberstaaten genehmigt werden. Sie soll am 5. September ihre Arbeit in Athen aufnehmen. Es wird erwartet, dass die Kontrolleure noch viele Änderungen auch mehr Einsparungen verlangen werden.
Griechenland: Die Löhne der Beamten sollen um €1 Mrd gekürzt werden. Um €1 Mrd sollen die Einkommen der Angestellten von Unternehmen gekürzt werden, die vom Staat kontrolliert werden, zum Beispiel die Elektrizitätsgesellschaft. Etwa €2,6 Mrd sollen durch die Kürzung von Renten und Pensionen hereinkommen.
Mittwoch, 29. August 2012
Italiens Premier Monti: Italien braucht im Moment keine Hilfen.
Italiens Premier Monti: Blockeriung der EZB könnte Eigentor für Deutschland bedeuten.
Griechenland will Militärausgaben kürzen und so einen Teil der Haushaltslücke von mindestens €11,5 Milliarden füllen, wie das „Handelsblatt“ berichtet.
Italien begibt 6-Monats-Titel über €9 Mrd, Maximalziel €9 Mrd +++ Rendite bei Auktion lag bei 1,585 Prozent (Ende Juni: 2,454 Prozent) +++ Auktion 1,69-fach überzeichnet.
EZB-Präsident Mario Draghi ist seinen Kritikern entgegengetreten und hat die Unabhängigkeit der Notenbank betont. „Die EZB wird unabhängig bleiben. Und sie wird immer im Rahmen ihres Mandats handeln", schreibt Draghi in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „Die Zeit“. Zugleich unterstrich Draghi, dass die EZB alles tun werde um die Preisstabilität zu gewährleisten.
Kreise: Griechenland will Sparplan in der kommenden Woche der Troika vorstellen.
EU-Kommission senkt Prognosen für BIP-Wachstum in Irland in 2013 von 1,9 Prozent auf 1,4 Prozent.
Der EFSF hat am Kapitalmarkt eine zehnjährige Anleihe mit einem Volumen von €3,0 Mrd platziert, Rendite 2,03 Prozent.
Der französische Gewerkschaftsführer Bernard Thibault ruft zu landesweiten Protesten gegen die Stellenstreichungen im Land auf.
Donnerstag, 30. August 2012
China ist bereit, weiter in Staatsanleihen kriselnder Euro-Staaten zu investieren, wenn die Bedingungen stimmen. Dies sagte Premierminister Wen Jiabao nach dem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel in Peking.
Sparkassenverband Niedersachsen kritisiert die geplante europäische Bankenunion scharf. "Mit dem Geld deutscher Sparer darf man nicht kranke Banken im Ausland subventionieren", sagte der Vorsitzende Thomas Mang.
China fordert von Europa eine schnellere Krisenbekämpfung. Die Umsetzung der Rettungspläne komme "nicht sehr zügig voran", sagte der chinesische Premierminister Wen Jiabao.
Österreichische Finanzaufsicht: EZB muss Bankenüberwachung und Geldpolitik strikt trennen +++ Nicht nur systemrelevante Banken sollten von der EZB überwacht werden +++ Es wäre eine Illusion zu denken, dass eine Bankenunion bis zum 1. Januar 2013 steht.
Italien platziert Anleihe mit Laufzeit Juni 2017 im Volumen von €2,5 Mrd. Rendite sinkt auf 4,730 Prozent (zuvor: 5,290 Prozent). Bid/Cover 1,46 (zuvor: 1,34).
Italien platziert Anleihe mit Laufzeit November 2022 im Volumen von €4,0 Mrd. Rendite 5,820 Prozent (zuvor: 5,96 Prozent). Bid/Cover 1,42.
Italien platziert Anleihe mit variablem Zinssatz mit Laufzeit Juni 2017 im Volumen von €793 Mio. Rendite 5,330 Prozent. Bid/Cover 2,42.
Österreichische Finanzministerin Fekter: EZB-Hilfe für Krisenländer darf nicht zu Moral Hazard führen +++Derzeitige Signale aus Spanien deuten an, dass nur Hilfe für Banken benötigt wird.
Der Wirtschaftsweise Lars Feld warnt vor einem Euro-Austritt Griechenlands. "Zunächst droht ein Dominoeffekt und die Märkte würden sich vor allem fragen, ob Spanien in der Währungsunion gehalten werden kann", sagte Feld. "Die Erwartung, dass der Euro auseinanderbricht, könnte zu deutlichen Kapitalabflüssen und einem Bank-Run in den Krisenländern führen." Auf den deutschen Steuerzahler würden erhebliche Kosten zukommen.
Merkel-Berater: Unbegrenzte Anleihekäufe würden EZB-Mandat verletzen. Anleihekäufe mit geringem Volumen hätten nur einen begrenzten Einfluss.
Der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Klaus-Peter Flosbach (CDU), hat sich gegen eine Beaufsichtigung von Sparkassen und Volksbanken durch die EZB ausgesprochen. "Ich bin da sehr, sehr skeptisch", sagte Flosbach. "Aufsicht muss adäquat passend sein."
Der griechische Finanzminister Ioannis Stournaras wird am 4. September zu Gesprächen mit Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) nach Berlin reisen. Am 9. September trifft sich Stournaras mit den Troika-Spitzen.
Die Staats- und Regierungschefs der EU planen für November einen Sondergipfel, wie die „Financial Times Deutschland“ berichtet.
Spanien: Die Region Valencia benötigt Finanzhilfen in Höhe von €4,5 Mrd (Bisher: €3,5 Mrd). Katalonien hat €5,0 Mrd aus dem Rettungsfonds beantragt.
Spaniens Premier Rajoy: Werden versuchen den Haushalt 2013 ohne Steuererhöhungen zu gestalten.
IWF hat nach eigenen Angaben keinen Hilfsantrag von Spanien erhalten.
Griechenland: Es gibt noch keine endgültige Einigung auf das Sparpaket, so der Sprecher des kleineren Koalitionspartners Demokratische Linke (Dimar). Das Programm könnte jedoch Ende kommender Woche stehen.
Griechenland: Das Sparprogramm hat ein Volumen von gut €11,5 Mrd. Darin enthalten sind offenbar Rentenkürzungen in Höhe von €4,5 Mrd.
Frankreichs Staatspräsident François Hollande und der spanische Regierungschef Mariano Rajoy sind davon überzeugt, dass Griechenland seine Sparzusagen einhalten und in der Euro-Zone bleiben wird. Die EU-Partner sollten Griechenland unterstützen.
Der slowakische Premierminister Robert Fico beziffert die Wahrscheinlichkeit für ein Auseinanderbrechen der Eurozone auf 50 Prozent."Das Schicksal der Eurozone hängt davon ab, wie man mit der Lage in Krisenländern wie Griechenland und Spanien umgeht, und ob die Mitgliedsländer zu einer tieferen Integration bereit sind", sagte Fico.
Estland hat den Euro-Rettungsschirm ESM ratifiziert.
Gerücht: Spanien erwägt die Rekapitalisierung von Bankia ohne EU-Gelder.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen: Die Märkte preisen ein Auseinanderbrechen der Eurozone ein+++ Inflationserwartungen sind unter Kontrolle +++ Die Fragmentation der EU-Finanzmärkte hat Auswirkungen auf die Politik der EZB +++ Der Euro als Währung ist in keiner Krise +++ Eurozonen-Mitglieder müssen selber ihre Probleme lösen +++ Herkömmliche Mittel der Geldpolitik sind nicht mehr länger anwendbar +++ Staaten müssen vor Anleihekäufen durch die EZB zuerst einen Hilfsantrag stellen.
Morgan Stanley sieht eine Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent, dass das Bundesverfassungsgericht den Eilanträgen gegen den ESM stattgeben wird und die ESM-Ratifizierung zumindest vorübergehend verhindert +++ Der Markt hat das Risiko eines Nein aus Karlsruhe nicht adäquat eingepreist.
Freitag, 31. August 2012
China unterstützt die deutsche Politik in der Euro-Schuldenkrise. Die chinesische Führung habe deutlich gemacht, dass Deutschland aus ihrer Sicht "für die richtige Politik steht", berichteten Delegationskreise anlässlich der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen.
Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat in den vergangenen Wochen im Streit um den EZB-Kurs in der Schuldenkrise mehrfach ernsthaft seinen Rücktritt erwogen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Die Bundesregierung habe intern gedrängt, dass Weidmann an Bord bleibe.
Eurozone-Kollaps: Der Wirtschaftsweise Lars Feld befürchtet Kosten für Deutschland von bis zu €3,5 Bio.
Bankenunion: Nach Vorstellungen der EU-Kommission soll die Europäische Zentralbank (EZB) künftig sämtliche 6.000 Banken in der Eurozone überwachen. "Wir sind überzeugt, dass alle Banken zentral kontrolliert werden müssen", sagte EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier der „Süddeutschen Zeitung“. Deutschland plädiert dafür, dass nur die 25 systemrelevanten Großbanken von der EZB überwacht werden.
Der Gouverneur der Österreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, sieht eine absolute Übereinstimmung mit der Deutschen Bundesbank in Bezug auf die Primärstellung der Preisstabilität in der Europäischen Zentralbank (EZB). In grundlegenden Fragen bestehe auf jeden Fall eine enge Übereinstimmung, so Nowotny.
Griechischer Finanzminister Stournaras: EU-Partner sagen, dass sie bereit sind, Griechenland zu unterstützen +++ Vertrauen und Bankeinlagen kehren nach Griechenland zurück.
Bundesbank-Sprecher: Weidmann hatte nicht vor, die Bundesbank zu verlassen.
Italien: Arbeitslosenquote Juli (vorläufig, sb) 10,7 Prozent (Prognose: 10,9 Prozent, Vormonat von 10,8 Prozent auf 10,7 revidiert).
EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré: Inflationserwartungen trotz Krise verankert +++ EZB sieht Produktionslücke in der Eurozone.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen will den IWF bei Anleihekäufen durch die EZB einbinden. Der IWF sollte bei "der Entwicklung eines ökonomischen Anpassungsprozesses einbezogen werden" und die Rolle eines "externen Polizisten" übernehmen, so Asmussen.
Bank of Spain: Kapitalabflüsse Juni €56,6 Mrd (Mai: €41,3 Mrd)
Eurozone: Arbeitslosenquote Juli 11,3 Prozent (Prognose: 11,3 Prozent, Vormonat von 11,2 Prozent auf 11,3 Prozent revidiert). Die Zahl der Erwerbslosen im Euroraum erreichte mit 18,002 Millionen Menschen ein neues Rekordniveau.
EZB/Nowotny: Strukturreformen in Krisenländern brauchen Zeit.
Griechenland: Die Kaufkraft der Bevölkerung hat sich in den vergangenen drei Jahren nach Berechnungen des größten Gewerkschaftsverbandes GSEE ungefähr halbiert, wie "Ta Nea" berichtet.
Bundesfinanzministerium: Volles Euro-Hilfsprogramm für Spanien steht nicht auf der Agenda.
Irland: Bankeinlagen des Privatsektors Juli -0,8 Prozent y/y, nach -2,5 Prozent y/y im Vormonat.
EU-Beamter: EU-Plan zur Bankenunion sieht vor, dass die EZB selbst entscheiden kann, welche Banken sie direkt überwacht +++ EZB soll künftig als einzige Institution in der Eurozone Banklizenzen vergeben +++ EZB erhält Oberaufsicht +++ Nationale Behörden sollen weiterhin die Möglichkeit haben, Banken zu schließen +++ EZB könnte Empfehlungen zur Schließung von Banken geben.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Bundesbank-Präsident Jens Weidmann den Rücken gestärkt. Der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter betonte am Freitag die hohe Wertschätzung Merkels für Weidmann.
EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier: Es ist unverzichtbar, dass die EZB sämtliche Banken in der Eurozone überwacht +++ Es ist nicht notwendig, eine europäische Behörde zur Auflösung von Banken zu haben.
EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré: Der Euro ist die Garantie für Europas Zugehörigkeit zu den wichtigen globalen Märkten.
Griechischer Premierminister: Das Risiko eines Euro-Austritts ist geringfügig zurückgegangen.
Morgan Stanley erwartet, dass der Euro-Franken-Mindestkurs von 1,20 im ersten Quartal 2013 gebrochen wird. Bisher war noch ein Bruch im dritten Quartal 2012 erwartet worden.
EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Cœuré bekräftigt, dass die EZB an einem Anleihenkaufprogramm arbeitet+++ EZB prüft Wege eines Eingreifens auf dem Markt für Anleihen mit kurzer Laufzeit, unter der Voraussetzung strikter Konditionalität und eines EFSF/ESM-Programms +++ Müssen uns in Richtung einer Haushaltsunion bewegen.
EFSF-Chef Regling: Der ESM soll aller Voraussicht nach im Oktober starten.
EFSF-Chef Regling: Kapazität des EFSF/ESM ist limitiert und eine Bankenlizenz würde diese nicht erhöhen.
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy wird am 07.09.2012 in Athen den griechischen Regierungschef Antonis Samaras treffen.
S&P senkt die Bonität der spanischen Region Katalonien um zwei Stufen von "BBB-" auf "BB". Ausblick negativ.
Bankia: Das Ergebnis in der ersten Jahreshälfte beläuft sich auf -€4,45 Mrd (Vorjahr: €201 Mio) +++ Die Einlagen sind seit Dezember um €37,6 Mrd gefallen +++ Im zweiten Quartal mussten €2,7 Mrd aufgrund von toxischen Assets und Schulden abgeschrieben werden.
Spanien: Die Regierung prüft eine schnelle Finanzspritze des staatlichen Banken-Rettungsfonds Frob für die schwer angeschlagene Großbank Bankia.
EZB-Direktoriumsmitglied Asmussen: Zukünftige Anleihenkäufe durch die Notenbank hätten den Vorteil dass die EZB auf ihren Status als bevorzugten Gläubiger verzichtet
Spanien: Die Regierung gründet eine Auffangbank zur Stützung der maroden Banken. Die "Bad Bank" soll notleidende Immobilienkredite der Banken aufnehmen.
Eurogruppe: Auffangnetze für Banken sind installiert und bereit zu handeln, wenn Interventionen erforderlich werden.
Moody´s: Ein spanischer Hilfsantrag würde nicht automatisch ein Downgrade auslösen +++ Der Schlüssel für das Kredit-Rating von Spanien ist dessen Zugang zum Rentenmarkt.
EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen hat die umstrittenen Pläne zum Ankauf von Staatsanleihen verteidigt. Das neue Programm sei besser als das alte, sagte Asmussen der "Märkischen Allgemeinen". Die EZB werde nur Anleihen mit kurzer Laufzeit kaufen und sei nicht mehr bessergestellt als private Investoren. Zugleich räumte er ein: "Wenn die Bundesbank Bedenken hat, muss mir das zu denken geben."
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